Porträt

laut.de-Biographie

Poison

Pop-Metal, Hair-Metal, ... wie man es auch bezeichnen mag, teilweise unsäglich doofes Zeug spielten Poison zu ihrer Zeit an vorderster Front mit. Wichtig waren zu Beginn weniger die musikalischen Fertigkeiten, eher standen blondierte, toupierte Mähnen im Vordergrund, die das durchgestylte Outfit der Musiker krönten. Lidschatten, Kayal und allerlei Brimborium wie Lederbändchen galore und solcher Kram gehörten zum Selbstverständnis des Glam-Revivals in den frühen Achtzigern.

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Neben Motley Crue waren Poison die erfolgreichsten Protagonisten dieser Titties 'n' Beer-Fraktion im Hardrock-Lager. Paris, wie sich die Band ursprünglich nennt, formiert sich 1984 in Harrisburg (Pennsylvania). Das Mekka des Hardrocks befindet sich aber zu der Zeit in Los Angeles, und genau dorthin siedeln Bret Michael Sychak (aka Brett Michaels, Gesang), Harry Kuykendall (aka Bobby Dall, Bass) und Alan Ream (aka Ricky Rocket, Schlagzeug) um. Hier finden sie ihren Gitarristen in Bruce Johannesson (aka C.C. Deville), einem , ... nun ja, ... nicht gerade übermäßig talentierten Klampfer.

Aber was eine Hardrockband sein will, braucht eben jemanden am Sechssaiter. Line Up komplett, jetzt fehlt nur noch der Plattenvertrag, dann kommen auch die Weiber von ganz alleine. Die Firma Enigma erbarmt sich ihrer und "Look What The Cat Dragged In" verkauft sich dank dreier Top Ten-Singles (I Want Action", "Talk Dirty to Me" und "I Won't Forget You") alleine in den USA über zwei Millionen Mal.

"Open Up & Say ... Ahh!" setzt nicht zuletzt wegen der Schmachtballade "Every Rose Has Its Thorn" noch einen drauf. Zwei Wochen nach Veröffentlichung bereits Platin, am Ende stehen mehr als acht Millionen verkaufte Platten auf der Habenseite. In "Flesh & Blood" findet der Siegeszug zwar keine Steigerung mehr, aber Platin regnet es dennoch.

Mit dieser Scheibe geht auch ein Imagewechsel einher, der die Band von der mittlerweile ausgelutschten Glam-Schiene runter bringt. Jeans und T-Shirt sind jetzt angesagt, wie es sich für "echte" Rocker gehört. C.C. Deville fliegt noch vor den Aufnahmen zu "Native Tongue" aus der Band, weil er den Drogen allzu heftig frönt. Ersetzt wird er durch den fähigeren Richie Kotzen (kein Scherz), der dem Sound der Band einen großen Anteil Bluesrock hinzu fügt. Nach dem Stilwechsel wenden sich nicht wenige Hörer von der Band ab.

Kotzen kann sich nicht in die Band integrieren und wird nach den üblichen "persönlichen Differenzen" gekickt. Mit seinem Nachfolger Blues Saraceno wird "Crack A Smile ... And More" eingespielt, aber die Zeit scheint vorbei zu sein. Poison-Fans gibt es immer weniger, schließlich verlässt der gerade erst gekommene Gitarrist die Band wieder. Die übrigen Mitglieder beschließen daraufhin erst einmal eine Auszeit zu nehmen. Nach drei Jahren Pause kehrt Ex-Gitarrist Deville überraschend wieder zurück, zusammen mit den Glam-Veteranen von den L.A. Guns, Great White und Ratt gehen sie 1999 auf eine Reunion-Tour und 2000 erscheint "Power To The People".

Ende der Nullerjahre mutiert Sänger Bret Michaels zum Reality Star und erhält auf MTV seine eigene Show "Rock Of Love". Nach dem Prinzip von Flavor Flavs "Flavor of Love" werben in dieser Dating-Game-Show zwanzig Frauen in verschiedenen "Challenges" um Michaels Herz. Michaels wird durch diese Show auch bei einem jüngeren Publikum wieder bekannt. 2010 nimmt Michaels zudem bei der Reality-Show "The Celebrity Apprentice" teil.

Michaels ist somit ein weiterer Name auf der immer länger werdenden Liste ehemaliger Musik- und Filmstars, die als Reality-TV-Berühmtheiten einen zweiten Frühling erleben.

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