laut.de-Kritik

Die Doku bestätigt absolut jedes Vorurteil über Metalfans.

Review von

"Some Kind Of Monster" hat explizite Einblicke in die Psyche der einzelnen Mitglieder von Metallica geliefert und einiges zum Verständnis einer Scheibe wie "St. Anger" beigetragen. Wer etwas ähnliches von "Metallimania" erwartet, sollte sich ganz schnell eines Besseren belehren lassen. Mit Sinn und Verstand ist hier nicht viel zu holen ...

"The following afterschool special contains images and language that may not be suitable for people over the age of 19. This film was in no way sponsored, supported, or even enjoyed by the members of Metallica, their management, their friends or their pets. This film is intended for the non-commercial, non-public, and non-sense use of it's audience. Selling or copying this tape will result in your execution." Wer sich immer noch angesprochen fühlt, sollte sich die DVD unbedingt zulegen.

Der Kerl, der das Ding moderiert, hat bestimmt mehr als nur ein Ei am Wandern, aber wenn er nicht gerade Blumen isst oder irgendwelchen Passanten 100 Dollar bietet, damit sie sich von der Golden Gate Bridge stürzen, verzapft er recht flüssig jede Menge Nonsens und hätte damit einen Job bei RTL II so gut wie in der Tasche. Doch vor allem viele der Fans, die hier zu Wort kommen, sind sozusagen die Personifizierung von Beavis & Butthead. Jedes Vorurteil, dem sich der Metalfan an sich ausgesetzt fühlt, wird hier 100% bestätigt. Anstatt aber darüber zu heulen, wie doof wir Langhaarigen da hingestellt werden, sollte man das alles mit Humor betrachten.

Die mentale Kapazität von einer Großpackung Tütensuppe zu besitzen, ist vielleicht keine Voraussetzung, um auf "Metallimania" zu erscheinen, aber es hilft vermutlich enorm. Natürlich sucht sich Eric Braverman extra die Flachzangen aus, die gerade zwölf Liter Bier in der Rübe, die siebte Tüte in der Hand oder einfach massiv einen an der Waffel haben. Wenn tatsächlich mal jemand mit 'nem rund laufenden Hirn dabei ist, stellt der Kerl aber Fragen wie einst Wigald Boning.

Sinn und Verstand sind definitive Fremdworte, wenn Braverman die Jungs in irgendwelchen Strip Clubs sucht oder den Sammlerwahnsinn einiger Fans dokumentiert. Wie viel man auf das Gelaber der Band von wegen 'Integrität' und 'wir machen ja nichts der Kohle wegen' geben kann, sieht man deutlich, wenn mal der ganze Scheiß auf einem Haufen liegt, den es von Metallica gibt. Auch wenn James, Lars und Kirk selber zu Wort kommen, ist nicht unbedingt viel Hirn angesagt, der einzige, der durchwegs sympathisch und auch clever rüberkommt, ist Jason Newsted. Beim Thema Haircrimes wäre James zu der Zeit eh als ungekrönter König auf Platz 1 gelandet.

Auch ein paar Prominente geben ihren Senf zu den Metallicats ab, wobei vor allem Rob Halford und Scott Ian (der prädestiniert für das Thema Haarausfall ist) einen recht coolen Humor an den Tag legen. Josh Homme sieht aus wie gerade aus der Ausnüchterungszelle geflogen, Jim Martin kommt immer noch nicht von diesem Planeten und ist absolut verstrahlt. Man schmeißt sich aber weg, sobald der Kerl auch nur den Mund aufmacht. Tom 'Satan' Araya darf auch ein paar Worte verlieren, und spätestens bei Madonna senkt sich das Hirnwasser dann bis auf Brusthöhe.

Aktionen wie "Freunde für Lars Ulrich suchen" sind absolut unterstützenswert, ich stelle ihm auch gern einen Gutschein für zwei Freunde in Timbuktu aus. Dass Kirk Hammett eigentlich ein Eskimo ist, wussten wir doch schon immer, laut Fans sollte er einen Prinz Albert tragen (das ist übrigens KEINE Frisur!). Solche und ähnliche Aktionen sowie natürlich jede Menge Faninterviews bekommt man auf Metallimania geboten, und wer beinharter Fan der Jungs aus San Francisco ist, macht besser einen riesigen Bogen um die DVD. Wer das alles nicht so ernst nimmt, sollte auf jeden Fall auf die paar eingeblendeten Untertitel achten und sich den Abspann mal genauer durchlesen. Da wartet noch der eine oder andere Brüller.

Ich hab keine Ahnung, wie oft die Macher von Metallimania seit der Veröffentlichung schon auf's Maul bekommen haben, aber ihr Zahnarzt dürfte sich inzwischen ein Ferienhaus auf Hawaii leisten können. "In a perfect world Some Kind Of Monster's Bonus Disc would have been Metallimania", steht da auf der Hülle. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Trackliste

  1. 1. Enter Sandman
  2. 2. Jump In The Fire
  3. 3. Disposable Heroes
  4. 4. No Remorse
  5. 5. Master Of Puppets
  6. 6. Fight Fire With Fire
  7. 7. Sad But True
  8. 8. Frayed Ends Of Sanity
  9. 9. Fade To Black

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