Porträt

laut.de-Biographie

Michelle

"So wie ich singe - so bin ich": Authentizität ist das Zauberwort für eine erfolgreiche Schlagerkarriere. Michelle ist eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Sängerinnen, ausgezeichnet mit dem "Echo" und der "Goldenen Stimmgabel". Elegant verpackt sie traditionelle Schlagerwerte in ein frisches, glamouröses Gewand und gilt damit als Aushängeschild des "modernen Schlagers". Ihre Songs folgen dem Strickmuster der "Powerballaden, die von Frauen wie Celine Dion oder Mariah Carey gesungen werden" (taz).

Vorchecking: Kendrick, Florence + The Machine u.a
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Außerdem neu am Freitag: Ok Kid, Sing meinen Song, The Black Keys, Moderat, The Smile, Michelle, J.B.O., Majoe, Kevin Morby, HE/RO etc.
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Die am 15.02.1972 geborene Tanja Hewer, so ihr bürgerlicher Name, kommt aus Villingen-Schwenningen im Schwarzwald. Schon als kleines Mädchen habe sie davon geträumt, Sängerin zu werden, heißt es. Ihre Kindheit war wohl, nach eigener Aussage, alles andere als ein Schlager-Idyll: Vom Vater regelmäßig geschlagen, die Mutter Alkoholikerin, kommt Michelle bereits mit zehn Jahren in eine Pflegefamilie.

Um so märchenhafter erscheint Michelles Karriere: Bereits mit 14 singt sie in einer lokalen Band und entdeckt, der Legende nach, eines Tages in einem Restaurant die Serviettenwerbung eines in der Nähe ansässigen Tonstudios. Der Toningenieur, zu dem sie Kontakt aufnimmt, schaltet einen Freund beim Südwestfunk ein, der Michelle zu ihrem ersten öffentlichen Auftritt verhilft, bei dem sie wiederum von der Sängerin Kristina Bach entdeckt wird. Schon die erste Single "Und heut' nacht will ich tanzen" befördert sie an die Spitze der Schlagerparaden. Mehrfach belegt sie in der Folgezeit Platz eins der ZDF-"Hitparade", 1999 erhält sie den Schallplattenpreis "Echo" sowie die "Goldene Stimmgabel" als erfolgreichste deutsche Schlagersängerin.

Auch mit ihrem Privatleben sorgt die zweifache Mutter für Schlagzeilen: Die in die Brüche gegangene Beziehung zu Schlagersänger Matthias Reim ("Verdammt, ich lieb' dich") wird von der Boulevardpresse genüsslich ausgeschlachtet. Ihre Fans bindet das nur noch stärker, und so gewinnt Michelle, nach einem erfolglosen Anlauf 1997, im Jahr 2001 die deutsche Vorausscheidung zum Grand Prix d'Eurovision. Nach diesem Sieg gegen die Spaßfraktion der Horns, Raabs und Zlatkos wird Michelle einmal mehr als Retterin des deutschen Schlagers gefeiert. Beim Wettbewerb selbst holt die zu der Zeit 29-Jährige mit "Wer Liebe lebt'' unter 23 Teilnehmern den achten Platz (66 Punkte).

Von diesem Erfolg ermutigt veröffentlicht Michelle 2002 das neue Album "Rouge", produziert u.a. von Schlagerstar und Lebensabschnittsbegleiter Matthias Reim. Es folgt eine Zeit der privaten Probleme. Mit Reim streitet sich Michelle über nicht erfüllte Unterhaltsforderungen für Tochter Marie-Louise und die ungeklärte Vaterschaftsfrage. 2003 erleidet die Sängerin angeblich einen Schlaganfall, im Frühjahr 2004 versetzen die Ärzte der Klinik Köln sie in ein künstliches Koma, nachdem sie wegen starker Dehydrierung eingeliefert wurde. Erst Anfang 2005 macht Michelle wieder musikalisch mit dem neuen Album "Leben" auf sich aufmerksam.

In der Vergangenheit ohnehin stets recht offenherzig, präsentiert sich Michelle 2006 für ein bekanntes Herrenmagazin erstmals völlig ohne Hüllen der Öffentlichkeit. Außerdem ist sie inzwischen stolze Besitzerin eines Hundesalons ("Um Hunde habe ich mich schon immer intensiv gekümmert, sie in Pflege genommen, wieder aufgepäppelt") und unter dem Künstlernamen Tanja Thomas veröffentlicht die Sängerin das Album "My Passion". Mit diesem Identitätswechsel geht sie musikalisch völlig andere Wege. Michelle interpretiert hier eine Auswahl von internationalen Disco-Hits der siebziger Jahre. Dieser Abstecher auf fremdes Terrain bedeutet aber nicht das Ende der Schlagersängerin Michelle, die weiterhin ihre Karriere in erster Linie als Interpretin deutschsprachiger Titel fortsetzt.

Michelle - Tabu
Michelle Tabu
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Das tut sie noch im selben Jahr mit "Glas", das wieder unter ihrem Pseudonym Michelle erscheint. Auf der "Glas"-Tour, die im Frühjahr 2007 stattfindet, erleidet sie während des Konzerts in Erfurt erneut einen Schwächeanfall und sagt darauf hin die komplette Tournee ab. Nach einiger Zeit der Ungewissheit verkündet Michelle im März 2007 schließlich das Ende ihrer Live-Aktivitäten. Auf ihrer Webseite heißt es in einem offenen Brief, "dass sie aus gesundheitlichen Gründen nie wieder als Michelle auf die Bühne gehen wird."

Ob, wie und wann sie jemals wieder auf Konserve zu hören sein wird, lässt sie zu diesem Zeitpunkt jedoch offen. "Michelle hat weder auf der Pressekonferenz, noch in anschließenden Interviews gesagt, dass sie ihre Karriere als solche beenden wird. Sie hat mir persönlich noch nicht mitgeteilt, dass sie keine Platten mehr machen wird. Ich gehe davon aus, dass sie ihren Vertrag mit der Plattenfirma EMI erfüllen wird", so Goetz Elbertzhagen, Michelles Manager.

Als Trost für alle darbenden Fans erscheint kurz nach dieser Ankündigung die CD "Zwischenspiel". Die schnelle Reaktionszeit auf das Live-Aus von Michelle erhellt folgende Botschaft, die sie auf ihrer Homepage veröffentlicht: "Wie wir bereits im Januar angekündigt hatten, sollte eigentlich beim Konzert in Frankfurt die DVD 'Ein Abend Mit Michelle' aufgezeichnet werden. Durch den Tourabbruch ist dies nun leider nicht mehr möglich. Als Ersatz, welcher ein bisschen über die Tourentäuschung hinweg helfen soll, möchten wir eine kleine Alternative bieten. Wir haben daher das EMI Michelle-Archiv durchwühlt und alle Single B-Seiten, Bonustracks und Remixe, die so nicht mehr erhältlich sind, auf dem neuen Album 'Zwischenspiel' zusammengestellt."

Aus dem Rückzug ergeben sich finanzielle Engpässe, Michelle zieht sich in der Folge ins Privatleben zurück. Erst 2009 erscheint mit "Goodbye Michelle" wieder ein neues Album, dem mit "Der Beste Moment" (2010), "L'Amour" (2012), "Ich Würd' Es Wieder Tun" (2016) und "Tabu" (2018) weitere folgen. Von 2016 - bis 2017 sitzt Michelle auch neben Dieter Bohlen in der Jury von Deutschland sucht den Superstar.

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2018 Tabu

Kritik von Yan Vogel

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