Porträt

laut.de-Biographie

Da Beatminerz

Das Hip Hop-Genre wird größer und größer. Die Produktion von Stars läuft wie am Fließband, jeden Monat brennen sich neue Namen in das Bewusstsein der Rap-Welt. Traditionell fallen bei diesem Spielchen die Produzenten ein wenig unter den Tisch. Gut, ein Pete Rock, DJ Premier oder die Neptunes kennt wohl jeder halbwegs Interessierte, aber trotzdem werfen wohl die wenigsten Heads einen Blick ins Booklet, um sich über den Namen des Produzenten zu informieren. Im Falle der Beatminerz ist das aber auch keine leichte Aufgabe. Denn ihre Brecher von Beats lassen den Kopf meist so stark nicken, dass an das Entziffern von kleingeschriebenen Produzenten-Credits gar nicht zu denken ist.

Da Beatminerz - Fully Loaded W/ Statik Aktuelles Album
Da Beatminerz Fully Loaded W/ Statik
Beste Voraussetzungen für stetes Kopfnicken ...

Ihren ersten Auftritt haben die beiden Brüder Mr. Walt und Evil Dee auf der Single "Finsta Baby" von Finsta im Jahr 1991. Doch einen Namen außerhalb der Straßen New Yorks machen sie sich erst, als ihre überaus erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Crew Black Moon beginnt. "Who Got Da Props" und "How Many Emcees" erblicken etwa zwei Jahre später das Licht der Welt und bringen mit einem dicken Bass die Boxen zum Schwingen. In die folgenden Kollaborationen mit dem Black Moon-Umfeld erfinden die Produzenten den basslastigen, trocken-staubigen New Yorker Sound zwar nicht neu, jedoch geben sie etwa mit Beats für die Boot Camp Clikk, Smiff-N-Wessun, OGC oder Heltah Skeltah dieser Spielart des Straßensounds eine neue, ganz eigene Note.

Getreu dem Motto "If you can make it in New York, you can make it anywhere", treten sie den glorreichen Weg an, auch außerhalb des Big Apples den Namen Beatminerz zu verbreiten. Daraufhin folgen Zusammenarbeiten mit M.O.P., De La Soul, The Pharcyde, Dilated Peoples, Bahamadia, Rah Digga und Remixarbeiten für House Of Pain, The Roots und D'Angelo. Sogar die deutsche Rapcrew Fünf Sterne Deluxe kommt in den Genuss eines Remixes von Evil Dee und Mr. Walt, der auf der ersten Single "Fünf Sterne Deluxe" des Albums "Silium" zu hören ist.

Nach fast zehn Jahren emsigen Arbeitens für namhafte Künstler ist es schließlich Zeit für das Debütalbum. 2001 erscheint die Platte "Brace 4 Impak" und überzeugt nicht nur aufgrund der viel versprechenden Gastrapper. In einem Mix aus unbekannten Namen aus dem Underground und einigen Künstlern, die bereits auf der Sonnenseite des Musikzirkus verweilen, bounct sich das Album in die Köpfe der Fans. Trotzdem schießen die Gäste Royce Da 5'9'', The Last Emperor, Rass Kass, Pete Rock, Talib Kweli, Freddy Foxxx, Apany B. Fly, The Flipmode Squad und viele mehr das Album nicht direkt in die Billboard-Charts. Die Schuld liegt sicher auch beim Label Rawkus, über dem sich zu dieser Zeit, nach all der Euphorie, die ersten Gewitterwolken zusammenziehen. Das wirkt sich natürlich auf die Promotion des Albums aus.

So macht der Name Beatminerz nur bei den gut informierten Heads weiter die Runde. Für die Brüder ist das natürlich kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Es gilt ja immer noch, die Veröffentlichungen des Black Moon-Umfelds zu instrumentalisieren. Wie etwa 2003 das Album "Total Eclipse", das fast zur Gänze auf die Kappe der Beatminerz geht. Knapp zwei Jahre später ist es aber dann wieder Zeit, einen neuen eigenen Versuch zu starten. Durch das Ableben von Rawkus ist man auch guter Dinge, dass das zweite Werk "Fully Loaded W/ Statik" auf dem neuen Label Copter Records durch die Decke geht.

Einmal mehr sind es die großen Namen, die auf den ersten Blick überzeugen: KRS-One, J-Live, Dilated Peoples, Krumb Snatcha und Jean Grae versprechen einiges und halten das sogar. Die Beats sind dabei ein weniger basslastig, dafür umso abwechslungsreicher. Die Beatminerz haben offensichtlich eine neue Stufe ihres Produzenten-Daseins erklommen. Der doch etwas eingefahrene Hardcore-New York-Sound ist Geschichte, und die Brüder Evil Dee und Mr. Walt zeigen, dass sie sich auch außerhalb dieser Konventionen behaupten können.

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