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Hail To The Re-Releases: Brian Eno

Brian Eno dürfte den meisten als Produzentenlegende von U2 bekannt sein. Spätestens nach "The Joshua Tree" hätte er schon vor 30 Jahren in Rente gehen können. Aber da war er halt erst 39 Jahre alt. Also machte er weiter, und war zum Beispiel an den Alben "Achtung Baby", "Outside" (Bowie) und "Laid" (James) beteiligt. Später kamen noch Soloalben auf Warp Records raus, und vor alldem, ach Gott, vor den U2-Erfolgen hatte er ja auch schon eine Riesenkarriere. Denn Eno war scheinbar immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Produzierte die Talking Heads ("Remain In Light"), und die Debüt-Klassiker von Devo und Ultravox. Ach ja, er war auch der Teil der ersten Roxy Music-Inkarnation (Meilenstein "For Your Pleasure", 1973).

Genug der Vorrede: Am 4. August bleiben alle bekannten Namen draußen, dann geht es nur um das Solowerk des glatzköpfigen Ambient-Erfinders zur entsprechenden Zeit zwischen 1974 und 1977. Es geht um limitierte Deluxe-Doppel-LPs in Half-Speed Editionen von "Here Come The Warm Jets", "Taking Tiger Mountain (By Strategy)", "Another Green World" und "Before And After Science". Half-Speed, weil die mit 45 RPM abzuspielenden Platten dann eine bessere Klangqualität erzielen (sollen). Alle Wiederveröffentlichungen wurden natürlich strengstens in den Abbey Road Studios überwacht. Die konzeptionell sehr unterschiedlichen Alben reichen von Roxy Music-artigem Glam-Artrock ("Here Come The Warm Jets", "Taking Tiger Mountain (By Strategy)") bis hin zu ersten Probeläufen seiner später berühmten Ambient-Reihe. Gastmusiker auf diesen Alben waren u.a. Jaki Liebezeit von Can, Cluster, Andy Fraser von Free, Phil Collins, Robert Fripp, Phil Manzanera und Robert Wyatt. Muss man wohl nicht mehr sagen. Eines dieser Alben demnächst in ausführlicher Reviewform.

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1 Kommentar

  • Vor 6 Jahren

    sehr gut, dass er diese wundervollen, noch sehr songorietierten werke herausbringt. allein schon für die kaputte "fat lady from limbourg", das niedliche "I'llcome running to tie your shoe", das in goth/postpunkkreisen verehrte "third uncle" oder das knallende "baby's on fire" sollte man ihn lieben.
    das ist seiner zeit fast alles weit voraus und deutlich interessanter als das gefühlt achthundertste ambient-stilleben seit "music for airports".