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Trailerpark

"Jeder hat das Recht auf Diskriminierung", erklärt Timi Hendrix im Gespräch mit 16bars. Im Trailerpark darf sich jeder seine Portion abholen. Wirklich jeder.

Trailerpark: Hip Hop-Crew löst sich auf
Trailerpark Hip Hop-Crew löst sich auf
Nach über zehn Jahren geben die vier Rapper vom Trailerpark das Ende ihrer Zusammenarbeit und die Termine ihrer zwei letzten Shows bekannt.
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Keine Konventionen, keine Zensur, keine Stylepolizei: Das hat sich die ursprünglich aus einem Labelkollektiv erwachsene rappende Boygroup auf die Fahnen geschrieben. "Kein Eisen ist zu heiß." Irgendjemand muss es ja anpacken.

"Drogen und Talkshows", kündet das Facebook-Profil von den Interessen der Band. Schon klar: Das verbindet. Sogar Bielefeld und Salzgitter mit Berlin. Nebenbei versteht sich die Formation als "das Sprachrohr für eine Jugend geprägt vom Komasaufen YouPorn-Clips und exzessiven Nihilismus." Na, prost!

Die Geschichte der Crack Street Boys beginnt im Jahr 2009. Da nämlich heben Timi Hendrix und Basti DNP ihr Label Trailerpark aus der Taufe. Zu DNP, dem Rap-Duo Pimpulsiv, Sudden und Dana gesellt sich 2011, ins Boot geholt von Timi Hendrix, noch Alligatoah.

Letzterer geht im Dezember 2009, als der erste Labelsampler erscheint, allerdings noch nicht an den Start. "Crack Street Boys", von dem es zudem eine auf sechs Tracks abgespeckte Gratis-Version gibt, wartet dagegen unter anderem mit Gastauftritten von Greckoe, J.A.W. oder Manny Marc auf.

Zwei "Sozioparty"-Touren später scheint die Zeit reif für eine Fortsetzung. Stellt "Crack Street Boys" noch einen reinen Labelsampler dar, betrachten die Beteiligten dessen zweiten Teil eher als Band-Projekt, hinter dem ein Konzept steht.

Trailerpark - TP4L
Trailerpark TP4L
Kalkulierte Tabubrüche, um die Sittenwächter zu triggern.
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Als einzige Gäste treten diesmal K.I.Z. in Erscheinung, Kollegen, mit denen Trailerpark - wie auch die 257ers - ohnehin am laufenden Band verglichen werden. "Das nervt", so Bastis Kommentar. "Das sind drei komplett unterschiedliche Bands", führt er aus.

"Wir bedienen jetzt vielleicht nicht unbedingt unterschiedliche Zielgruppen, machen aber komplett unterschiedliche Musik. Die 257ers sind reiner Klamauk. K.I.Z. sind politisch. Und wir sind Drogen. Und unpolitisch." Parallelen ziehen lassen wolle man, wenn überhaupt, höchstens zur Bloodhound Gang.

2013 erlebt das Label Trailerpark seinen Durchbruch. Alligatoahs Soloalbum "Triebwerke" steigt auf Platz 1 der Album-Charts ein und avanciert zum Gold-Erfolg. Das Schlaglicht fällt nun auch auf Sudden, Basti und Hendrix. Damit scheint der ideale Zeitpunkt für die dritte Zusammenarbeit des Quartetts gekommen zu sein.

Zum Weihnachtsfest 2014 erscheint "Crackstreet Boys 3". Auf dem Cover inszenieren sich die Bandmitglieder in bunten Anzügen und vor bündelweise Kohle als gemachte Männer. Die Videoauskopplungen bieten einige Absurditäten. Während "Dicks Sucken" im Zeichentrick-Stil zum allgemeinen Oralverkehr für den Weltfrieden aufruft, stellt "Poo-Tang Clan" Klassiker der bildenden Kunst ergänzt mit jeder Menge Fäkalien nach. "Crackstreet Boys 3" positioniert sich auf Rang 4 der Charts.

