Porträt

laut.de-Biographie

Bum Khun Cha Youth

Linus Volkmann, Mitte der 90er Jahre noch für das Frankfurter Stadtmagazin tätig, recherchiert erfolglos nach lokalen Punkgruppen. Daraufhin gründet er 1995 eine fiktive Band, die zunächst nur auf dem Papier existiert. Schnell ist klar, da müssen auch ein paar Songs her, und somit komponiert die Rock-Clique Bum Khun Cha Youth im Indie-Untergrund ihre ersten Gitarren-Hits. 1997 erscheint auf Jan Müllers (Tocotronic) Rock-O-Tronic-Label die EP "Ersatzpunkt".

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Jesse Hughes wittert muslimische Verschwörung in populistischem Medium. Dazu: RHCP, White Miles, Florence Welsh, The Heavy, etc.

Natürlich beherrschen die Dorfpunks keine Instrumente. Das Line Up liest sich zu Beginn wie folgt: Linus Volkmann (Gesang, Gitarre), Uli Nachtigall (Gitarre, Gesang), Gerald Dahlmann (Schlagzeug, nach der ersten 7" von Jens Friebe ersetzt), Torsten Kauke (Bass, nach der ersten 7" ersetzt von Felix Scharlau). Ein feucht-fröhliches Freundschaftsprojekt zwischen unendlicher Freiheit und dem Scheitern als Chance. "Wann Hast Du Eigentlich Aufgehört Mich Zu Lieben, Schatz?" wird der erste Liebling im kleinen Kreise und zieht weitere Schrammelpop-Schönheiten mit sich. 1998 gibt es bereits die zweite kleine Platte, nach der dann erst einmal wieder Schluss ist.

Der Bandname ist dem ersten Koreaner der Fußball Bundesliga gewidmet, der für Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen spielte. 2004 gibt es das lang ersehnte Comeback der Bum Khun Cha Youth im geschrumpften Duett. Linus am Gesang und Uli an der verspielten Beatbox. Hedonismus-Wahn und Elektro-Akrobatik im alkoholisierten Stylomat. Jeder, der sich zwischen Kraftwerk, den Pet Shop Boys und Blümchen nicht entscheiden kann, braucht eine Lieblingsband.

"Unendliche Freiheiten" erscheint im Jahr der Rückkehr, weit entfernt vom Massenspektakel, auf dem Label Scheinselbständig-Records bei dem Intro-Chefredakteur Thomas Venker auch seine Fingerchen im Spiel hat. Der Kölsche Klüngel zieht sich breit durch die Räume der Kölner Redaktion.

Linus Volkmann ist Musikredakteur und Autor zahlreicher Lesevergnügen. "Heimweh To Hell", "Smells Like Niederlage" oder "Anke" erzählen in liebevoller Umschreibung das Scheitern in der weiten Welt. Kollegen wie Walter Moers lieben die Schreibweise und jubeln: "In jedem Satz von Linus Volkmann steckt mindestens eine gute Idee, ohne dass einem so viel Originalität auf die Nerven geht. In deutscher Sprache wird zur Zeit nirgendwo schöner und komischer über das Scheitern geschrieben." Punk-Gentleman Rocko Schamoni schwärmt: "Ein mikroskopischer Blick nach innen. Jeder Kieselstein wird umgedreht. Worte unter der Lupe. Bedeutungen werden zerbatzt und neu angeordnet. Jugend vor Gericht. Traurig und süß. Das gefällt mir."

2007 rechnet schon keiner mehr damit, und der Bum Khun Cha Youth-Fan und treue Wegbegleiter kann es kaum fassen. Das Debüt erscheint nach jahrelanger Faulheit, intensiver Tüftel-Arbeit und Sauferei bzw. Rauferei auf Tumbleweed Records. "Alarm! Hanns-Martin Ist Verschwunden". Die Botschaft im Titel der wohl bekanntesten Entführung sorgt für große Unruhen in den deutschen Wohnzimmern. Hier werden mal eben die RAF mit Jugend Lieblingshörspiel-Zitaten der singenden Rebellen ungeniert vereint. Provokation und Hungern gegen den Staat. Vegetarismus, Provokation und Aktion im Erdnussfieber. Hurra, die Punk-Poeten melden sich zurück: "Macht Auf Der Bühne Licht!"

Sagten wir gerade Vegetarismus? Wie aus dem Nichts erscheint Mitte 2016 der Song "Ach, du isst jetzt wieder Fleisch" auf einschlägigen Social-Kanälen.

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