Porträt

laut.de-Biographie

The XX

Ältere Semester erinnern sich vielleicht noch an die Londoner Punk-Formation X-Ray Spex, ansonsten ist die Liste der mit dem Buchstaben "X" beginnenden Popular-Bands eher schmal. Bei The XX stellt sich zu Karrierebeginn außerdem noch die Frage der korrekten Aussprache. The "Ex Ex" sei die einzig richtige Wahl, schiebt die Band pflichtbewusst nach.

Romy xx: Solodebüt mit "Lifetime"
Romy xx Solodebüt mit "Lifetime"
Die The XX-Sängerin kündigte bereits im April ein Album an, der erste Song kommt jetzt mit Video.
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Alleine die Ästhetik dieser zwei aufeinander folgenden Buchstaben soll es gewesen sein, die sofort alle beeindruckt habe, behaupten Oliver Sim (Gesang, Bass), Romy Madley Croft (Gesang, Gitarre), Baria Qureshi (Keyboards, Gitarre) und Jamie Smith alias Jamie xx (Beats), die sich hinter The XX verbergen. Somit führt auch der vermeintliche Namenslink zu der weiblichen Erbinformation XX ins Leere.

Das Quartett stammt aus Putney, einem Bezirk in Südwest-London. Dass die vier dort auf eine Schule gingen, die bereits in den Lebensläufen von Hot Chip-Mitgliedern und bei William Bevan aka Burial auftaucht, ist jedoch mehr Zufall als soundtechnischer Verweis.

Die Geburtsdaten der Jungs und Mädels datieren alle um das Jahr 1990, was angesichts der offensichtlichen Nähe zu 80er New Wave zumindest verwundert. Bereits im zarten Alter von 15 bringen The XX das Selbstvertrauen auf, ihre im Proberaum zusammen geschraubten Songs vor Londoner Publikum aufzuführen.

Richtig Fahrt nimmt der XX-Dampfer aber erst 2008 auf, als auch die Hypemaschine NME die Band als Konzerttipp listet. Zu diesem Zeitpunkt ist die Band schon beim Young Turks-Label (Holy Fuck) untergekommen und grast ihr Song "Crystalised" (mit Aaliyahs "Hot Like Fire" als B-Seite) bereits hunderte Blogs und Online-Features ab.

The XX - I See You
The XX I See You
Erwartungen erfüllt und übertroffen.
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Die Tatsache, dass The XX neben Aaliyah auch den 80er Jahre-Song "Teardrop" von Womack & Womack covern, entfacht in der Musikpresse eine heiße Diskussion um den möglichen R'n'B-Einfluss in den Soundkosmos der Band. Sample-Chef Smith, der auch das Debütalbum produzierte, tritt nebenher immer mal wieder als Remixer in Aktion (Magic Wands, "Warrior").

Das Soundbild von The XX beherrschen filigrane Keyboard-Linien, die von beinahe zerbrechlichen Beats und dem Wechselgesang von Croft und Sim umhüllt werden. Diese Liebe zum Sublimen macht ihr Debütalbum "XX", das 2009 bei XL Recordings erscheint, zu einer aufsehenerregenden Veröffentlichung, die noch im selben Jahr mit dem renommierten Mercury Prize ausgezeichnet wird. Fortan ist das Quartett in aller Munde. Der anhaltende Promo-Marathin samt Tournee macht der Band allerdings zu schaffen, so dass Keyboarderin Qureshi Ende 2009 wegen Erschöpfung das Handtuch wirft. Die übrigen drei verordnen sich eine Ruhepause.

In der Folge macht vor allem Smith von sich reden. Er überarbeitet das Studioalbum "I'm New Here" des Souljazz-Poeten Gil Scott-Heron, das 2011 unter dem Titel "We're New Here" viel Dubstep und UK Garage atmet.

Erst 2012 kehren The xx mit ihrem zweiten Album "Coexist" zurück auf die Bildfläche. Die gestiegene Nachfrage nach neuen minimalistischen Pop-Preziosen der Briten kulminiert in einem überraschenden Charteinstieg auf Platz 3 in Deutschland sowie Österreich. In der Heimat schaffen The XX den Sprung an die Spitze. Zur selben Zeit erhält das Debüt in Deutschland für über 100.000 verkaufte Einheiten eine Gold-Auszeichnung.

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The XX "Wir sind große Rihanna-Fans"
Romy über Erschöpfungssyndrome, hohe Erwartungen und den Vibe des Albums "Coexist".

Beide Alben haben einen unglaublich langen Atem. 2016 können The xx auf weltweit 2,7 Millionen verkaufte Exemplare ihrer beiden Alben zurückblicken. Zudem sind sie eine von nur drei britischen Bands, die innerhalb der vergangenen zehn Jahre in den USA Gold-Status erlangen (neben Mumford & Sons und One Direction). Nur zurück zu schauen, ist indes die Sache von The xx nicht.

Nach Auftritten bei Mega-Events wie Lollapalooza oder Coachella kuratieren sie 2013 mit "Night + Day" ihre eigene Festivalreihe, die sie in Lissabon, Berlin und London auf die Bühne bringen. Mit dabei sind befreundete Musiker wie Jessie Ware, Chromatics, Dixon und Mount Kimbie.

Doch auch die intimen Locations behält die Band im Blick: Im März 2014 spielen The xx 25 Konzerte vor rund 50 Zuschauern in der New Yorker Kunstgalerie Park Avenue Armory, einem ehemaligen Waffenlager.

Nach einer längeren Pause, in der alle Bandmitglieder neue Kollaborationen eingehen (Jamie veröffentlicht sein Debütalbum "In Colour" und arbeitet u.a. mit Frank Ocean und Drake), erscheint das über den Zeitraum von zwei Jahren aufgenommene The xx-Album "I See You" im Januar 2017.

Entgegen den früheren Werken ist die Platte des Trios an fünf verschiedenen Orten entstanden, in New York, Marfa/Texas, Reykjavik, Los Angeles und London. Im Anschluss an die Tournee setzt wieder eine lange Pause ein. Oliver Sim arbeitet an seinem Solodebüt "Hideous Bastard", für das er Jimmy Somerville gewinnt. Sängerin Romy kooperiert auf "Strong" mit Fred again.., legt mit den Singles "Lifetime" und "Enjoy Your Life" nach und verkündet ebenfalls ein Soloalbum. Langeweile verspürt sie nicht: Romy war gemeinsam mit Mark Ronson auch an Dua Lipas Grammy-gekröntem Hit "Electricity" beteiligt sowie an Diplos "Silk City".

Interviews

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Alben

The XX - Coexist: Album-Cover
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2012 Coexist

Kritik von Kim Lange

An Reife gewonnen, an Faszination nichts verloren. (0 Kommentare)

The XX - XX: Album-Cover
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2009 XX

Kritik von Michael Schuh

Elektronisch-unterkühlt, somnambul und doch hellwach. (0 Kommentare)

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Live in Köln, 2012 Die Wave-Pop-Erben im Palladium.

Die Wave-Pop-Erben im Palladium., Live in Köln, 2012 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Wave-Pop-Erben im Palladium., Live in Köln, 2012 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Wave-Pop-Erben im Palladium., Live in Köln, 2012 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Die Wave-Pop-Erben im Palladium., Live in Köln, 2012 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

Live in Köln 2010 The XX im E-Werk.

The XX im E-Werk., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX im E-Werk., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX im E-Werk., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX im E-Werk., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX im E-Werk., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX im E-Werk., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX im E-Werk., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX im E-Werk., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX im E-Werk., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX im E-Werk., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX im E-Werk., Live in Köln 2010 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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