Porträt

laut.de-Biographie

The High Llamas

Sean O'Hagan musste lange warten, um von den heimischen Kritikern ernst genommen zu werden. "Heutzutage müssen wir nicht mehr unseren musikalischen Stil rechtfertigen. Meistens wird das, was wir tun, angenommen. Die Gemeinheit und Wut früherer Rezensenten ist verschwunden. In den letzten 15 Jahren haben uns andere Künstler immer wieder als Inspiration genannt. Das ist toll. Sie geben uns das Gefühl, das wir etwas wert sind", freut er sich 2011 in einem Interview.

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1980 gründet O'Hagan im irischen Cork Microdisney, die im Laufe der 80er Jahre Erfolge in der Heimat und in Großbritannien verbuchen. Nach der Auflösung bringt er 1990 sein Solodebüt "High Llamas" heraus, dessen Titel den Namen für sein folgendes Bandprojekt liefert.

Mit von der Partie sind Microdisney-Bassist Jon Fell sowie Rob Allum (Schlagzeug), Marcus Holdaway (Keyboard/Cello), Dominic Murco (Perkussionen) und John Bennett (Gitarre, ab 2000 Pete Aves). Wobei O'Hagan als Sänger, Gitarrist und Songschreiber das Gesicht der Band ist. Schaltzentrale der gemeinsamen Tätigkeiten ist die britische Hauptstadt London.

Die Musik der High Llamas enthält elektronische und brasilianische Elemente sowie blubbernde Synthetizer-Passagen, die mit einer ordentlichen Prise Brian Wilson bzw. Beach Boys abgeschmeckt sind. Eine Mischung, die in Großbritannien zunächst für Kopfschütteln sorgt, stehen zum Zeitpunkt der ersten Alben "Santa Barbara" (1992), "Gideon Gay" (1994) und "Hawaii" (1996) erst Grunge, dann Britpop im Mittelpunkt.

"Hawaii" bleibt die einzige Platte, die es in die unteren Etagen des Charts schafft. Nach ihrem fünften Album "Snowbug" (1999) verlieren sie ihren Vertrag beim Virgin-Ableger V2 und schlagen sich seitdem beim kleineren Label Drag City durch.

Die Compilation "Retrospective, Rarities and Instrumentals" (2003) bietet einen guten Überblick über die verträumten, oft poppigen, aber nicht chartorientierten Kompositionen der High Llamas. Auch danach bringen sie in unregelmäßigen Abständen neue Alben auf den Markt und gehen gelegentlich auf Tour.

Um sich über Wasser zu halten, betätigen sich die Mitglieder auch anderswo. So arbeitet O'Hagan seit den 90er Jahren in verschiedenen Projekten mit Stereolab zusammen und ist als Produzent sowie Arrangeur tätig. Rob Allum trommelt nebenbei auch bei Turin Brakes und Lightning Seeds.

Die zehnte Studiomühe der High Llamas, "Tahomi Way", erscheint 2011 und erhält durchwegs gute Kritiken. Ihre "Fahrstuhlmusik", wie sie in den 90er Jahren verächtlich abgestempelt wurde, scheint nun doch anzukommen.

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