Porträt

laut.de-Biographie

Jake Bugg

Wenn jemand wie Noel Gallagher einen jungen Kollegen in aller Öffentlichkeit über den grünen Klee lobt, dann spitzt die halbe Insel die Lauscher. So geschehen im Fall von Jake Bugg, einem Singer/Songwriter, der mit seinem selbstbetitelten Debütalbum so nebenbei von Null auf Eins in die UK-Charts schoss.

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Jake Bugg hat noch nicht einmal seinen Stimmbruch hinter sich gelassen, als ihn die Musik während einer "Simpsons"-Folge im TV bei den Lenden packt: "Da lief der Song 'Vincent' von Don McLean, und ich wollte unbedingt wissen, wer das war. Ich wollte einfach lernen, diesen Song zu spielen und ähnliche Stücke selbst zu komponieren", erinnert sich der im englischen Nottingham aufgewachsene Sänger.

Mit vierzehn Jahren schnappt er sich die Gitarre seines Onkels und beginnt, eigene Songs zu schreiben, nachdem er sich zuvor monatelang mit der Singer/Songwriter-Essenz auseinandergesetzt hat. Inspiriert von Buddy Holly, Richie Valens, Bob Dylan, Donovan und Johnny Cash schiebt er alles Moderne beiseite und taucht in musikalische Jahrzehnte ein, die seine gleichaltrigen Freunde nur vom Hörensagen kennen.

Nach einigen kurzweiligen Band-Erfahrungen entscheidet sich Jake Bugg für den Alleingang: "Ich wollte eigentlich schon immer mein eigenes Ding durchziehen", berichtet er.

Jake Bugg - Hearts That Strain
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Die Industrie wird erstmals hellhörig, als Jake Bugg im Jahr 2011 auf der Bühne der BBC beim Glastonbury Festival auftritt. So langsam wird es auch Zeit für eine helfende Hand im Hintergrund. Sein Manager Jason Hart blickt zurück: "Ein Kumpel zeigte mir damals einen Auftritt von Jake auf YouTube. Da ließ ich alles stehen und liegen, um Jake zu managen."

So richtig ins Rollen kommt der Stein, als urplötzlich Noel Gallagher und die Stone Roses an Buggs Pforten klopfen und den hageren Sänger als Support verpflichten.

Im Herbst 2012 rollt der Rubel. Sein selbstbetiteltes Debütalbum landet ohne Umwege auf der Pole Position der englischen Charts. In Deutschland erscheint das Werk im Januar 2013.

Spätestens jetzt stolpert der junge Brite von einem Pressetermin zum nächsten: "Ich tue, was nötig ist, um Erfolg zu haben. Es wäre schön, wenn ich von der Musik leben könnte, ein paar Songs zu schreiben, die auf Hochzeiten oder Begräbnissen gespielt werden. Die bei den Leuten eine Rolle im Leben spielen", so der Sänger.

Vier Jahre später geht es nicht mehr um den Lebensunterhalt, sondern nur noch um die Größe der Hallen in denen Jake Bugg spielt. Nach drei weiteren Studioalben ("Shangri La", "On My One", "Hearts That Strain") unzähligen Konzerten auf der ganzen Welt, sowie High End-Kollaborationen mit Business-Größen wie Rick Rubin, Chad Smith, Mike D, Jacknife Lee und Dan Auerbach, grüßt Jake Bugg vom oberen Ende der britischen Singer/Songwriter-Nahrungskette. "Der Erfolg hat mich nicht verändert. Manchmal sehne ich mich zurück zu den Zeiten, als ich in Clifton noch unbehelligt in den Pub gehen konnte. Aber ich will nicht meckern. Ich bin glücklich. Meine Musik hilft mir dabei, meine dunklen Gefühle zu unterdrücken."

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