Porträt

laut.de-Biographie

Def Leppard

Def Leppard zählen zu den Hardrock-Giganten der 80er Jahre. Ohne Zweifel gehören ihre Alben "Pyromania" von 1983 und das vier Jahre später erschienene "Hysteria" zum Inventar jeder gut sortierten Heavyrock-Sammlung.

Best of 1983: 40 Jahre, 40 Alben
Best of 1983 40 Jahre, 40 Alben
Völlig losgelöst im Sonderzug Gusseisen-Elektro, ein Hardröckchen, 99 Luftballons, Radiojingle-Punk und das Album finden, das "Thriller" entthront hat? Ja!
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Rick Savage (Bass), Steve Clarke und Pete Willis (Gitarren), Rick Allen (Schlagzeug) sowie Joe Elliott (Gesang) kommen 1977/78 im englischen Sheffield zusammen. Die ursprüngliche, von Elliott stammende Bezeichnung Deaf Leopard (also "Tauber Leopard") mutiert bald zu Def Leppard, wohl in Anlehnung an Led Zeppelin, die sich ähnlich schreiben.

Bereits ihr erstes Album "On Through The Night" erreicht 1980 die Top 15 der UK-Charts. Auch in den USA gelingt ihnen mehr als nur ein Achtungserfolg. Beim Zweitling "High'n'Dry" steht ein Jahr später schon AC/DC-Produzent Mutt Lange am Pult.

Mit dem neuen Gitarristen Phil Collen (Willis landete wegen Alkoholproblemen vor der Tür) nehmen Def Leppard 1983 "Pyromania" auf. Mit "Photograph", "Rock Of Ages" und "Foolin'" liefern sie gleich drei Ohrwürmer fürs Radio ab, das Album verkauft sich in den USA mehr als zehn Millionen Mal. In den Charts müssen sie sich nur Michael Jacksons "Thriller" geschlagen geben. Im heimischen England gelten sie nur als eine Band unter vielen, in den USA dagegen haben Def Leppard längst Superstar-Status erlangt.

Auf der Welle des Erfolgs begeben sie sich 1984 in ein Dubliner Studio, um ihr viertes Album aufzunehmen. Bis es auf den Markt kommt, vergehen aber noch drei Jahre. Kurz nach Beginn der Session steigt Produzent Lange wegen Überarbeitung aus. Seine zwei Nachfolger werden nach kurzer Zeit gefeuert. Dann kracht Schlagzeuger Allen mit seiner Corvette in eine Wand und verliert einen Arm. Zum tragischen Unfall gesellen sich auch Drogen- und Alkoholprobleme, vor allem bei Gitarrist Clarke.

Für den Zusammenhalt in dieser schwierigen Zeit spricht, dass sich Def Leppard nicht nach neuen Mitgliedern umschauen, sondern Allen in den Arsch treten und ihn dazu zwingen, auf einem eigens für ihn umgebauten Drumkit neu spielen zu lernen. So avanciert er weltweit zum einzigen einarmigen Schlagzeuger in einer erfolgreichen Rockband. Am Ende des Genesungsprozesse ist auch Lange wieder fit und nimmt sich der Band erneut an.

Def Leppard - Drastic Symphonies
Def Leppard Drastic Symphonies
E-Gitarren, Geigen und ganz viel Kerzenschein.
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"Hysteria" erscheint im August 1987. Zwar schießt das Album in Großbritannien gleich auf Platz eins, in den USA geht es aber zunächst unter. Bis zur Veröffentlichung der vierten Single "Pour Some Sugar On Me": Plötzlich steht die Platte an der Spitze der Charts, genau wie die Ballade "Love Bites". Als sich die LP nach drei Jahren aus der US-Top 100 verabschiedet, hat sie sich weltweit achtzehn Millionen Mal verkauft.

Einer Welttour der Superlative folgt der nächste Schlag: Kurz vor den Aufnahmen zum fünften Album stirbt 1991 Leadgitarrist Steve Clark an einem Cocktail aus Alkohol und Drogen. Phil Collen versucht in Zukunft, Clarkes Stil zu reproduzieren und "Adrenalize" steigt 1992 von null auf eins in die UK- und US-Charts ein. Danach knüpft die Band aber nicht mehr an vergangene Erfolge an.

Auf "Slang" von 1996 ist der neue Gitarrist Vivian Campbell (ex Dio und Whitesnake) zu hören, der dem Album einen fast experimentellen Ansatz verleiht. "Euphoria" liefert drei Jahre später dagegen nicht nur im Titel wieder traditionelleres Material. In Erinnerung bleiben Def Leppard in den 90er Jahren vor allem wegen der Akustikschnulzen "Two Steps Behind" (1993), "Miss You In A Heartbeat" und "When Love & Hate Collide" (beide 1995).

Im selben Jahr gelangen Def Leppard ins Guinness Buch der Rekorde. Als erste Band spielen sie drei Gigs an einem Tag auf drei verschiedenen Kontinenten. Noch eine Kuriosität: Zwei Jahre später findet der letzte Auftritt der "Slang"-Tour in einem sehr exklusiven Rahmen statt. Bei einem Wettbewerb trinkt die Universität Exeter mehr Cola als alle anderen Universitäten in den USA. Die glücklichen 200 Trinker dürfen sich über ein intimes Konzert freuen.

Im neuen Jahrtausend widmen sich die Mitglieder eigenen Projekten. So spielt Campbell in der Combo Clock, die auch die anderen Mitstreiter tatkräftig unterstützen. Allen beschäftigt sich mit der heilenden Wirkung von Trommeln und erhält 2001 von der Universität Georgetown für sein soziales Engagement und seinen Einsatz für behinderte Kinder die Auszeichnung "Buddy Of The Year".

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Vom schwachen Album "X" im Jahr 2002 abgesehen, beschränken sich die Aktivitäten Def Leppards zunächst auf die Veröffentlichung einer Best-Of und verschiedener DVDs. Bei ihrem Live 8-Auftritt im Sommer 2005 finden sie aber offenbar wieder Lust am gemeinsamen Musizieren. Jedenfalls veröffentlichen sie im Mai 2006 "Yeah!", ein Album mit Coverversionen verschiedener Musiker aus den 70er Jahren, und begeben sich anschließend damit auf Tournee.

Während dieser Tour richtet die Roadcrew der Band im Backstage-Bereich am jeweiligen Auftrittsort einen Raum ein, der mit funkelnden Lichtern Räucherstäbchen, Kerzen und Aufnahmegeräten ausgestattet ist. Der Plan: Es sollen erstmals neue Songs während einer Tour entstehen. Das Experiment funktioniert: 2008 erscheint das komplett auf Tour geschriebene Album "Songs From The Sparkle Lounge".

Danach ist allerdings die Luft raus. Es folgen zwar diverse Tourneen, doch ehe sich die Verantwortlichen erneut im Studio verbarrikadieren, ziehen sage und schreibe sieben Jahre ins Land.

Das selbsbetitelte elfte Studiowerk der Band erscheint im Oktober 2015: "Wir haben uns im vergangenen Jahr getroffen, um unser Material zu sichten und vielleicht eine EP aufzunehmen. Aber plötzlich waren da zwölf Songs", verrät Sänger Joe Elliott kurz vor dem Release.

Der amtliche Schlusspunkt einer Jahrzehnte umfassenden Erfolgsstory? Oder der Beginn eines neuen Kapitels? Die Band unterstreicht eher Letzteres: "Wir sind fünf Kerle, die immer noch unheimlich gut miteinander klar kommen. Warum sollten wir das Ganze also jetzt beenden?"

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