Porträt

laut.de-Biographie

T Bone Burnett

Der Mann ist eine lebende Legende. Weniger wegen der Alben unter eigenem Namen als wegen der unzähligen Projekte, an denen er als Musiker und Produzent seit den 70er Jahren beteiligt war.

1948 kommt er als Joseph Henry Burnett in Missouri zur Welt, wächst aber in Texas auf. 1965 ist er zum ersten Mal als Schlagzeuger auf einer Aufnahme zu hören, wobei er sich nicht auf ein Instrument oder eine Tätigkeit festnageln lässt: Ob Gitarrist, Sänger, Produzent oder Songschreiber - im Laufe seiner Karriere wechselt er mühelos von einer Rolle zur anderen.

Eine größere Aufmerksamkeit erregt er zum ersten Mal 1975 und 1976 als Teil von Bob Dylans chaotischer wie sagenumworbener Rolling Thunder Revue. Mit zwei weiteren Mitgliedern der Truppe gründet er anschließend die Alpha Band, die bis 1978 drei Alben veröffentlicht.

Seit den 80er Jahren ist Burnett auch als Solokünstler tätig, ohne aber nennenswerte Verkaufszahlen zu erzielen. Ganz anders seine Tätigkeit als Produzent. In der Liste seiner Betreuten tauchen unter vielen anderen Elvis Costello, Spinal Tap, Roy Orbison, B.B. King, Natalie Merchant und seine Ex-Frau Sam Phillips auf. 2007 zeichnet er für Robert Plants und Alison Krauss' Bestseller "Raising Sand" verantwortlich, 2010 für Elton Johns und Russell Leons Album "The Union". Fast so lang ist die Liste der Grammy-Nominierungen und der eingeheimsten Trophäen.

Auch im Kino ist Burnett erfolgreich. 2000 stellt er den Soundtrack für "O Brother, Where Art Thou" der Coen-Brüder zusammen, 2005 schreibt er die Musik zu Wim Wenders' "Don't Come Knocking" und ist als musikalischer Verantwortlicher für den Johnny Cash-Streifen "I Walk The Line" tätig. 2010 bringt der von ihm produzierte Streifen "Crazy Heart" nicht nur Hauptdarsteller Jeff Bridges endlich seinen Oscar ein, sondern auch seinem Stück "The Weary Kind", das die Auszeichnung für den besten Song erhält.

2013 folgt nach "O Brother, Where Art Thou" die nächste Zusammenarbeit mit Joel und Ethan Coen. Für deren Film "Inside Llewyn Davis" produziert er zusammen mit den Brüdern den Soundtrack, der namhafte Künstler wie Justin Timberlake und Marcus Mumford featured. Der Film erhält auf den Filmfestspielen in Cannes überwiegend sehr positive Kritiken und auch T Bone Burnett beweist mit dem Soundtrack erneut sein Gespür für die perfekte musikalische Untermalung eines Films.

Burnett selbst hat einfache Gründe für seine großen Erfolge: Am Anfang seiner Karriere habe er im Studio alles bestimmen wollen. "Dann habe ich aber festgestellt, dass mich die Ideen der anderen mehr begeistert haben als meine eigenen. Meine Arbeitsweise besteht nun darin, einfach im Studio zu sein und so wenig wie möglich einzugreifen. Ich höre mir alles sehr genau an und warte, bis es großartig klingt", gibt sich der große Musiker bescheiden.

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