Porträt

laut.de-Biographie

Duran Duran

England 1981: Die "New Romantic"-Welle ist das große Ding, Bands wie Depeche Mode, Spandau Ballet und Human League liefern den Disco-Sound des Augenblicks. Den leichtverdaulichen Poptunes der Konkurrenten haben Simon Le Bon (Stimme), Nick Rhodes (Keyboards), John Taylor (Bass), Andy Taylor (Gitarre) und Roger Taylor (Schlagzeug) alias Duran Duran nichts hinzuzufügen, auch ihr Repertoire reduziert sich auf die zügige Hinarbeitung zum fröhlichen Refrain.

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Erste Hits wie "Planet Earth", "Girls On Film" und "Rio" bringen die fünf Jungs aus Birmingham nicht nur in die Chartspitzen - ihr Zweitling "Rio" verweilt allein in den USA ganze 129 Wochen in den Top 100 - sondern auch an die Wände oft weiblicher Teeniezimmer.

Maßgeblichen Anteil daran haben außer dem schnuckeligen Aussehen der Truppe um Schauspielschüler Simon Le Bon vor allem Duran Durans Videoclips. Im Gegensatz zu vielen Kollegen stürzen sich die Glamourboys geradezu auf die trendbewusste Selbstinszenierung in Zelluloid. Folgerichtig verhelfen sie dem frisch gebackenen Musiksender MTV zu ordentlicher Starthilfe, was dieser wiederum belohnt: Der auf Sri Lanka gedrehte Clip zu "Hungry Like The Wolf" (1983) gehört zu den meistgespielten Musikvideos aller Zeiten.

Derlei Inszenierungsdrang ruft auch Nörgler auf den Plan. So unkt etwa der Smiths-Sänger Morrissey 1984 gegenüber Smash Hits, dass selbst "ein betrunkener Ziegenbock" ein Duran Duran-Video drehen könne. Mit "Is There Something I Should Know", "The Reflex" und allen voran "Wild Boys" zündet die Band im selben Jahr auch die Tanzflächen über dem großen Teich an.

Gegensätzliche Ehrungen sind die Folge: Prinzessin Diana erklärt Duran Duran zu ihrer Lieblingsband und Andy Warhol stattet dem Quintett einen Besuch ab. 1985 darf die Band für den James Bond-Streifen "A View To A Kill" den Titelsong schreiben und erntet vorerst ein letztes Mal weltweite Anerkennung in Form von Nummer Eins-Platzierungen und warmem Geldregen.

Duran Duran - Danse Macabre
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Während die Gründungsmitglieder Roger und Andy Taylor aussteigen, füllen die restlichen Jungmillionarios weiterhin die Klatschspalten. Stories im Umfeld von Alkohol- und Drogenexzessen sowie Fotoserien mit Models auf pompösen Segelyachten zementieren das Party-Image der Truppe.

Die Fans dürfen sich derweil an zwei Seitenprojekten erfreuen: Arcadia mit LeBon, Rhodes und Drummer Roger Taylor sind eher der Pop-Tradition Duran Durans verhaftet, während Gitarrist Andy Taylor, Basser John Taylor sowie Robert Palmer und Tony Thompson 1985 die Rock-Formation The Power Station gründen.

Für die ausgestiegenen Andy und Roger Taylor besteigen 1988 Sterling Campbell (Schlagzeug) und Warren Cucurullo (Gitarre) das Duran-Schiff. Mit der wieder erlangten Quintettbesetzung spielt die Band 1990 das Album "Liberty" ein, das allerdings gehörig floppt und erstmals sogar Gold-Status verfehlt.

Im Zuge der Grunge-Hysterie in den 90er Jahren bereits als Zielscheibe des Spotts für die musikalischen Peinlichkeiten der 80er abgetan, charten Duran Duran 1993 überraschend mit dem souligen Pop der Single "Ordinary World" sowohl in England als auch in Amerika. Während der Aufnahmen zu "Medazzaland" (1997) verlässt schließlich auch der letzte Taylor (John) die Band.

