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Amorphis

Anfangs wenig mehr als eine von vielen Death Metal-Bands, betreten Amorphis 1990 zum ersten Mal die Bühnen dieser Welt. Gitarrist Esa Holopainen und Drummer Jan Rechberger gründen die Band und finden in Tomi Koivusaari an der Gitarre und dem Mikro und Basser Olli-Pekka Laine weitere Mitstreiter, mit denen sie im folgenden Jahr ein Demo einspielen.

Vorchecking: Katja Krasavice, Slash, Amorphis
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Außerdem neu am Freitag: Pöbel MC, Eddie Vedder, Frank Turner, Joss Stone, Alt-J, Voivod, Young Krillin, Big Thief, James Morrison etc.
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Bei Relapse Records kommen sie eher durch Zufall unter, denn eigentlich wollte das Label Abhorrence, die alte Truppe von Tomi unter Vertrag nehmen. Amorphis spielen sechs weitere Songs ein, wovon zwei auf einer heute gesuchten Single erscheinen. Die anderen sollen eigentlich auf einer Split-EP mit Incantation rauskommen, aber daraus wird leider nichts. Dafür erscheint 1992 "The Karelian Isthmus", welches nach einem historischen finnischen Schlachtfeld benannt ist und durchschnittlichen Death Metal mit Keyboards präsentiert. Dennoch verkauft sich die Scheibe ansprechend, weswegen Relapse die vorher schon aufgenommenen Songs schließlich unter dem Namen "Priviledge Of Evil" veröffentlichen. Der Durchbruch steht aber mit der '94er Scheibe "Tales From The Thousand Lakes" an.

Darauf werden die Keyboards von Neuzugang Kasper Martenson erstmals melodiegebend, und mit Ville Tuomi (Suburban Tribe) taucht ein zweiter Sänger auf, der für die cleanen, melodischen Vocals verantwortlich zeichnet. Hier greifen die Finnen textlich die Welt der Kalavela auf, einer Sammlung finnischer Gedichte und Geschichten, die konzeptionell mit der Musik und dem genialen Cover sehr schön umgesetzt werden. Auch verwenden sie verstärkt Elemente des 70er Rocks auf, vor allem die Hammond Orgel, die später zu einem wichtigen Bestandteil des Sounds werden sollte. Folgerichtig findet sich auch eine Coverversion der Doors auf dem Album. Für die anstehende US-Tour mit Entombed ersetzt Kim Rantala seinen Vorgänger Kasper Martenson durch an den Tasten.

Nach der Tour legen Amorphis 1995 die 4-Track EP "Black Winter Day" nach, mit dem Titeltrack und drei unveröffentlichten Songs aus der "Tales..."-Session. Schon ein Jahr darauf trumpfen Amorphis mit "Elegy" auf, worauf sie mit Pasi Koskinen inzwischen einen zweiten Sänger dabei haben, der mit seiner Stimme mehr und mehr in den Vordergrund tritt. Drummer Jan gibt die Sticks an Pekka Kasari ab und textlich vergreifen sich die Jungs an einem weiteren finnischen Meisterwerk, der (oder dem) Kanteletar. Selbiges ist eine Sammlung von über 700 finnischen Gedichten und Balladen, die teilweise über tausend Jahre alt sind. Die Death Metal-Roots sind nur noch ansatzweise zu erkennen und die 70s-Anleihen verstärken sich deutlich, wobei auch Wert auf traditionelle, finnische Instrumente gelegt wird.

Nach "My Kantele" (1997) und einer Tour, nehmen sich Amorphis erst einmal eine kurze Auszeit.
Mit neuem Keyboarer (Santeri Kallio) und Basser (Niclas Etelavuori), die beide von Kyyria stammen, nehmen sie 1999 "Tuonela" auf. Damit ist das Thema Death Metal definitiv gegessen. Der Begriff Metal wird dem Ganzen auch nicht mehr gerecht, Amorphis haben die Grenzen eindeutig gesprengt. Zusammen mit The Kovenant gehen sie auf eine ausgedehnte US-Tour und beginnt im Anschluss schon mit den Arbeiten am neuen Album.

"Am Universum" vereint alle Stärken, die Amorphis bis dato ausmachen. Sphärische 70er-Keyboards, geniale Melodien von Gitarre, Keys und Gesang und eine Ausstrahlung, die den Hörer gefangen nimmt. Davon dürfen sich auch im Anschluss primär die Amis überzeugen, denn dort sind Amorphis mit Opeth im Gepäck unterwegs. An der träumerischen Stimmung ihrer Songs ändert sich auch auf dem zwei Jahre später erscheinenden "Far From The Sun" wenig bis nichts. Auffällig ist, dass sich Amorphis scheinbar auf die eigenen Stärken besonnen haben und nicht mehr auf unzählige Gastmusiker zurückgreifen müssen, wie das bei "Am Universum" noch der Fall war.

Amorphis - Halo
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Nachdem sie Nuclear Blast verlassen haben, stehen sie inzwischen beim Major Virgin unter Vertrag und haben somit ein finanzstarkes Label im Rücken, das ihnen noch einen Schritt weiter helfen könnte. Im Frühjahr 2002 hat sich Drummer Pekka aber schon entschieden, dass er sich mehr um Privates kümmern will und nimmt seinen Hut. Für spielt somit der ehemalige Skinsman Jan Rechberger auf dem Album, derweil sich einige Bandmitglieder ihre Zeit mit diversen Nebenprojekten vertreiben.

