Porträt

laut.de-Biographie

The Wallflowers

Sänger und Gitarrist Jakob Dylan hat einen berühmten Vater. Dass er dennoch beschlossen hat, eine musikalische Laufbahn einzuschlagen, ohne seine Gene hervorzuheben, zeugt von seiner Ernsthaftigkeit. Immerhin hat er mit seiner Band von dem 1996er-Album "Bringing Down The Horse" vier Millionen Exemplare verkauft. Das sind doppelt so viel wie von Bob Dylans epochalen Scheibe "Blood On The Tracks" 20 Jahre zuvor.

The Wallflowers - Exit Wounds
The Wallflowers Exit Wounds
Jakob Dylan entstaubt seinen Bandsound.
Alle Alben anzeigen

Die Wallflowers kommen Ende der 80er Jahre in Los Angeles zustande. Einen berühmten Papa zu haben muss nicht unbedingt von Nachteil sein, denn Jakob hat jede Menge Kontakt zu Musikern. So nimmt sie sofort der Major Virgin unter Vertrag und veröffentlicht 1992 ihr selbstbetiteltes Debüt. Die Verbindung ist angesichts schlechter Verkaufszahlen schnell wieder Vergangenheit, dennoch touren Dylan und Co. im Vorprogramm angesagter Bands wie Cracker, Spin Doctors oder 10,000 Maniacs.

Der Durchbruch gelingt ihnen 1996 mit "Bringing Down The Horse", produziert von T Bone Burnett. Mit dem Song "One Headlight" holen sie 1998 zwei Grammys. Im selben Jahr sind die Wallflowers mit einem Cover von David Bowies "Heroes" im erfolgreichen Soundtrack zum Kinostreifen "Godzilla" vertreten.

Zwar schaffen es auch die 2000er-Scheibe "Breach" (mit Elvis Costello) und "Red Letter Days" (2002) in die US-Charts, doch der Hype schwillt ab, zumal Dylan durch den von Beginn an starken Mitgliederwechsel eine immer größere Rolle einnimmt. Mit "Rebel, Sweetheart" (2005) legt die Band ein letztes Album vor, bevor ihr Plattenvertrag ausläuft. Nach einer Tour 2007 steigt auch noch Gründungsmitglied Rami Jafee (Keyboards) aus, wodurch die Wallflowers faktisch zum Trio schrumpfen: Dylan (Gesang, Gitarre), Fred Eltringham (Schlagzeug) und Greg Richling (Bass).

Während die Bandtätigkeit ruht, unterschreibt Jakob Dylan einen Vertrag bei Columbia und feiert 2008 mit "Seeing Things" sein Debüt unter eigenem Namen.

Das Ende der Wallflowers bedeutet das jedoch nicht. Nach sieben Jahren kehrt die Band 2012 in neuer Formation mitsamt Jafee, dem Schlagzeuger Jack Irons sowie Longplayer "Glad All Over" zurück.

"Ich habe eine großartige Gruppe und ich will ganz bestimmt noch mehr Alben mit ihr aufnehmen", erklärt Dylan bei Veröffentlichung seines Solo-Albums "Seeing Things" (2012). Dennoch dauert es geschlagene neun Jahre, bis "Exit Wounds" 2021 erscheint, diesmal als Outlet für Dylans rockigeres Material. Von Band kann im Prinzip keine Rede mehr sein, dennoch klingt das Album nach klassischen Wallflowers.

Alben

The Wallflowers - Glad All Over: Album-Cover
  • Leserwertung: 4 Punkt
  • Redaktionswertung: 2 Punkte

2012 Glad All Over

Kritik von Sven Kabelitz

Nach dem frühen Höhepunkt macht es sich die Band zu einfach. (0 Kommentare)

Surftipps

Noch keine Kommentare