Porträt

laut.de-Biographie

Tilos

"Zu soft für dein Ghetto, zu gangsta für den Club, zu Straße für TV, zu Mainstrem für die Hood." Auf dem Intro seines Albums "Boykott" fällt es Tilos schwer, seine Musik einzuordnen. Doch ist der Münchener auf den ersten Blick ein lupenreiner Straßenrapper. Die Lyrics dürfen gerne auch hart sein, Hauptsache ehrlich.

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In seinen Texten reflektiert Tilos seinen Alltag: Er zeichnet ein Bild vom Leben im sozialen Brennpunkt. Dort wo Gewalt, Drogen und der Verlust menschlicher Werte allgegenwärtig sind. In Tilos' Welt sieht es alles andere als rosig aus.

Warum das so ist, liegt in seiner Geschichte begründet: Geboren und aufgewachsen ist Tilos in Neuperlach, einem trostlosen Plattenbauviertel in München. Ein Ort, an dem soziale Probleme wie Jugendkriminalität vorherrschen und das Leben der Bewohner bestimmen.

Die Musik wird für den jungen Tilos zum Antrieb, sich seinem Schicksal zu entziehen. "Aus den Blocks hörte man den Wu-Tang Clan, 2 Pac und Dre rappen. Seitdem wollte Tilos auch Rapper werden und die Menschen mit seiner Musik positiv beeinflussen und zum Nachdenken anregen", liest man auf der offiziellen Website des Musikers.

Rappertypisch veröffentlicht er zunächst ein Mixtape und eine Free-EP. Seine Bühnenerfahrung stärkt er mit zahlreichen Auftritten. Hierbei schafft es Tilos vor namhaften Acts wie Kendrick Lamar oder Big Sean zu spielen.

Im Herbst 2011 erscheint Tilos' Debütalbum "Veto". Wie schon der Titel verrät, protestiert der Rapper hier gegen die herrschenden Verhältnisse. Er verarbeitet in seinen Texten die Umstände seiner Herkunft und zeigt sie in aller Härte.

Der Nachfolger "Boykott" erscheint 2015 und führt diese Linie fort. Mit dem Album versucht sich Tilos zu etablieren und in der Szene festzubeißen. Dafür lässt er sich reichlich Zeit. Mehr als drei Jahre liegen zwischen beiden Alben, in denen Tilos an seinen Songs und Skills feilt. Über den relativ langen Abstand zwischen den Alben sagt er in einem Interview: "Wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig. Wenn ich ein Album mache, nehme ich mir Zeit dafür."

Tilos fügt seinem Themenspektrum stetig neue Facetten hinzu. Auf-die-Fresse-Statements liefert er genauso gerne wie nachdenkliche Songs. Der Münchner ist auch unzufrieden mit dem Ruf seiner Stadt in der deutschen Rapszene als "reiche Spießerstadt". Er will zeigen, dass auch aus München harter und ehrlicher Straßenrap kommen kann.

Seiner energischen Stimme hört man dabei den Einfluss französischer Rapvorbilder an. Ebenso wie die Kompromisslosigkeit eines frühen Bushidos.

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