Porträt

laut.de-Biographie

The Dears

Murray Lightburn ist ein Perfektionist und gründet 1995 die Gruppe The Dears in Montreal. Wegen seiner mustergültigen Charaktereigenschaft wechselt er häufig seine Bandmitglieder. Doch spätestens seit 2006 lesen sich die musikalischen Kollegen wie folgt: Rob Benvie, George Donoso, Valerie Jodoin-Keaton, Martin Pelland und Natalia Yanchak. Das Debütalbum "End Of A Hollywood Bedtime Story" erscheint im Jahre 2000. Zwei Eps "Orchestral Pop-Noir Romantique" und "Protest" folgen 2001 und 2002.

The Dears - Degeneration Street
The Dears Degeneration Street
Modernes File-Sharing gehört wohl zum guten Ton.
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Lightburn scheint kein einfacher Mensch zu sein. Das hört man in seinen Liedern und das beweist auch sein privates Liebesleben. Keyboarderin Natalia kann ein Lied davon singen. Er lernt sie ihn in einer Bar kennen, in der sie auflegt. Er gibt ihr ein Demotape von The Dears und lädt sie zu einem Konzert ein. Sie mag die Musik und kurze Zeit später spielt sie Keyboard in der Band. Es dauert nicht lange bis Murray sich in sie verliebt und auch Natalia findet Gefallen an dem eigenwilligen Typen. Doch natürlich verlangt das Glück von ihnen, einige mühsamen Hürden zu überwinden. Das Problem ist, beide stecken bereits in einer Beziehung und es dauert bis sie sich von ihren jeweiligen Partnern trennen können. Dann dürfen sie endlich offiziell ein Pärchen sein, doch alles erweist sich als zu kompliziert und man trennt sich wieder.

Auch hier gilt wieder mal die Devise, zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb einer Band sollte man ebenso vermeiden, wie zu lange in der Sonne sitzen. Aber natürlich gibt es auch im Rock'n'Roll immer wieder Happy Ends und somit finden die beiden am Ende wieder zueinander. Sie heiraten, bekommen Kinder und bauen sich ein eigenes Heim.

Liebe, Verantwortung und Vertrauen sind auch Thema auf dem 2006 erscheinenden dritten Longplayer "Gang Of Losers". Die Beziehung und Geburt seiner Kinder singt sich Murray gefühlvoll von der Seele. "Eine Geburt bringt dich genauso zum Nachdenken wie ein Todesfall."
Das Vorgängeralbum "No Cities Left" überrascht 2004 viele Kritiker und landet erfolgreich in verschiedenen Polls. Die Singleauskoppelung "Lost In The Plot" erreicht im November 2004 mit Platz 49 erstmals die britischen Singlecharts. In den Independent Charts steigt die Single sogar auf Platz 4. Danach kriselt es ein wenig in der Band. Man denkt darüber nach sich aufzulösen und versucht es erneut. "Gang Of Losers" ist das entspannte Rock-Ergebnis.

Englische Top-Popbands prägen, von Anfang an, das Stilbewusstsein von The Dears. Vor allem die Traurigkeit der Smiths spiegelt sich in den Songs der kanadischen Gruppe wieder. Lightburn hört mit 16 Jahren zum ersten Mal "Hateful Of Hollow". Ein Schulfreund gibt ihm diese Platte, da ihn seine Stimme an die von Morrissey erinnert. Es gibt so viele Fragen auf dieser Erde und niemand hat die passenden Antworten darauf. Düstere Augenblicke erstrecken sich durch das melancholische Liedgut.

Lightburns Textzeilen und Gedanken sind immer sehr emotional, kritisch und hinterfragen den Sinn des Lebens. Auf die Aussage, dass Led Zeppelin Blues spielen reagiert er wie folgt: "Heute weiß sowieso niemand mehr, was Blues wirklich ist. Alle Protagonisten unter den Sklaven der Südstaaten sind schon lange tot."

Bereits seit Ende der 90er gehören The Dears zu den größten Alternative-Bands in Montreal. Vergleichbares Potential haben Bands wie Suede, Oasis oder Blur zur Britpop-Hochzeit in England. The Dears stehen für ambitionierten Gitarrenpop in seiner melodramatischen Sound-Vision.

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The Dears - Missiles: Album-Cover
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2009 Missiles

Kritik von Jasmin Lütz

David Bowie wacht über die kanadische Melancholie. (0 Kommentare)

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