Porträt

laut.de-Biographie

Kristin Hersh

Über Langeweile kann sich Kristin Hersh sicherlich nicht beklagen. Die am 7. August 1966 in Atlanta geborene Powerfrau gehört zu den einflussreichsten Ladys der amerikanischen Alternative-Szene. In den 80ern zuerst mit ihrer Band Throwing Muses und ihrer Stiefschwester Tanya Donelly. Später veröffentlicht sie als Songwriterin erfolgreiche Solo-Alben und frönt dem Mutterdasein.

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Gleich mit ihrer ersten Solo-Platte gelingt Hersh 1994 der Durchbruch: "Hips And Makers" verkauft sich nicht zuletzt aufgrund des Hitsongs "Your Ghost", einem Duett mit R.E.M.-Sänger Michael Stipe, besser als alle Muses-Alben zusammen. Sicherlich auch ein Grund für Hersh, die Band 1997 erst einmal auf Eis zu legen, aus rein finanziellen Gründen, wie es heißt.

1998 erscheinen gleich zwei Alben. "Strange Angels" knüpft an die akustische Tradition von "Hips And Makers" nahtlos an, während "Murder, Misery And Then Goodnight" eine persönliche Auswahl von Gutenachtliedern und Folksongs beinhaltet und dnur über ihre Website zu beziehen ist. Die Nachfolger "Sky Motel" (1999) und "Sunny Border Blue" (2001) festigen ihren Ruf als ambitionierte Songwriterin.

Als Throwing Muses 2000 in Boston für ein einmaliges Konzert wieder auf der Bühne stehen, sind die Sorgen der Vergangenheit schnell vergessen. Das daraufhin entstandene selbstbetitelte Album zeugt von der neu gewonnenen Spielfreude. Gleichzeitig spielt Hersh in ihrer Heimat Rhode Island "The Grotto" ein und bringt ihr viertes Kind zur Welt.

2003 ist offensichtlich ein fruchtbares Jahr, denn die Sängerin findet auch noch die Zeit, eine neue Band zu gründen: Mit Schlagzeuger Rob Ahlers und Muses-Bassist Bernard Georges entstehen 50 Foot Wave. Das punk-orientierte Trio macht sich vor allem auf der Bühne zu schaffen, veröffentlicht aber auch immer wieder Alben, die sie zum kostenlosen Download zur Verfügung stellen.

Kristin Hersh - Clear Pond Road
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Zu den drei musikalischen Standbeinen kommt auch die Literatur hinzu. Mit "Toby Snax" erscheint 2007 ein Kinderbuch, 2010 legt sie mit "Rat Girl" ("Paradoxical Undressing" ind Großbritannien) eine Autobiographie ihrer frühen Tage nach. Dort beschreibt sie auch die psychischen Probleme, mit denen sie immer wieder zu kämpfen hatte. 2015 erinnert sie sich in "Don't Suck, Don't Die: Giving Up Vic Chesnutt" an ihren Kollegen, der sich Weihnachten 2009 das Leben genommen hat.

Um all ihre Aktivitäten zu finanzieren, gründet sie 2007 CASH Music (Coalition of Artists and Stakeholders), um ihr und weiteren Künstlern ein Einkommen jenseits des traditionellen Label-Business zu ermöglichen. "Because we differ from the recording industry ethically, we had been asked to dumb down our product so many times. I have been asked to act and look like a bimbo so many times and I just decided, 'I'm not going to turn my back on my music. I'm not going to turn my back on women'. We're morally bound to not participate in the traditional recording industry because we disagree with it. So we continue to play music, which has nothing to do with the music business", erklärt sie in einem Interview 2013. Seitdem sorgen "Strange Angels" (oder "Strangels") für genügend Geld auf dem Konto.

Mit "Crooked" erscheint 2008 ein neues Soloalbum in einem Format, das auch in den folgenden Jahren Bestand hat: Neben den Songs bietet sie auch ein Buch an, das den Aufnahmeprozess in Wort und Bild beschreibt. Die Texte bleiben nach wie vor persönlich und assoziativ, so auch auf "Wyatt At The Coyote Palace" (2016), das sie ihrem vierten und jüngsten Sohn Wyatt widmet.

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