Porträt

laut.de-Biographie

Ulrich Schnauss

Musik kennt bekanntlich keine Grenzen. Wenn man im musikalischen Nirgendwo von Kiel wohnt, dann zieht man eben um. Dahin, wo die Musik nicht nur aus dem Radio kommt, sondern in Clubs, auf Konzerten und auf den Straßen gelebt wird. Für Ulrich Schnauss, Jahrgang 1977, heißt dieser Ort - wie für so viele andere - Berlin.

Dort frönt er seinem von Jugendbeinen weit aufgestellten Musikhorizont, der sich von My Bloody Valentine und Slowdive bis Tangerine Dream, von Shoegazing über Breakbeat bis Ambient erstreckt. 1996 zieht der gebürtige Kieler also nach Berlin. Da angekommen, beginnt er, unter Pseudonymen erste eigene Produktionen zu veröffentlichen.

Diese Stücke sendet er regelmäßig dem Elektronica-Label CCO, das ein Best-Of dieser Arbeiten 2001 erstmals unter Schnauss' bürgerlichem Namen veröffentlicht. "Far Away Trains Passing By" erobert wie aus dem Nichts zahlreiche Jahresbestenlisten diverser Musikjournalisten.

Seine Mischung aus Indietronica, Downtempo und Ambient Techno à la Boards Of Canada und Jon Hopkins behält Schnauss auf den zahlreichen nachfolgenden Werken meist bei. Mal räumt er seiner Zuneigung zu Kevin Shields und den Cocteau Twins mehr Raum ein wie auf "A Strangely Isolated Place", mal leiht er sich Versatzstücke bei New Age-Ikone Enya wie auf dem 2007er Album "Goodbye".

In der Folge ergeben sich für Ulrich Schnauss Producer- und Remixaufträge. Mojave 3, Asobi Seksu und Televise zählen zu den frühen Entdeckern des deutschen Ambient-Ausnahmetalents. Später bearbeitet er Musik von Death Cab For Cutie, Depeche Mode und den Pet Shop Boys.

Darüber hinaus zeigt sich der Wahlberliner auch kollaborationsfreudig. Mit Jonas Jung und Mark Peters bringt er gemeinsame Langspieler auf den Markt. Für die britische Shoegazing-Band Engineers steuert er 2010 Keyboards und Hintergrundgesang bei.

2009 verklagt seine Plattenfirma Domino die Rock-Supergroup Guns N' Roses wegen der mutmaßlichen Verwendung seiner Kompositionen für das Album "Chinese Democracy". Später lebt Schnauss in London, führt das eigene Label Scripted Realities – und freut sich, gut von seiner Musik leben zu können.

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