Das langjährige Label Relapse Records bringt 2003 noch eine Best-Of mit dem Titel "Chapters" auf den Markt, der auch eine kurze DVD mit fünf Videoclips beigelegt ist und die einen angenehmen Überblick über die Schaffensgeschichte der Band bietet. In der Zwischenzeit starten ein paar Amorphis-Mitglieder zusammen mit ein paar Jungs von HIM das Grindcore-Projekt To Separate The Flesh From The Bones, ehe Amorphis mit Paradise Lost in Skandinavien auf Tour sind.

Leider muss Drummer Jan sein Gastspiel mit der Band schon wieder beenden, denn persönliche Problem verhindern eine weitere Zusammenarbeit. Atte Sarkima nimmt seine Platz ein und spielt mit dem Rest ein paar Demos für das neue Album ein. Der Deal mit Virgin ist Geschichte, aber Nuclear Blast sind schon ganz erpicht darauf, die Finnen wieder unter Vertrag zu nehmen. Der große Schock folgt, denn im Sommer 2004 kündigt Pasi an, dass er seinen Job am Mikro bei Amorphis hinschmeißen will, um sich ganz seinem Death Metal Projekt zu widmen.

Zwischenzeitlich springt Charon/Ex-Poisonblack-Sänger Juha-Pekka Leppäluoto ein, doch letztendlich bekommt der ehemalige Sinisthra-Fronter Tomi Joutsen das Mikro in die Hand. Nachdem die komplette Musikfraktion von Amorphis dem ehemaligen Carcass-Shouter Jeff Walker bei dessen Country-Album aushilft, gehen sie in den Staaten zusammen mit Into Eternity, Beyond The Embrace und Bullet Theory auf Tour. Kaum wieder zurück in Finnland geht es ins Studio, um dort das nächste Album "Eclipse" einzuspielen. Darauf zeigt Tomi, dass er Pasi in nichts nachsteht und dass Amorphis auch 2006 immer noch wissen wie man ordentlich rockt.

Nach ausführlichen Livedates machen sie sich umgehend an die nächste Scheibe und spielen zwischendrin auf dem Wave Gotik Treffen mit Acts wie Poisonblack, Crematory oder Beloved Enemy oder auf dem Bang Your Head 2007. Die neue Scheibe namens "Silent Waters" erscheint Ende August. Stilistisch geibt es keine großen Veränderungen, wie auch "Skyforger" im Mai 2009 bestätigt.

Zur Feier ihres 20-jährigen Bestehens organisieren sie sich eine Show im heimischen Oulu und filmen diese für ihr DVD "Forging The Land Of The Thousand Lakes" ab. Wenige Monate nach der Veröffentlichung Mitte 2010, schieben sie Anfang September noch die Best Of "Magic & Mayhem - Tales From The Early Years" hinterher, eine Sammlung von Klassikern und Coverversionen.

An das hochgelobte elfte Studioalbum "Circle" schließt sich zwei Touren an. Zum einen die albumkorrelierte Weltreise, zum anderen eine Konzertreihe zu Ehren des 20-jährigen Jubiläums des Meilensteins "Tales From The Thousand Lakes". Inmitten des engen Terminplans bringen Amorphis es irgendwie fertig, das Dutzend voll zu machen - schon 2015 erscheint Album Nummer zwölf, "Under The Red Cloud".

Die Aufnahmen finden in Jens Borgrens Fascination Street Studios statt. Die Gästeliste für "Under The Red Cloud" liest sicht eindrucksvoll: Chrigel Glanzmann von Eluveitie spielt Flöte, Ex-Opeth-Drummer Martin Lopez steuert die Percussion für einen Track bei. Außerdem rekrutiert die Band weibliche Unterstützung fürs Mikro: Trees Of Eternitys Aleah Stanbridge leistet Tomi Joutsen Gesellschaft. Das Ergebnis kann sich durchaus hören lassen und wird auch dementsprechend honoriert. Live präsentieren Amorphis das neue Material auf Tour mit Nightwish und Arch Enemy.

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Amorphis - Halo: Album-Cover
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2022 Halo

Kritik von Yan Vogel

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Berlin, Kesselhaus, 2019 Auf Co-Headliner-Tour mit Soilwork.

Auf Co-Headliner-Tour mit Soilwork., Berlin, Kesselhaus, 2019 | © Manuel Berger (Fotograf: Manuel Berger) Auf Co-Headliner-Tour mit Soilwork., Berlin, Kesselhaus, 2019 | © Manuel Berger (Fotograf: Manuel Berger) Auf Co-Headliner-Tour mit Soilwork., Berlin, Kesselhaus, 2019 | © Manuel Berger (Fotograf: Manuel Berger) Auf Co-Headliner-Tour mit Soilwork., Berlin, Kesselhaus, 2019 | © Manuel Berger (Fotograf: Manuel Berger)

Bang Your Head 2011 Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ...

Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Bühnendeko mit Fisch und Ei. Fehlt nur noch Toastbrot und Kaffee ..., Bang Your Head 2011 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele)

Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne.

Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Sind auf Platte meist spannender, als auf der Bühne., Amorprhis auf dem Bang Your Head 2007 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele)

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