Porträt

laut.de-Biographie

Alice Francis

Alice Francis ist die First Lady des Electroswings. Sie bedient sich beim Swing der wilden Zwanziger, pimpt diesen mit Electrobeats, Hip Hop, Pop und R'n'B auf. Kein Jahrzehnt scheint vor ihr sicher.

Alice Francis - St. James Ballroom Aktuelles Album
Alice Francis St. James Ballroom
Wer noch "Mambo No. 5" auflegt, wird auch dieses Album feiern.

Ihre Stimme, bei der sie sich an Jazzgrößen wie Billie Holiday oder Eartha Kitt anlehnt, spielt mit Jazz, Rap und Scattgesang. Ihr künstlerisches Vorbild sieht Francis oder auch Miss Flapperty - ein Name der die Worte Liberty und Flapper verbindet und schon seit der Swing-Ära für selbstbewusste Frauen steht - im Spirit von Jospehine Baker.

Nicht nur auf der Bühne lebt sie ihr Faible für vergangene Zeiten aus. Sie wohnt in einem alten Schloss, sammelt leidenschaftlich gerne antike Möbel und historische Radios. Auf diesen hört sie dann am liebsten Django Reinhardt und Beyoncé.

Zusammen mit ihrem musikalischen Partner Goldielocks arbeitet die in Rumänien geborene Tochter eines Tansaniers an ihrer gemeinsamen Version des Electroswings, nennt diese Neo-Charleston. Dabei steht für beide Authentizität im Vordergrund. Ihre Kostüme schneidert Francis selbst. Für ihre Frisuren zeigt sich "eine sehr, sehr alte Dame" zuständig. Goldielocks baut für den richtigen Sound Kompressoren neu, designt Resonanz-Elemente für die Gesangskabine und rüstet ein Grammophon so um, damit dieses scratchen ermöglicht.

Ihr gemeinsamer Weg beginnt in einer verrauchten Jazzspelunke, in der der Produzent auf die unbekümmerte und zugleich verruchte Art der Sänger aufmerksam wird. Erste Tracks entstehen. Mit dem damals in Shanghai wohnenden Niegelbros ziehen sie einen weitereren Prodzenten hinzu. Auf einem Bankett in New York lernt Miss Flapperty den koreanischen Ventrikolisten Sir Chul-Min Yoo kennen, der letztendlich die Brigade um die Sängerin komplementiert. In Ihrer Wahlheimt Köln beginnt das multikulturelle Gespann mit der gemeinsamen Arbeit an der musikalischen Vision.

Noch vor der Veröffentlichung ihrer ersten Single spielt Alice Francis am 1. Mai 2012 mit Egokind, Alle Farben, Peter & Pan und Christopher Rose auf dem Berliner Swing Open Air am Flughafen Tempelhof vor 15.000 Menschen. "Wir sind ganz normal nach Berlin gereist. Uns wurde gesagt, es werden 1.500 Leute erwartet. Aber tatsächlich war der ganze Platz voller Menschen. Das war einfach nur crazy. So als würde ein komplett anderer Film ablaufen," erinnert sich die Sängerin im Interview mit motor.de.

Bereits ihre erste Single "Shoot Him Down!" findet mit Parov Stelar, DJ, Produzent und Vorreiter der Electroswing-Bewegung, einen populären Fan. Auf seinem eigenen Label Etage Noir veröffentlicht er einen Remix und ermöglich Alice Francis einen zaghaften Blick durch die Tür zum internationalen Buisness. Ihr Debüt "St. James Ballroom" erscheint im Herbst 2012.

Alice Francis steht für eine Flucht aus der Jetzt-Zeit und haucht vergangenen Tagen wieder Leben ein. Ihr Spiel mit den 1920er Jahren rückt eine Dekade voller Glanz, Lust und Dekadenz zurück. "Ich kann mir vorstellen, dass mit den Jahren eine Sehnsucht entstanden ist. Die Herren halten den Damen die Tür auf. Ich glaube einfach, dass das alles dazu führt, dass man weg davon will – back to the roots eben, wo alles detailverliebter, schnörkeliger war und auch die Umgangsformen anders waren. Die Leute wollen wieder dahin zurück."

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