Porträt

laut.de-Biographie

Laika

Juri Gagarin und German Titow? Neil Armstrong und Edwin Aldrin? Sigmund Jähn und Ulf Merbold? Lachhaft! Wenn es um das erste Lebewesen geht, dass der Anziehungskraft des Planeten entkam, dann gibt es nur einen Namen, den jeder kennen sollte, und zwar Laika. Der Name ist russischen Ursprungs und bedeutet auf deutsch Kläffer. Gebellt hat die Hundedame 1957 dann nur noch kurz, denn sie starb vor der Rückkehr, die übrigens von russischer Seite nie vorgesehen war. Traurig, traurig

Nach der Heldin im Weltraum benennt sich auch ein britisches Projekt um die beiden Hauptprotagonisten Margaret Fiedler und Guy Fixsen. Laika gehen aus den Überresten der Band Moonshake hervor, bei denen Margaret am Mikro steht und die Klampfe malträtiert. Guy ist an der Produktion des 1992er Albums "Eva Luna" beteiligt und arbeitete davor schon mit Bands wie den Breeders und My Bloody Valentine. So findet eins zum anderen. Der Ansatz, den Laika dann verfolgen ist jedoch ein komplett anderer. Gitarren und andere analoge Instrumente treten zugunsten von Samplern und elektronischen Gimmicks in den Hintergrund. Zusammen mit Ex-Moonshake-Bassist John Frenett und Schlagzeuger Lou Ciccotelli basteln sie am Soundkosmos in den Laika von dannen schweben soll.

Auf dem Labelsampler "Pop - Do We Not Like It?" von Too Pure erscheint 1994 mit "44 Robots" das erste Lebenszeichen, gefolgt von der EP "Antenna". Ein Jahr später steht schließlich das Debüt "Silver Apples Of The Moon" in den Läden, das irgendwo zwischen den Polen Elektronik, Ambient, Dub, Rock und Jazz hin und her pendelt. Das Magazin The Wire versteigt sich sogar zu dem Urteil "ein beeindruckender Geniestreich" und auch der renommierten New York Times ist das Album eine lobende Würdigung wert. Dabei verlegen sie sich nicht auf reinen Schönklang, sondern experimentieren munter mit Sounds und Stimmungen.

Zusammen mit Oberkiffer Tricky bereisen sie den nordamerikanischen Kontinent und stellen ihr Material auch im Vorprogramm von Stereolab, Dinosaur Jr. und MC 900 ft Jesus auf der Bühne vor. Nach den Gigs kommen sie in New York an. Dort entstehen in stetigen Nachtschichten auch die Songs für den Zweitling "Sounds Of The Satellites", die sie an Ort und Stelle auf Band bannen. Als das Album erscheint hat sich die Marke Trip Hop als künstliche Umschreibung für spacige, zurück gelehnte Sounds schon breit gemacht. Laika scheinen hervorragend in diese Schublade zu passen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Scheibe ziemlich nah am Zeitgeist einschlägt. Im Gegensatz zu ihren Studioproduktionen geraten ihre Live-Performances immer organischer - keine Spur von spröder Elektronik. Ein ganzes Stück mehr Melodie prägt das Songwriting, das schließlich auch einen gewissen Thom Yorke auf den Plan ruft. So supporten Laika denn auch Radiohead auf deren UK-Tour.

Das 200er "Good Looking Blues" vereint die Stärken der vorangegangenen Releases. Traumhafte Melodien treffen auf gezielt eingesetzte Samples und andere elektronische Elemente, die immer wieder mit einem angenehmen Pop-Appeal glänzen können. Eine breitere Öffentlichkeit erlangtd ie Band durch die Serie Buffy, für deren Soundtrack der Song "Black Cat Bone" Verwendung findet. Flöten, Klarinetten und Trompeten erweitern den Laika-Sound, der am bestechendsten beim wunderschönen "Uneasy" zum tragen kommt.

ganze drei Jahre verstreichen daraufhin, bis mit dem etwas abgespeckt klingenden "Wherever I Am I Am What Is Missing" wieder ein neuer Longplayer in den Läden steht.

Alben

Surftipps

  • Laika

    Offizielle Seite mit MP3-Downloads und einer netten Menü-Führung.

    http://www.laika.org/

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