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The Stone Roses

"I wanna be adored."

Vorchecking: Bruce Dickinson, Liam Gallagher & John Squire
Vorchecking Bruce Dickinson, Liam Gallagher & John Squire
Außerdem neu am Freitag: Yard Act, Kaiser Chiefs, Maxim, Bülent Ceylan, Ministry, Suicidal Angels, ScHoolBoy Q, Everything Everything etc.
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Genau das wollen Rockstars. Und die Stone Roses wurden verehrt: Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger gab es in England wohl keine Band, die öfter als Vorbild genannt wurde als die Stone Roses.

Angeblich haben sich Ian Brown (Sänger) und John Squire (Gitarre) mit vier Jahren im Sandkasten in Manchester das erste Mal getroffen, hatten dann aber längere Zeit nichts mehr miteinander zu tun. Ende der Siebziger, Punk war in England das große Ding, trafen sich der schüchterne John und der extrovertierte Ian wieder. 1979 gründeten sie die Punkband The Patrol, in der Ian noch Bass spielte.

Ian hielt es nicht mehr lange in seiner Heimatstadt Manchester. Er wurde Scooter-Boy, was seinen Angaben nach eher ein Mix aus Skins und Punks als die Nachfolge der Modszene war. Er reiste viel und traf John erst nach mehreren Monaten wieder. The Patrol waren gestorben, doch kurz darauf gründeten Ian, John, Pete Garner und Andy Couzens The Waterfront.

Auch diese Band hielt nicht lange, es folgten The English Rose mit der selben Besetzung plus dem alten The Patrol-Drummer Simon Wolenscroft. 1984 hatte John die Idee, die Band in The Stone Roses umzubenennen. Etwa zum gleichen Zeitpunkt übernahm Ian Brown die Vocals. Pete spielte Bass, Andy Rhythmusgitarre, John Leadgitarre und Simon Schlagzeug. Im Dezember hatten sie ihren ersten Gig in Nordlondon bei einem von Pete Townsend organisierten Anti-Heroin-Benefiz-Konzert.

Kurze Zeit später trifft Ian Brown in Berlin einen Manager, dem er erzählt, dass die Stone Roses gerade das große Ding in Manchester seien. Er organisiert der Band im Januar 1985 einige Auftritte in Schweden. Als sie von dieser Tour zurück nach Manchester kommen, unterschreiben sie ihren ersten Vertrag beim Indielabel "Thin Line" aus Manchester.

Ihre erste Single "So Young" wird im September 1985 veröffentlicht. Im Januar 1987 wechseln die Stone Roses ihren Manager und damit auch das Label zu "Black". Im selben Jahr ändert sich auch die Besetzung: Mani aka Gary Mounfield spielt jetzt Bass. Auch bei "Black" halten sie es gerade ein Jahr aus, dann unterschreiben sie als erste Band einen Acht-Album-Deal beim neuen Jive-Label Silverstone.

Im November 1988 haben sie ihre erste Tour durch ganz England. Im März 1989 erscheint ihr Debütalbum "The Stone Roses". Schon vorher gelten sie als die Vorreiter der späteren "Madchester" Rock-Dance Szene und es werden extrem hohe Erwartungen an die Band gestellt. Das Album chartet, es erreicht später Platz 19 der UK-Charts, im November spielen sie "Fool's Gold" bei Top Of The Pops.

Im Dezember gehen die Stone Roses wieder ins Studio mit der Absicht einen zweiten Longplayer aufzunehmen. Im Sommer 1990 organisieren sie ihr eigenes Festival auf Spike Island zu dem 30.000 Menschen kommen. Es soll ihr letztes Konzert für die nächsten fünf Jahre werden.

Auf Grund des Kultstatus, der Charterfolge des Debütalbums und diverser Singles bekommen die Stone Roses nun Angebote von Majorlabels. Silvertone will die Band nicht gehen lassen. Erst im März 1991 kommt der Streit zwischen Plattenfirma und den Stone Roses vors Gericht. Zwei Monate später entscheidet dieses, dass die Roses sich einem anderen Label verpflichten dürfen.

