Porträt

laut.de-Biographie

Dear Reader

Hört man die Musik dieses Ensembles, liegt die Vermutung nahe, dass eine derart getaktete Indiepop-Band wohl nur aus den USA, Kanada oder Großbritannien stammen kann.

Dear Reader - Day Fever
Dear Reader Day Fever
Von Südafrika über Berlin nach San Francisco.
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Die zunächst als Duo firmierende Kombo Dear Reader allerdings kommt aus Südafrika und ist in Johannesburg zu Hause. Cherilyn McNeil (Gesang, Piano) und Darryl Torr (Bass, Keyboards) zählen dort zu der kleinen Britisch stämmigen Minderheit, die den unter den Weißen dominierenden Afrikaans und dem schwarzen Gros der Bevölkerung gegenübersteht. Historisch gewachsene ethnische Spannungen bleiben nicht aus, und so verwundert es nicht, dass die Band mit Südafrika eine Art Hass-Liebe verbindet.

Trotz der unsicheren Verhältnisse weiß McNeil die positiven Aspekte ihrer Heimatstadt zu schätzen: "An Johannesburg lassen sich all die massiven Veränderungen in Südafrika ablesen. Wir haben elf offizielle Amtssprachen, und all diese Kulturen vermischen sich. Deshalb ist Johannesburg viel kosmopolitischer als der Rest. In dieser Hinsicht ist es natürlich ein toller Ort."

Zur Bandgründung kommt es, als McNeil davon überzeugt ist, die Musik zu ihrem Lebensmittelpunkt zu machen. Seitdem bestreitet sie ihren Unterhalt mit Klavierunterricht und widmet sich dem Schreiben eigener Songs. Mit Torr, der hauptberuflich als Tonmeister und Studio-Ingenieur tätig ist und schon den Soweto Gospel Choir produktionstechnisch erfolgreich betreute, findet sie den Wunschpartner.

Das Duo nennt sich Harris Tweed und veröffentlicht unter diesem Namen in Südafrika 2006 das Debüt "The Younger". Als anschließende Höhepunkte erwähnen die beiden ihren Supportgig für José González auf dessen Südafrika-Tour und den Auftritt als eine der ersten südafrikanischen Bands bei dem renommierten South By Southwest-Festival im texanischen Austin.

2008 muss die Band ihren Namen aufgeben, weil es sich bei Harris Tweed um ein geschütztes Kleiderlabel handelt, das den weiteren Gebrauch behördlich verbietet. Aus Harris Tweed wird Dear Reader, als dritter Mitstreiter gesellt sich der Schlagzeuger Michael Wright hinzu.

Für die Produktion des Albums "Replace Why With Funny" engagieren sie den Amerikaner Brent Knopf (Menomena), der mit abenteuerlustigen, orchestralen Arrangements einen maßgeblichen Teil zur vielschichtigen Kreativität des Sounds beiträgt.

Mit der Umschreibung "Wenn du so viel fühlst, dass du glaubst zu explodieren, und anschließend darüber lachst, was für ein melodramatischer Kauz du gewesen bist", findet die 24-jährige McNeil 2009 die passenden Worte für ihren überschäumenden Indiepop.

2010 trennen sich McNeil und Torr, Dear Reader ist von nun an das Soloprojekt von McNeil. Die lässt sich in Berlin nieder und schreibt am Album "Idealistic Animals", das im 2011 erscheint.

2013 folgt "Rivonia", benannt nach dem Johannesburger Stadtteil, in dem McNeil aufgewachsen ist. Noch im selben Jahr erscheint das Livealbum "We Followed Every Sound". Mit Hilfe des Babelsberger Filmorchesters unter der Leitung von Bernd Wefelmayer hievt die scheue Bardin ein aufwühlendes Potpourri ihres bisherigen Schaffens in musikalische Sphären fernab von aufgesetztem Glitzer und Glamour.

Für ihr fünftes Album reist McNeil wieder weit, diesmal an die Westküste der USA. Unter der Führung von John Vanderslice (Spoon, Mountain Goats) entsteht in San Francisco mit "Day Fever" 2017 ihr erstes analoges Album.

Alben

Dear Reader - Day Fever: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2017 Day Fever

Kritik von Giuliano Benassi

Von Südafrika über Berlin nach San Francisco. (0 Kommentare)

Dear Reader - Rivonia: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2013 Rivonia

Kritik von Kai Butterweck

Zwischen Hängematte und Schlafzimmer. (0 Kommentare)

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