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Rick Astley

Diese acht Dinge wird Rick Astley niemals tun:

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1. Give You Up
2. Let You Down
3. Run Around
4. Desert You
5. Make You Cry
6. Say Goodbye
7. Tell A Lie
8. Hurt You

Einst war Rick Astley komplett von der Bildfläche verschwunden, dann macht ihn das Internetphänomen Rickrolling erst zur Witzfigur, dann zum Sympathen, dann bei den MTV Europe Music Awards 2008 zum Best Act Ever.

Dabei liegt seine große Zeit, zu der er zu den erfolgreichsten Pop-Künstlern der Welt zählte, bereits lange zurück. Damals sucht man Begriffe wie SMS oder Handy vergeblich im Duden. Heute wird häufiger ein neuer Papst gewählt, als das Rick Astley eine neue Platte veröffentlicht. Anstatt aus der auf ihn gerichteten Aufmerksamkeit mit einer halbgaren Platte Kapital zu schlagen, veröffentlicht er erst 2016 mit "50" ein neues Album.

1987 erschüttert seine kraftvolle Soul-Stimme, gepaart mit einem leicht zugänglichem Synthie Beat die Pop-Musikwelt. "Never Gonna Give You Up" heißt seine Debüt-Single, die es in nur zwei Wochen nach Veröffentlichung an die Spitze der englischen Charts schafft. Schmächtige Statur, rote Haare, Sommersprossen und ein verschmitztes jugendliches Lächeln, das sind die äußerlichen Merkmale des jungen Rick, die so gar nicht zur seiner Stimmgewalt passen. Doch was zuerst seltsam anmutet, wird zum Markenzeichen des Engländers.

Rick Astley erblickt am 6. Februar 1966 im englischen Städtchen Newton-Le-Willows, einer kleinen Industriestadt im Norden Englands, das Licht der Welt. Als jüngstes von vier Kindern ist Rick früh Mitglied im örtlichen Kirchenchor. Später lernt er Schlagzeug und spielt zuerst in einer Band namens Give Way. Nachdem er diese verlässt, tritt er einer Formation namens FBI bei, in der auch vier seiner Schulkameraden mitspielen.

Zuerst haben FBI kleinere Auftritte in Pubs und Bars. Bald folgen größere Clubs mit Rick als Bandleader. Als schließlich Produzent Pete Waterman bei einem ihrer abendlichen Live-Auftritte vorbeischaut, kommt der Stein ins Rollen.

Waterman, vor allem begeistert vom Talent des Frontmanns, will nur Rick, nicht die Band. Dieser lehnt ab, mit der Begründung, er sei ein Teil von FBI. Entweder alle oder keiner. Die erste große Chance zieht vorbei. Weil sich aber die Band Rick gegenüber schlecht fühlt, kontaktierten sie Pete Waterman erneut. Es dauert nicht lange und Rick erhält eine Einladung zu den PWL Studios in London, wo er wenig später einen Vertrag unterzeichnet.

Zuerst schleicht der schüchterne Junge noch als 'tea boy' über die Flure. Er sorgt sich um das leibliche Wohl seiner Vorgesetzten, lernt beim Tee, Kaffee und Kekse reichen aber auch das Geschäft von der Pieke auf. Ende 1987 danken SAW ihm mit dem Welthit "Never Gonna Give You Up" und seinem ersten Album "Whenever You Need Somebody". Von nun an geht es steil bergauf mit der Karriere des damals gerade mal 19-jährigen Stimmwunders.

Nach "Never Gonna Give You Up" gelangt auch seine zweite Single "Whenever You Need Someobody" auf Anhieb auf Platz eins. Sein gleichnamiges Album schießt bis an die Spitze der LP-Charts und verkauft sich weltweit mehr als 15 Millionen mal. Seine dritte Single "Together Forever" erreicht sogar die Spitzenposition in den USA.

In kürzester Zeit avanciert Rick zum erfolgreichsten Musik-Act Großbritanniens. Sein großer Erfolg kommt auf der einen Seite überraschend, auf der anderen Seite aber auch kalkulierbar, kommen doch zwei Komponenten zusammen, die nichts Anderes erwarten lassen. Rick paart sein musikalisches Talent mit den erfolgreichsten Pop-Produzenten der 80er Jahre: Stock Aitken Waterman.

Diese verhelfen auch anderen Künstlern wie Bananarama, Kylie Minogue oder Jason Donovan zu großen Erfolgen. Rick wird jedoch recht schnell von der Musikpresse wegen der Monotonie der Songs kritisiert und zur stimmgewaltigen Marionette seiner Produzenten degradiert.

Beim zweiten Studio Album "Hold Me In Your Arms", das 1988 erscheint, versucht Rick sich mehr in seine Songs einzubringen. Die erste Single "She Wants To Dance With Me" schreibt und co-produziert Astley. Obwohl er nun mehr Mitsprache bei seinen Hits hat, sich das Album erneut sehr erfolgreich verkauft und anschließend eine überaus erfolgreiche Welttournee folgt, ist Rick mit seiner Situation bei PWL Records nicht so recht glücklich.

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Gerade zurück von seiner abgelaufenen Welttournee beschließt Astley, die überaus erfolgreiche Zusammenarbeit mit seinen Produzenten zu beenden. Er will unabhängiger werden und sich mehr in seine Musik einbringen. Diese künstlerische Freiheit soll er bei seinem neuen Label RCA finden. So ist es nicht schwer zu verstehen, warum Rick sein drittes Album "Free" nennt. Neben Mark King von Level 42, Elton John und Ann Dudley von Art Of Noise arbeitet er mit Rob Fisher von Climie Fisher zusammen und co-produziert das gesamte Album. Die wunderschöne und mit Gospelklängen versehene Soul-Ballade "Cry For Help", ist Ausdruck und Beweis seiner neuen Unabhängigkeit, die sich auch in seinem veränderten Äußeren mit lange Haaren widerspiegelt.

Musikalisch deutlich gereift folgt 1993 Ricks viertes Studio Album "Body And Soul". In dieser Zeit wird es sehr still um den einstigen britischen Superstar, der sich lieber um seine Tochter Emilie kümmert, als sich die Nächte im Tonstudio herumzuschlagen.

Gegen Ende der 1990er entscheidet sich Rick, wieder künstlerisch aktiv zu werden. Beinahe kommt es zu einer erneuten Zusammenarbeit mit Pete Waterman. Stattdessen entscheidet sich Astley, die Songs für ein Album selbst zu schreiben. Ganze drei Jahre dauerte es, bis sein fünfter Streich "Keep It Turned On" Ende 2001 in die Läden kommt. Das Album wirft mit "Sleeping" einen formidablen Radio-Hit ab.

Wer nun aber denkt, dass Astley wieder Blut geleckt hat, täuscht sich. Die längste Pause steht erst bevor. Mit "Portrait" veröffentlicht er 2005 gerade noch eine unbeachtete Cover-Scheibe, danach kehrt Ruhe ein. Die Songs "Lights Out" und "Superman" kündigen das neue Album "My Red Book" an, das jedoch nie erscheint. Erst mit der erwachsenen Soul-Pop-Platte "50" meldet sich Astley 2016 nach langer Pause wieder zurück.

"Ich war nie cool, und meine Platten werden Sie bei keinem Hipster entdecken", erklärt Rick Astley im Interview mit der Zeit. "Aber Millionen Menschen hatten trotzdem Freude an meiner Musik. Der Faktor Zeit ändert dann eben doch mal die Perspektive. Man muss sich nur rarmachen, dann dreht sich irgendwann der Wind."

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