Porträt

laut.de-Biographie

Roger Cicero

Die Liebe zu Jazz und Swing ist ihm in die Wiege gelegt: 1970 wird Roger Cicero als Sohn des bekannten Jazz-Pianisten Eugen Cicero und seiner Frau Lili in Berlin geboren. Früh entdeckt er unter der behutsamen Anleitung seines Vaters Jazz- und Soul. Als Zwölfjähriger steht Roger neben der Chansonsängerin und Kabarettistin Helen Vita erstmals auf einer großen Bühne.

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Er beginnt eine musikalische Ausbildung an Klavier und Gitarre, verbunden mit klassischem Gesang. Ein Musikstudium in Amsterdam vertieft die Kenntnisse und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Mit dem RIAS-Tanzorchester unter der Leitung von Horst Jankowski absolviert Civero seinen ersten TV-Auftritt.

Im Alter von rund zwanzig Jahren tourt er mit dem Horst Jankowski-Trio und dem Bundesjugend-Jazzorchester unter Peter Herbolzheimer. Gemeinsam mit seinem Vater musiziert Roger im Eugen Cicero Trio. Nach diesen ersten Erfahrungen beschließt der junge Künstler, sich am Soul zu versuchen.

Mit der First Show Band bestreitet er in Amsterdam als Komponist, Keyboarder, Percussionist und Sänger zahlreiche Auftritte. Danach zieht es ihn nach Hamburg: Im weit über die Grenzen der Hansestadt hinaus bekannten Angie's Nightclub übernimmt er mit dem inzwischen gegründeten Roger Cicero Quartett die musikalische Leitung. Die Anfragen mehren sich: Mit Soulounge bestreitet Roger Cicero unter anderem das Vorprogramm von George Benson.

Die Qualitäten des Allrounders sprechen sich herum, und so kommt es zur Zusammenarbeit mit Künstlern wie Till Brönner, Joja Wendt, Bill Ramsey und Stefan Gwildis. Roger wirkt an Albenveröffentlichungen verschiedener Bands und Projekte mit. Darunter befinden sich neben Soulounge, Cornell Dupree, After Hours und Nils Gesinger.

Mit gesungener Lyrik aus den Werken von Emily Dickinson stellt Cicero die Bandbreite seines Talents ebenfalls unter Beweis. 2004 kommt es zur Begegnung mit Texter Frank Ramond und Komponist Mathias Hass, beide federführend für den Erfolg von Annett Louisan. Mit dem Produzententeam erarbeitet er sein erstes Soloalbum "Männersachen," das Ende Mai 2006 veröffentlicht wird.

Die elfköpfige Begleitband für den Longplayer rekrutiert sich aus befreundeten Musikern. Darunter befinden sich Mitstreiter aus der Formation After Hours, mit der Roger bereits zusammenarbeitet. Lutz Krajenski arrangiert die Kompositionen des Duos Hass/Ramond. Der charmante Mix aus Pop, Jazz und Swing mit amüsant ironischen Texten reüssiert ohne großen Werberummel: Bereits in der ersten Woche croont und swingt sich Roger Cicero in die deutschen Top 25.

Im März tritt er beim Hamburger Vorentscheid für den 52. Eurovision Song Contest gegen Heinz Rudolf Kunze und die Castingband Monrose an - und macht zur Überraschung vieler das Rennen. Mit dem Titel "Frauen Regier'n Die Welt" reist Cicero am 12. Mai 2007 nach Helsinki.

Zuvor erscheint am 23. März die DVD "Männersachen Live!". Dieser Mittschnitt eines Konzerts in der Frankfurter Oper präsentiert Roger Cicero als gewachsenen und vielseitigen Künstler. Souverän gestaltet Cicero auch seinen Grand Prix-Auftritt - auch wenn es am Ende nur für Platz 19 reicht.

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Dafür gibts den Echo als "Künstler des Jahres" oder die "Goldene Stimmgabel". Im Oktober veröffentlicht Cicero mit "Beziehungsweise" sein zweites Studio-Album, die zweite Konzert-DVD "Beziehungsweise Live" nimmt er im Berliner Tempodrom auf.

Auch als Schauspieler betätigt sich Cicero: In der Knef-Hommage "Hilde" übernimmt er den als Nebenrolle angelegten Part des Musikers Ricci Blum. Soziales Engagement beweist Roger mit seiner Unterstützung des Kinderhilfswerks Save The Children. Für die Kinder-Hörspielreihe "Giraffenaffen" ist er 2013 als Sprecher tätig.

Dem beruflichen Erfolg stehen private Probleme gegenüber, die zur Trennung von seiner Lebenspartnerin führen. Der gemeinsame Sohn verbleibt bei der Mutter. Diese und andere einschneidende persönliche Erfahrungen bilden die Themen-Grundlagen für das im März 2014 erscheinende Album "Was Immer Auch Kommt". Im Gegensatz zu früheren Werken präsentiert sich hier ein nachdenklicherer Cicero. Große Big Band-Arrangements nehmen deutlich weniger Raum ein als bislang gewohnt.

Nach einem Plattenfirmawechsel zu RCA Deutschland hat der Musiker auch einen neuen Longplayer im Gepäck. Auf dem heißt es back to the Roots: Denn hinter "The Roger Cicero Jazz Experience" verbirgt sich ein klassisches Quartett. Hier frönt der Musiker mit bemerkenswerten Resultaten seiner Liebe zum ursprünglichen, reinen und unverfälschten Jazz.

Mangelnde Vielseitigkeit kann man ihm nicht vorwerfen. Und mit seiner sympathischen Art setzt Cicero poppigen Jazz deutscher Prägung gekonnt auf die Landkarte. Neben effektvoll ausgespieltem Retro-Swing halten ab 2009 auch Elemente aus Soul, Funk sowie Sixties-Beats Einzug in sein Repertoire.

Die Tour zum Jazz Experience-Album muss der Sänger Ende November 2015 abbrechen, nachdem er sich mit Verdacht auf eine Herzmuskelentzündung in ärztliche Behandlung begibt. Nicht einmal ein halbes Jahr später, am 24. März 2016, stirbt Roger Cicero völlig unerwartet an einem Hirnschlag.

Rund ein Jahr nach seinem Tod erscheint mit "Glück Ist Leicht - Das Beste Von 2006 - 2016" ein 20 Titel umfassender Sampler, der 15 Studio- und fünf Live-Aufnahmen umfasst. Als bisher unveröffentlichtlicher Track ist "Eine Nummer Zu Groß" dabei, der ursprünglich für ein in diesem Jahr erscheinendes neues Album gedacht war.

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Live in Köln 2007 Roger Cicero und seine Bigband in der Kölnarena.

Roger Cicero und seine Bigband in der Kölnarena., Live in Köln 2007 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Roger Cicero und seine Bigband in der Kölnarena., Live in Köln 2007 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Roger Cicero und seine Bigband in der Kölnarena., Live in Köln 2007 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Roger Cicero und seine Bigband in der Kölnarena., Live in Köln 2007 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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