Durch die massentaugliche Mithilfe Alligatoahs hat es die Band zu Ruhm gebracht. 2015 steht ganz im Zeichen der Soloalben. "Superkräfte" von Sudden, "2 Zimmer, Küche, Bong" von Timi Hendrix und "Musik ist keine Lösung" von Alligatoah erscheinen und landen allesamt in den Top 10. Alligatoah begibt sich auf Solotournee und tingelt von der SWR3 Late Night bis zum Kölner Treff durch die deutsche TV-Landschaft.

Abgesehen von einem ihrer berüchtigten Ab-18-Konzerten, inklusive anschaulicher Darbietungen aus den Themenbereichen Urophilie und Fellatio, pausieren Trailerpark knapp zwei Jahre lang. Mit der Videoveröffentlichung "Armut treibt Jugendliche in die Popmusik" startet im Sommer 2017 die Vermarktung von "TP4L". Ihr viertes Crew-Album wird Ende Oktober veröffentlicht.

"Musik für Hartz4-Empfänger, Kinder mit Kindern und Minderbemittelte mit RTL-Realityshow-Erfahrung", darin sieht man im Trailerpark die Mission. Um das zu transportieren, ist jedes Mittel recht: Dubstep, Gitarren, Rap ... in hemmungsloser Punk-Rock-Tradition.

"TP4L" erreicht Platz 1 der deutschen Albumcharts und verzeichnet damit - mit Ausnahme Alligatoahs Soloprodukten - den größten Erfolg der Crew. Doch auf den Berg folgt das Tal: "Man soll die Feste feiern, so lange sie noch Spaß machen und am besten verlässt man die Party auf dem Höhepunkt", verkünden die Rapper ihre Trennung. Zwei Jahre nach dem letzten Albumrelease plant die Combo für 2020 noch einige Abschiedsgigs. Pandemiebedingt verzögert sich die Mini-Tour unter dem Titel "Goldener Schluss" jedoch bis in den Juli 2022.

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Trailerpark - TP4L: Album-Cover
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  • Redaktionswertung: 2 Punkte

2017 TP4L

Kritik von Dominik Lippe

Kalkulierte Tabubrüche, um die Sittenwächter zu triggern. (0 Kommentare)

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Rock am Ring, 2018 Da fragte sogar Dave Grohl: Trailerpark? What da ...

Da fragte sogar Dave Grohl: Trailerpark? What da ..., Rock am Ring, 2018 | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Da fragte sogar Dave Grohl: Trailerpark? What da ..., Rock am Ring, 2018 | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Da fragte sogar Dave Grohl: Trailerpark? What da ..., Rock am Ring, 2018 | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen) Da fragte sogar Dave Grohl: Trailerpark? What da ..., Rock am Ring, 2018 | © laut.de (Fotograf: Bjørn Jansen)

Palladium Köln, 2017 Der Parktross in Köln.

Der Parktross in Köln., Palladium Köln, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Der Parktross in Köln., Palladium Köln, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Der Parktross in Köln., Palladium Köln, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Der Parktross in Köln., Palladium Köln, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Der Parktross in Köln., Palladium Köln, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Der Parktross in Köln., Palladium Köln, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Der Parktross in Köln., Palladium Köln, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Der Parktross in Köln., Palladium Köln, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Der Parktross in Köln., Palladium Köln, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Der Parktross in Köln., Palladium Köln, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Der Parktross in Köln., Palladium Köln, 2017 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

Hurricane 2016 Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer.

Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer., Hurricane 2016 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer., Hurricane 2016 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer., Hurricane 2016 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer., Hurricane 2016 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer., Hurricane 2016 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer., Hurricane 2016 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer., Hurricane 2016 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer., Hurricane 2016 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer., Hurricane 2016 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer., Hurricane 2016 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer., Hurricane 2016 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer., Hurricane 2016 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Der Gig der Crack Street Boys fiel Starkregen und Unwetter zum Glück nicht zum Opfer., Hurricane 2016 | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger)

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