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Januar: Alben / Deutsch

Yo Mama Fromm: Wenn überhaupt ein Deutschrap-Album, ist mir aus dem Januar "Da Nich Für" im Gedächtnis geblieben - weil ich es so ärgerlich egal fand. Das Schlimmste daran, dafür kann Dendemann noch nicht einmal etwas, ist dieses Beginner-Syndrom: Hängengebliebene Fans von einst, die sich seit Jahren einen Scheiß mit Rap befasst haben, kommen scharenweise unter ihren Steinen hervorgekrochen, feiern mediokres Zeug, als sei es der Heilige Gral, und krakeelen herum, von wegen "Endlich wieder guter deutscher Hip Hop!" Hab' ich keine Geduld mehr für, da nicht für! Besonders nicht, wenn ich mir dann anhören muss, wieDendemann, der einmal wirklich der kompletteste MC war, den dieses Land hatte, bocklangweilige Ich-bin-zu-alt-zum-Ausgehen-ich-sitz'-lieber-mit-dem-Hund-auf-dem-Sofa-Tracks macht. Ich sitz' auch gern mit dem Hund auf dem Sofa. Ich muss da aber doch keinen Track drüber machen!

Dieser Yannik™: In deiner Welt würde ich gerne leben, in der diese Menschen nur bei einem Beginner- oder Dendemann-Album aus ihren Höhlen kriechen. Mir kommts vor, als sei ganz Deutschrap von einem Schleier aus Menschen umgeben, die zwar keine neue Musik hören, sich aber ganz sicher sind, dass sie suckt. Fairerweise fand ich "Keine Parolen" sogar noch einigermaßen vielversprechend. Ging aber nur bergab, von da. "Littbarski" ist ein Anwärter auf den furchtbarsten Track des Jahres. Hat die Energie von diesem einen weirden Menschen, der mit Ende Vierzig noch in einem Kleinstadtjugendhaus rumhängt und jedem erzählt, wie gut Gras für einen sei. Nicht, dass man aus einem langweiligen Thema nichts machen könnte. Aber wenn die Langeweile zum erklärten Ziel wird, hilft halt alles nichts.

Honestly, auch wenn ich es ganz nicht komplett gemocht hatte, hatte "Lightcore" von LGoony seine Momente. Es gab diese eine Zeile, in der er von der Zahl seiner Privatyachten geschlossen hat, er habe jetzt technisch gesehen seine eigene Marine. Das ist Brag-Rap, einfach den Tagtraum leben. "Ypsilon" von Yassin hing mir auch nach. Einfach, weil es so unapologetisch weird war. Ein Indie-Pop-Album von Yassin. Auf das Latin-Album von Audio warte ich als nächstes.

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