Porträt

laut.de-Biographie

David Hasselhoff

Wer kennt ihn nicht, den blauäugigen, beinahe zwei Meter großen Lockenschopf, wie er mit schwarzer Lederjacke bekleidet in seinem sprechenden Auto auf Verbrecherjagd geht? "Knight Rider" heißt die Fernsehserie, die David Hasselhoffs Karriere mit Raketenantrieb nach vorne bringt. Seinen Leinwandcharakter Michael Knight samt dem vierräderigen Kumpan K.I.T.T. himmeln Millionen Kids weltweit an.

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Später erhält der Amerikaner eine Hauptrolle in der nicht minder populären Serie "Baywatch", während er in Europa als Sänger eher zweifelhafte Ehren erwirbt. Mit dem Erfolgsproduzenten Jack White an der Seite und der Single "Looking For Freedom" im Gepäck erklimmt Hasselhoff 1989 die Spitze der deutschen Charts. Bis zu diesem Erfolg musste der Kerl hart an seiner Karriere arbeiten.

Aus Deutschland stammen seine Vorfahren von Dolores und Joe Hasselhoff, die am 17. Juli 1952 erstmals ihren Sohn in den Armen halten. Zusammen mit seinen vier Schwestern wächst der kleine David wohlbehütet auf. Seine Liebe zur Schauspielerei entdeckt er, wenn man dem Mythos glauben schenken darf, im zarten Alter von sieben Jahren beim Besuch des Theaterstücks "Rumpelstilzchen".

Später in der Highschool verfolgt er seinen Plan, Schauspieler zu werden, konsequent weiter. Er schafft es sogar in die "Troup of American College Players", eine Vereinigung der besten amerikanischen Jungschauspieler. Später führt ihn sein Weg nach Los Angeles, die "Stadt der Engel" und Metropole der Filmindustrie. Dort schreibt er sich am California Institute Of Dramatic Arts ein und finanziert sein Studium mit allerlei Gelegenheitsjobs. Der große Durchbruch lässt indes auf sich warten. Doch beharrlich arbeitet der in Baltimore zur Welt gekommene Hüne sich nach oben.

1973 bekommt er die Rolle des Snapper Foster für die Daily-Soap "The Young And The Restless". Insgesamt sechs Jahre spielt er den gutaussehenden Arzt und überzeugt mit der Zeit auch die Zweifler. Erste Spielfilm-Offerten ("Pleasure Cove" und "Star Crash") und ein Musicalangebot festigen seine Position in Hollywood.

Der Aufstieg in die erste Liga erfolgt am 17. März 1981, als die erste Klappe zu "Knight Rider" fällt. In den USA und Europa schwingt sich die Serie zum Topseller auf und macht Hasselhoff zur 80er-Jahre-Ikone. 1985 und 1987 unternimmt er mit den Platten "Night Rocker" und "Lovin' Feelings" in den USA erste Gehversuche in der Rolle des Sängers, jedoch ohne Erfolg. Dafür erscheinen die beiden Scheiben als ein Album in der Schweiz neu. Darüber erntet der Lockenschopf zunehmend Erfolge im deutschsprachigen Raum, allem voran in Österreich.

Europa muss aber noch zwei weitere Jahre warten, bis Hasselhoff an der Seite des Erfolgsproduzenten Jack White wieder zum Mikrofon greift. White hatte davor schon Hits wie "Schöne Maid" aus dem Ärmel geschüttelt und Künstler wie Tony Marschall, Pia Zadora oder Engelbert Humperdinck zum Erfolg geführt. 1989 überrascht David Hasselhoff, der in seinem Leben ganze vier Konzerte besucht hat, mit seinem Erfolgsalbum "Looking For Freedom" und dem gleichnamigen Gassenhauer, der wochenlang an der Spitze der Charts steht und dank eines Auftritts bei "Wetten, dass..?" in Deutschland teilweise über 70.000 Einheiten am Tag absetzt.

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Auch in musikalischer Hinsicht profiliert sich der Sunnyboy als stromlinienförmiger Allstar, der bei der zahnlosen Omi mit 70 Jahren genauso gut ankommt wie bei kreischenden Teenies. Während die Europäer den Sänger Hasselhoff hofieren, läuft in den USA die Rettungsschwimmerserie "Baywatch" an, in der der geschäftstüchtige Star erstmals auch Regie führt.

Derweil verkauft sich in Europa auch der Nachfolger zu "Looking For Freedom" bestens. "Crazy For You" gießt neues Öl in die kollektive Davidmania. Erst Mitte der 90er Jahre macht sich allmählich ein gewisser Überdruss am musikalischen Output von Hasselhoff bemerkbar. Dennoch steht er in Deutschland immer noch höher im Kurs als in den USA, wo die Neuauflage des "Baywatch"-Konzeptes unter dem Titel "Baywatch Hawaii" floppt und diesseits des Atlantiks erst gar nicht ausgestrahlt wird.

David bleibt jedoch hartnäckig, auch die Sängerkarriere hängt er nicht einfach an den Nagel. 2004 veröffentlicht er "David Hasselhoff Sings America", seine ganz persönliche, aus 15 Coverversionen kompilierte Hommage an den amerikanischen Traum. Der vor allem von ihm verbreitete Glaube, dass er die treibende Kraft hinter dem Mauerfall gewesen sei, macht ihn über die Jahre zum Meme. Er selbst ist dagegen der festen Überzeugung, dass er mehr Anerkennung verdient hätte. Die Amerikaner machen sich stattdessen über ihren Export mit Messias-Komplex lieber lustig und parodieren seine Beliebtheit in Übersee.

