Porträt

laut.de-Biographie

Donny Hathaway

Begnadeter Musiker, phantasievoller Arrangeur und kraftvoller Sänger: Donny Hathaway (1945-1979) hinterlässt in nur drei Jahren Musikkarriere eine äußerst beeindruckende Sammlung von Pop- und R&B-Hits. Jahrzehnte später prägt sein unverwechselbarer Gesangsstil R&B-Größen wie Alicia Keys und R. Kelly, aber etwa auch Indiefolk-Sänger Justin Vernon.

Donny Hathaway - Never My Love: The Anthology Aktuelles Album
Donny Hathaway Never My Love: The Anthology
Liebevolles Andenken an einen viel zu früh verstorbenen Musiker.

Einige dieser frühen Klassiker entstehen als Solokünstler, andere in freundschaftlicher Zusammenarbeit mit seiner alten College-Kommilitonin, der Sängerin Roberta Flack. In den frühen siebziger Jahren jedoch erleidet seine höchst vielversprechende Karriere einen schweren Bruch.

Hathaway, bei dem Depressionen und paranoide Schizophrenie diagnostiziert werden, verzichtet immer wieder auf die notwendige Medikamentation. Ehefrau Eulaulah und seine drei Töchter leiden unter den Stimmungsschwankungen des Soul- und R&B-Sängers genauso wie die Freundschaft zu Roberta Flack.

Nach dem international gefeierten und Grammy-ausgezeichneten Duett "Where Is The Love" 1972 dauert es geschlagene sieben Jahre, bis die beiden erneut ein Duettalbum aufnehmen. Schlussendlich sollte der gebürtige Chicagoer den Kampf gegen die Depression verlieren: Als man seinen toten Körper im Januar 1979 vor einem New Yorker Luxushotel findet, schließt die Polizei umgehend auf Selbstmord.

Doch auch wenn er nur wenige Jahre lang seine Kreativität und Produktivität voll auslebt, besitzt die Musik von Donny Hathaway bis heute enormen Einfluss. Schon früh formt er sein vom Gospel geprägtes Crooning, das seidige romantische Verse ebenso vorzutragen vermag wie politisch aufgeladene Protestinhalte. Entscheidend dafür ist der Einfluss seiner Großmutter in St. Louis, bei der Hathaway aufwächst.

Sie nimmt in bereits im Alter von drei mit in den Kirchenchor. Auch lernt er noch im Kindesalter, Piano zu spielen. Die frühen Investitionen in die musikalische Ausbildung rentieren sich, als der Junge ein Stipendium für ein Musikstudium erhält.

1964 bricht er an die Washingtoner Howard University auf. Noch im College gründet Hathaway die Cocktail-Jazz-Combo Ric Powell Trio. Dank zahlreicher Jobangebote aus der Musikindustrie enden seine Lehrjahre nach sechs Semestern fortzeitig.

Zunächst agiert der spätere Sänger als Produzent und Songwriter vorrangig hinter den Kulissen. Arbeiten mit Aretha Franklin, Jerry Butler und den Staple Singers verschaffen ihm enormes Renommee. Donny steigt bei den Mayfield Singers ein, den Background-Sängern von Curtis Mayfield. Bald schon erhält er den Posten des Hausproduzenten bei dessen Curtom-Label. 1969 veröffentlicht Hathaway sein erstes Single-Duett "I Thank You Baby" mit June Conquest.

Nach der Vertragsunterschrift bei Atco als Solokünstler folgt die Solosingle "The Ghetto, Pt. 1", die wiederum die Bühne für die LP-Premiere "Everything Is Everything" bereitet. 1971 releast Atco das selbstbetitelte Folgewerk, das bis auf eine Ausnahme aus Coverversionen berühmter Pop- und Gospelsongs besteht. Im selben Jahr beginnt der Sänger, an einer gemeinsamen LP mit Roberta Flack zu arbeiten. Erwähnter Grammy ist das Resultat.

Doch die Krankheit Hathaways legt ihm immer häufiger Steine in den Weg. Regelmäßig muss der Produzent und Popstar ins Krankenhaus eingeliefert werden. Bald scheut er das große Rampenlicht: Bis in die ausgehenden 1970er erfolgen lediglich sporadische Auftritte in kleinen Jazzclubs.

Nach einer kurzen Erholungsphase, in der das zweite Duettalbum mit Flack entsteht, nimmt sich Hathaway mutmaßlich das Leben. Kurz zuvor verkündet er noch, "weiße Leute" trachteten nach seinem Leben und hätten sein Gehirn an eine Maschine angeschlossen, um seine Kreativität abzuzapfen.

Bis heute lebt Donny Hathaway nicht nur in seinen oft gecoverten Songs weiter, sondern auch als große Inspiration für nachwachsende Generationen zwischen Soul und R&B. So diverse Acts wie Amy Winehouse, Nas, Common, Justin Timberlake und Fall Out Boy haben ihm auf die ein oder andere Weise Tribut gezollt.

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