Porträt

laut.de-Biographie

Luis Fonsi

Der stets wohlgekleidete und -frisierte Puertoricaner
Luis Fonsi lässt sich am besten als romantisch-heißblütiger, feinfühliger Balladensänger beschreiben, der mit langsamer Gitarren- oder Pianomusik und poliertem Gesang dramatische Balladen für sehnsüchtige Frauenherzen schreibt. Über eine langlebige Diskographie hin gilt er als einer der konsistentesten und erfolgreichsten Interpreten auf dem Latin Pop-Markt, was sich auch an seiner bis dato größten Hitsingle "Despacito" ablesen lässt, die vermutlich als einer der größten Hits aller Zeiten, eventuell als der hispanische "Gangnam Style" in die Geschichtsbücher eingehen wird.

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Das südkoreanische Kinderlied verweist Luis Fonsis "Despacito" endgültig auf die Plätze.
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Doch fangen wir am Anfang an: Schon als Kind – so erzählen seine Eltern – wurde schnell klar, dass das Leben von Luis Alfonso Rodríguez López-Cepero, der sich später schlicht Luis Fonsi nennen sollte, um die Musik zirkulieren wird. Er singt in seinen Jugendtagen die Songs der Boyband Menudo nach, worauf seine Eltern ihn in den Schulchor schicken. Begeistert von dieser Zeit setzt er eine Musikausbildung an; in seinen Highschool-Tagen schließt er sich selbst einer Gruppe junger Männer an, die fortan in Bars und auf kleineren Parties singen sollten. Die "Big Boys" beinhalten übrigens ein weiteres interessantes Mitglied: Der baldige NSYNC-Star Joey Fatone.

Fonsi setzt seinen Werdegang fort, studiert Musik, singt im Universitätschor, singt für das Symphonieorchester Birminghams, tritt als klassischer Sänger weltweit auf und sammelt Kompetenzen und Bühnenerfahrung. Mit der Zeit kam es dann, wie es kommen musste: Durch eine Verkettung glücklicher Zufälle kommt er an eine Gelegenheit, in Miami einige Demotapes aufzunehmen. Universal Music Latin wittert einen Star und nimmt den aufstrebenden Sänger unter Vertrag.

1998 sollte sich dieser Riecher dann als goldrichtig erweisen, denn das Debutalbum "Comenzaré" (I will Begin) steigt direkt in den Top 20 der lateinamerikanischen Popcharts ein. Schritt für Schritt arbeitet sich Fonsi vor, das Folgealbum "Eterno" erreicht die Top Ten, "Imaginame Sin Ti" erstmals die Pole Position.

In einem beeindruckenden Lauf etabliert sich der Name des Sängers in der lateinamerikanischen Welt, seine Platten verkaufen sich durchgängig gut und zunehmend entwickelt sich auch der Songwriting-Prozess: Mit seinem 2005 erschienen Album "Paso a Paso" stehen schlussendlich auch die Kritiker hinter ihm, so dass seine Vormacht als Balladist des Genres kaum noch angefochten werden kann. Er veröffentlicht weiterhin Alben, Hits und tourt mit bekannten Namen aller Hemisphären (u.a. mit Britney Spears zu Zeiten ihres Zenits, er arbeitete allerdings auch mit Shakira und Christina Aguilera zusammen). Nachdem man acht Alben in der Diskographie fast vermuten könnte, die guten Zeiten des Artists reißen langsam ab, stellt sich 2017 überraschend ein absoluter Karrierehöhepunkt ein:

Luis Fonsi - Vida
Luis Fonsi Vida
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"Despacito" etabliert sich als Vorreiter einer Pop-orientierteren Platte schnell zu einem Hit in den Sphären von Latin-Fans. Inspiriert vom international populär gewordenen Afrobeat-Sound und unterstützt von Reggaeton-Urgestein Daddy Yankee gelingt Fonsi ein Song, der durch schärfere Produktion und surreal eingängige Melodieläufe zu seinem vermutlich griffigsten geworden ist. Für das Crossover bedarf es allerdings eines weiteren Aspekts: Justin Bieber. Mit der viralen Naturgewalt des kanadischen Superstars entwickelt sich "Despacito" endgültig zum Selbstläufer, avanciert zum meistgestreamten Song und zu einem der meistgeklickten YouTube-Videos aller Zeiten. Einen ganzen Sommer verbringt der Song an der Spitze der Billboard-Charts, unzählige Wochen auf Platz eins.

Nach einem derartigen Crossover-Erfolg ist nun auch der Fokus auf dem Pop eine klare Zukunftsausrichtung. Dennoch bleibt die Ausstrahlung und Persönlichkeit von Fonsi dieselbe, die ihn bereits 1998 in die Öffentlichkeit gerückt hat.

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Luis Fonsi - Vida: Album-Cover
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2019 Vida

Kritik von Lucinda Kirchhoff

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8 (2014)

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