2006 wieder ein Erfolg: Hasselhoff erhält einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde als "Most watched TV star in history". Doch privat kämpft der Schauspieler gegen ganz andere Dämonen. Wegen Alkoholproblemen sucht er mehrmals eine Entzugsklinik auf, während auch seine zweite Ehe mit Pamela Brach im Juli 2006 zerbricht.

Als Höhepunkt der Selbstdemontage erscheint im Mai 2007 ein Video, gedreht von seiner ältesten Tochter, in dem Hasselhoff völlig betrunken versucht, einen zerfledderten Cheeseburger zu essen. Trotzdem bekommt er einen Monat später das alleinige Sorgerecht für die beiden Töchter zugesprochen. 2008 verzichtet der Sender ESPN darauf, die von Hasselhoff gesungene Nationalhymne Amerikas bei der Football-Halftime-Performance live zu übertragen. Sein öffentliches Image liegt in Scherben.

Der Personenkult um ihn erreicht 2010 einen vorerst letzten Höhepunkt, als britische Wissenschaftler eine bisher unbekannte Krustentierart nach dem Baywatch-Star benennen. Die Namensgebung sei in der "behaarten Brust" des Tieres begründet. David scheint sein Leben in den folgenden Jahren langsam aber sicher wieder in den Griff zu bekommen. Sein 2011 veröffentlichtes Comeback-Album "A Real Good Feeling" verschafft ihm sogar eine Rückkehr in die deutschen Charts.

Im Herbst seiner Karriere startet Hasselhoff dann nochmal richtig durch. Seine Schauspielkarriere setzt er mit Cameo-Auftritten in Trash-Filmen wie "Sharknado", "Anaconda" oder "Piranha 2" fort. Auch für Reality-TV ist er sich nicht zu schade. 2013 ist er Teil von "Promi Big Brother" und 2015 startet seine eigene Comedy-Mockumentary "Hoff The Record", die sogar einen Emmy einheimst. Auch die Musik lässt er nicht ruhen. 2015 schreibt er den Titelsong "True Survivor" für die 80er Exploitation-Parodie "Kung Fury", die schon kurz nach Veröffentlichung viral geht.

Zur Berliner Mauer kehrt er ebenfalls immer wieder zurück. 2013 nimmt er an einer Demo gegen den Abriss des verbliebenen Gemäuers teil, 2015 spielt er an Silvester ein Konzert am Brandenburger Tor, zu dem er allerdings zu spät erscheint, da er zuerst versehentlich nach Hannover fliegt. 2017 wählt die kalifornische Stadt Funner (10.000 Einwohner) The Hoff zum ersten offiziellen Bürgermeister.

Allmählich befindet sich der Tausendsassa nach langjährigem Abstieg wieder on top. Er heiratet seine langjährige Partnerin Hayley Roberts und feiert seine Rückkehr auf die großen Bühnen Europas. Selbst neue Musik kündigt er an. Ein Coveralbum names "Open Your Eyes", gefüllt mit interessanten Gästen (darunter Ministry, Steve Stevens und A Flock Of Seagulls), erscheint im September 2019. Ein Konzept, an dem er Gefallen findet: 2021 erscheint ein weiteres Coveralbum. Auf "Party Your Hasselhoff" wagt er sich sogar an Matthias Reims "Verdammt Ich Lieb Dich".

Das gefällt nicht allen: Darran Grant versucht in seinem 2017 erschienenen Film "Killing Hasselhoff" den Sunny-Boy einen Kopf kürzer zu machen. Aber der Schauspieler beweist es im höheren Alter einmal mehr: "You can't hassel the Hoff." David Hasselhoff is here to stay! "I got haters but I don't got time. They don't matter to me because the world is mine", singt er im Abspann von Grants Film. Man ist versucht, mit einem lachenden und einem weinenden Auge zuzustimmen.

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Oberhausen, König-Pilsener-Arena, 2018 Die Fans füllten die Arena.

Die Fans füllten die Arena., Oberhausen, König-Pilsener-Arena, 2018 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Fans füllten die Arena., Oberhausen, König-Pilsener-Arena, 2018 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Fans füllten die Arena., Oberhausen, König-Pilsener-Arena, 2018 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Die Fans füllten die Arena., Oberhausen, König-Pilsener-Arena, 2018 | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

The Hoff is back in Oberhausen Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen.

Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Lang leben die 80er: David Hasselhoff und KITT in Oberhausen., The Hoff is back in Oberhausen | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

Promo-Visite in Köln David Hasselhof Anfang 2004 im Saturn Köln.

David Hasselhof Anfang 2004 im Saturn Köln., Promo-Visite in Köln | © LAUT AG (Fotograf: Martin Mengele) David Hasselhof Anfang 2004 im Saturn Köln., Promo-Visite in Köln | © LAUT AG (Fotograf: Martin Mengele) David Hasselhof Anfang 2004 im Saturn Köln., Promo-Visite in Köln | © LAUT AG (Fotograf: Martin Mengele) David Hasselhof Anfang 2004 im Saturn Köln., Promo-Visite in Köln | © LAUT AG (Fotograf: Martin Mengele) David Hasselhof Anfang 2004 im Saturn Köln., Promo-Visite in Köln | © LAUT AG (Fotograf: Martin Mengele) David Hasselhof Anfang 2004 im Saturn Köln., Promo-Visite in Köln | © LAUT AG (Fotograf: Martin Mengele) David Hasselhof Anfang 2004 im Saturn Köln., Promo-Visite in Köln | © LAUT AG (Fotograf: Martin Mengele)

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