Die Stone Roses schließen einen rund eine Million Euro schweren Vertrag mit Geffen ab, eine weitere Million wird ihnen nach der Fertigstellung des Albums versprochen. In den folgenden Jahren arbeitet die Band eher sporadisch an einem Nachfolgealbum. Die Presse lästert, dass die Stone Roses nur noch Fußball gucken würden. Doch die Aura der Band hat die Fans so eingenommen, dass sie weiter auf ein großartiges zweites Album hoffen. Im Dezember ist es endlich so weit: "The Second Coming" steht in den Läden. Es erreicht Platz Vier der UK-Charts.

Die Stone Roses planen eine weltweite Tour, doch dazu wird es nicht kommen: Im April 1995 verlässt Reni aka Alan Wren, der lange Zeit als einer der ganz großen Schlagzeuger Englands gefeiert wurde, die Band. Es wird vermutet, dass seine Heroinabhängigkeit ein Grund gewesen sein könnte. Er wird durch Robbie Maddix ersetzt.

Statt auf Welttournee zu gehen spielten sie ein Paar Gigs in Amerika. Nach ihrer Rückkehr sollen sie ihren ersten Gig in England seit fünf Jahren haben - auf dem Glastonbury Festival. Doch auch daraus wird nach einem Fahrradunfall John Squires nichts.

Erst Ende 1995 gehen die Stone Roses - nun verstärkt durch den Keyboarder Nigel Ippinson - in England auf Tour. Im März 1996 verkündet das Gründungsmitglied John Squire, dass er in eine neue, aktivere Band gegründet hat.

Nach einem katastrophalen und vom Publikum ausgebuhten Auftritt auf dem Reading-Festival lösen sich im Oktober 1996 die Stone Roses auf. Ian Browns Kommentar dazu lautete lediglich: "Ich bin froh, mitteilen zu können, dass sich die Stone Roses aufgelöst haben ... Friede sei mit euch." Punkt. Das Ende einer Band, die viele Musiker der später als Britpop betitelten Musikszene stark beeinflusst hat.

John Squire spielt bis 1999 bei den nach seinem Ausstieg gegründeten Seahorses, Mani steigt als Gitarrist bei Primal Scream ein und Ian Brown bringt zahlreiche mehr oder weniger erfolgreiche Soloalben auf den Markt.

Als Mani seinen Ex-Sängerkollegen 2005 bei Soloauftritten unterstützt, berichten die Medien erstmals über eine Stone Roses-Reunion. Es folgen jahrelang andauernde, hartnäckige Comeback-Gerüchte, die die Band ebenso hartnäckig dementiert.

Erst 2011 beendet das Quartett alle Spekulationen und bestätigt auf einer Pressekonferenz im Londoner Soho Hotel die langersehnte Wiedervereinigung. Im Anschluss daran bereisen sie zur Begeisterung vieler Spätgeborener und Junggebliebener die Welt und kündigen sogar ein drittes Studioalbum an. Der erste neue Song lässt dann aber doch noch bis Mitte 2016 auf sich warten. Parallel dazu spielt die Band im Sommer vier heute legendäre Reunionshows in ihrer Heimat Manchester vor insgesamt 200.000 Besucher*innen, darunter Liam Gallagher und David Beckham.

Im November 2023 wird bekannt, dass der frühere Bassist Pete Garner im Alter von 61 Jahren gestorben ist. Garner, ein Schulfreund von Brown und Squire, ist auf der Debütsingle "So Young"/"Tell Me" zu hören und war von 1983 bis 1987 bei den Stone Roses aktiv. Er wurde kurzzeitig durch Rob Hampson ersetzt, nachdem er selbst befand, er sei nicht gut genug für die Band. Anschließend arbeitete er bei der Handelskette HMV. Ende 1987 übernahm Gary 'Mani' Mounfield den Posten von Hampson.

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