laut.de-Kritik

Der Berliner trägt Hip Hop zu Grabe.

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Die Liste an Rap-Features liest sich auch beim zweiten Streich des DJ Tomekk beeindruckend. Zwar konnte der Berliner dieses Mal nicht mit Hip Hop-Göttern wie Wu-Tangs Gza oder Blastmaster Krs-One aufwarten, doch die Westcoast-Legende Ice-T, Dogg Pound-Gangster Kurupt, Silikon-Rapperin Lil'Kim und das Chaotenduo der Beatnuts ließen ebenfalls auf eine gute Portion Rap hoffen.

Leider hält "Beat Of Life" absolut nicht, was die Gästeliste verspricht. Im Gegenteil, das Album entwickelt sich nach mehrmaligem, fragwürdigen Genuss gar zur absoluten Trauerfeier. Hip Hop wird hier zu Grabe getragen, denn die Beats, Raps und Skits überbieten sich förmlich in Sachen "unterstes Niveau". Besonders die prollig-humorlosen Sex-Styles sorgen für Ekel und Abscheu.

Als negatives Beispiel sei hier nur der untalentierte Tomekk-Protegé Trooper Da Don erwähnt, der bei seinen Auftritten ("Kimnotyze", "Viel zu sehen") mit brutaler Stimmenlage den Vogel in Sachen Sexismus abschießt. Da kann der Herr Tomekk im Juice-Interview zehnmal erzählen, dass "die Leute bei Partys auf ihn abfahren". Desweiteren schaden Shadee auf "Supermadl" sowie Clumsy und Shegun mit "Nice Girls" (Schöne Chicken) dem guten Hip Hop-Geschmack.

Bei soviel billiger Baggerei möchten natürlich auch Lil'Kim, Ice-T, die Beatnuts und Tomekk selbst nicht zurück stehen. Doch wenn egomane Angeberei und Lyrics über Ärsche der "Beat Of Life" sein soll, dann mal gute Nacht. Und als wäre das Maß der Unerträglichkeit noch nicht erreicht, schwächelt Tomekk auch als Produzent. So uninspirierte Synthie-Sounds und flache Drumpattern kennt man von ihm bei aller Kritik eigentlich nicht.

Der Titeltrack wildert mit dem Eistee und Samdra von den Guano Apes(!) in chaotisch-dilentatischen Rap-Rock-Gefilden. "Gangstaville" ist G-Funk-Durchschnitt, und bei "Heidi" blubbern orientalisch-anmutende Bounce-Rhythmen im Atari-Style aus den Boxen. Nur Prezident Brown, der bereits auf dem Debut überzeugte, ragt mit zwei smoothen Reggae-Stücken heraus.

Zum Schluss noch ein Wort zu Firmas Tatwaffe und Spontan: Nach Tomekks Beatklau-Geschichte mit DJ Desue sind sie die einzigen deutschen Emcees von überregionalem Format. Während sich Spontan als Tomekk-Buddie durch und durch outet, stammen die Reime von Tatwaffe wohl noch aus alten Sessions. Hoffentlich.

Trackliste

  1. 1. On The Wheels... (Intro)
  2. 2. Heidi - Perverted Monks
  3. 3. Viel zu sehen - Trooper Da Don
  4. 4. Kimnotyze - Lil' Kim, Trooper Da Don
  5. 5. 0177 - DJ Tomekk (Skit)
  6. 6. Unleash The Lion - Prezident Brown
  7. 7. Ganxtaville Pt.2 - Kurupt, Tatwaffe, G-Style
  8. 8. Beat Of Life - Ice-T, Samdra Nasic, Trigger Tha Gambler
  9. 9. Rasta Soldier - Prezident Brown
  10. 10. Russian Roulette - Afu-Ra
  11. 11. Woody - Beatnuts
  12. 12. 1-800-Slave 4 U (Skit)
  13. 13. Supermadl - Shadee
  14. 14. Holdin It Down (Skit)
  15. 15. Du - Spontan
  16. 16. Beat Of Life (Skit)
  17. 17. Nice Girls (Schöne Chicken) - Clumsy und Shegun
  18. 18. Colorado Part 1 - Fatman Scoop
  19. 19. After The Show (Skit)
  20. 20. How ou Like That (RMX) - Shaquille O'Neal
  21. 21. Ganxtaville Pt. 1 - Kurupt

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