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Le Bon, Rhodes und Cucurullo trennen sich 1999 nach 18 Jahren von ihrer Plattenfirma EMI und veröffentlichen mit "Pop Trash" ein kompositorisch ausgereiftes Album. Die Plattenfirma scheint jedoch davon auszugehen, dass der Bandname allein im Revival-Fieber 2000 zu Millionenverkäufen führt und verzichtet auf Promotion.

Ein böser Fehler, "Pop Trash" avanciert zum größten Flop der Bandgeschichte. Zum Trost erhalten die Briten Tantiemen von Sample-Fetischist Puff Daddy, der "Notorious" für seinen Notorious B.I.G.-Song klaut.

2001 gesellt sich die Taylor-Bande Andy, Roger und John wieder zu ihren alten Kumpels Simon und Nick und nehmen ein neues Album in Angriff. 2003, pünktlich zum 25-jährigen Bandjubiläum, treten Duran Duran erstmals seit 1985 wieder in Originalbesetzung auf. Kurz darauf erblickt das Comeback-Album "Astronaut" das Licht der Welt. Zwei Millionen Alben können die Briten davon weltweit absetzen (etwa 250.000 in den USA).

Dass sich Erfolg nicht berechnen lässt, zeigt sich im negativen Sinne am Beispiel des Folgealbums "Red Carpet Massacre" (2008), das die Band ohne den wieder ausgestiegenen Andy Taylor, dafür aber mit Justin Timberlake und Timbaland) aufnimmt. Die Platte verkauft sich gerade mal halb so häufig wie "Astronaut" und avanciert in England zum zweitgrößten Albumflop seit "Pop Trash".

Nach einem bandinternen Brainstorming der Sorte "Wer zur Hölle ist noch erfolgreicher als Timbaland?" kommt man schließlich auf Mark Ronson, der für "All You Need Is Now" (2011) als Produzent verpflichtet wird. Als Gegenleistung treten Nick und John zuvor auf dessen Pop-Album "Record Collection" in Erscheinung. Die Zusammenarbeit trägt Früchte, denn auch für den Nachfolger "Paper Gods" (2015) sichern sich die Pop-Oldies die Dienste des frischen "Uptown Funk"-Hitmeisters. Zusätzlich treten der alte Bekannte Nile Rodgers ("Notorious"), Janelle Monáe, Kiesza, John Frusciante und Mr Hudson in Erscheinung.

Der Arbeit mit jüngeren Kolleg*innen bleiben die Briten treu. Im Oktober 2021 veröffentlichen sie das Album "FUTURE PAST", an dem Blur-Gitarrist Graham Coxon, Tove Lo und auch David Bowie-Pianist Mike Garson mitwirken. Coxon war auch ins Songwriting involviert. Als Produzent wurde erneut Mark Ronson sowie Erol Alkan und Disco-Legende Giorgio Moroder verpflichtet.

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Hungry Like The Wolf Die Pop-Opas, gut aufgelegt und pünktlich zum Comeback, auf der Berliner Popkomm 2004.

Die Pop-Opas, gut aufgelegt und pünktlich zum Comeback, auf der Berliner Popkomm 2004., Hungry Like The Wolf | © LAUT AG (Fotograf: Michael Schuh) Die Pop-Opas, gut aufgelegt und pünktlich zum Comeback, auf der Berliner Popkomm 2004., Hungry Like The Wolf | © LAUT AG (Fotograf: Michael Schuh) Die Pop-Opas, gut aufgelegt und pünktlich zum Comeback, auf der Berliner Popkomm 2004., Hungry Like The Wolf | © LAUT AG (Fotograf: Michael Schuh) Die Pop-Opas, gut aufgelegt und pünktlich zum Comeback, auf der Berliner Popkomm 2004., Hungry Like The Wolf | © LAUT AG (Fotograf: Michael Schuh)

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