Porträt

laut.de-Biographie

Agent Fresco

"In einem Land zu leben, das Sommer mit Non-Stop-Licht und Winter mit beinahe kompletter Dunkelheit hat, ist gebunden an einen gewisse Auswirkung dessen auf deinen Gemütszustand", ist sich Arnór Dan Arnarson sicher. Er ist Frontmann und Komponist der Band Agent Fresco. Was er damit ausdrücken möchte: Es ist quasi unmöglich, künstlerisch unbeeinflusst von seiner isländischen Herkunft zu bleiben.

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Dass das spärlich bevölkerte Land im Norden Europas besonders im experimentellen Musiksektor gut aufgestellt ist, wissen wir spätestens seit Björk, Sigur Rós oder Sólstafir. Man darf das vergleichsweise junge Quartett aus Reykjavík durchaus in einem Atemzug mit diesen nennen.

Nur Wochen nach ihrem offiziellen Zusammenschluss im Jahr 2008 gewinnen Arnór Dan Arnarson (Vocals), Hrafnkell Örn Guðjónsson (Drums / Percussion), Vignir Rafn Hilmarsson (Bass / Upright Bass) und Þórarinn Guðnason (Guitar / Piano / Programming) beim sogenannten Músíktilraunir, einem Bandcontest. Nicht bloß den "Best Band"-Award sahnen sie ab, sondern auch gleich "Best Guitar", "Best Bass Playing" und "Best Drumming". Kurz: Bei Agent Fresco handelt es sich nicht nur um Ausnahme-Musik, sondern auch um Ausnahmemusiker.

Zu diesen zählt zweifellos auch Sänger Arnór, der größtenteils in hohen Stimmlagen à la Leprous unterwegs ist, jedoch ebensowenig vor beherzten Screams und Shouts zurückschreckt, die pointiert in den extravaganten Mix aus Prog-Rock und -Metal, Jazz und Pop. Does it djent? Definitely! "Die männliche Version von Björk, mit einer Band aus Richtung Rage Against The Machine", fasst es etwa The Music Void zusammen. Alternativ könnte man vermutlich auch von Leprous goes Indie sprechen.

Das Debüt-Full-Length "A Long Time Listening" erhält Aufmerksamkeit in Islands wichtigster Tageszeitung, die das Quartett prompt als "des Landes beste Rockband" abstempelt. Der Nachfolger "Destrier" fährt 2016 bei den Islandic Music Awards sowohl den Preis für das beste Album als auch den besten Sänger ein.

Dass fünf Jahre zwischen den beiden Releases liegen, kommt einerseits daher, dass Agent Fresco zunehmend internationale Wahrnehmung erfahren und auf zwei größere Europatourneen gehen. Andererseits daher, dass der Schreibprozess stets sehr persönlich und überaus durchdacht vonstatten geht.

Auf dem Debüt verarbeitet Arnór den Tod seines Vaters, "Destrier" eine selbst erlebte Gewalterfahrung bei einem nächtlichen Überfall. Allerdings ist der Mann weit davon entfernt diese Geschehnisse unmittelbar in seinen Texten darzustellen. Lieber wählt er den metaphorischen Weg:

"Ich finde, verschiedene Ebenen in einem Song helfen dem Hörer, ein einzigartiges Erlebnis zu haben, und führen zu einer persönlicheren Interpretation. Lyrics in einem direkten Ansatz zu schreiben, hat mich noch nie fasziniert." Weiter: "Meine Musik ist ein extrem kraftvolles Ventil für mich und ich glaube, Texte zu schreiben hilft mir, mich emotional und intellektuell als menschliches Wesen zu entwickeln."

Das bedeutet zwangsläufig: Auch Agent Fresco werden sich im Lauf der Zeit entwickeln, wie sie es schon seit ihren Anfangstagen getan haben. Tatsächlich zieht die Band daraus ihre Haupttriebkraft und die Grundvoraussetzung für die Existenz:

"In dem Moment, in dem wir aufhören, Grenzen zu verschieben, können wir es bleiben lassen. Ich hoffe, das wird niemals passieren. Ich fühle wirklich, dass wir etwas Einzigartiges und Ehrliches kreieren, während wir uns ständig selbst herausfordern - auf einem professionellen, aber auch persönlichen Level."

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