Porträt

laut.de-Biographie

Tortoise

Nach der Veröffentlichung ihres Albums "TNT" (1998) rauscht es nicht nur im deutschen Blätterwald. Weltweit sind sich die Journalisten einig: man hat eine "neue" Band gefunden, die auch noch als Aushängeschild einer neuen Musikrichtung vermarktbar ist. Post-Rock heißt die Schublade, die schnell aufgemacht wird, um Tortoise darin verschwinden zu lassen.

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Dabei lehrt die Geschichte dieser außergewöhnlichen Band, die 1990 in Chicago aus der Taufe gehoben wird, dass sie eben jenes Schubladendenken im Musikgeschäft hinter sich lassen wollen. "Wenn mich jemand fragt, was Tortoise denn so machen, und ich sage "Musik", dann glauben die Leute oft, ich will sie verarschen"(Doug McCombs).

Neben den Gründungsmitgliedern Douglas McCombs und John Herndon finden schnell auch John McEntire, Bundy K. Brown und Dan Bitney den Weg in die Band und haben so 1994 maßgeblichen Anteil am selbstbetitelten Debutalbum, das irgendwo im Niemandsland zwischen Krautrock, Trip Hop, Jazz, Avantgarde, Indierock und Dub zu liegen scheint (um noch einmal ein paar Schubladen zu öffnen).

1995 verlässt Bundy K. Brown die Band, Jeff Parker kommt als stetes Mitglied hinzu. Seither sind Tortoise als stabiles Bandgebilde im Musikgeschäft etabliert, ohne bei ihrem geistigen und musikalischen Crossover Kompromisse einzugehen. Mit "It's All Around You" (2004) beweisen Tortoise, dass sie musikalisch nach wie vor ihren eigenen, stellenweise durchaus interessanten Weg gehen.

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Zuvor veröffentlichen sie bereits 2001 mit "Standards" ein vielseitiges Experiment, bei dem dem Hörer viel Goodwill abverlangt wird. Entgegen dem Titel enthält diese Scheibe keine Standards, ganz im Gegensatz zum großartigen "The Brave And The Bold", das Tortoise Anfang 2006 mit Bonnie 'Prince' Billie einspielen.

"Ich glaube, Duke Ellington hat mal gesagt, dass jeder Musiker letztlich nur eine einzige Melodie in sich trägt. Jede seiner Kompositionen wäre dann eine Neuinterpretation dieser einen Melodie. Wenn das so ist, dann arbeiten Tortoise bei fünf Mitgliedern also mit fünf Melodien! Ich denke manchmal darüber nach. Keine Ahnung, inwieweit das stimmt. Aber ich weiß, dass in meinen Sachen gewisse Dinge immer wieder auftauchen, so auch bei Jeff und John. Und das ist sicherlich ein Grund dafür, dass, egal, was und wie wir es tun, am Ende immer dieses zusammenhängende Werkstück herauskommt, das wie Tortoise klingt" (Doug McCombs).

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