Porträt

laut.de-Biographie

Hotel Bossa Nova

Man muss sich schon sehr viel Mühe geben, um diesem Bandnamen nicht die entsprechende Musikrichtung zuordnen zu können. "So befreit und entfesselt, schlüssig und souverän klang schon lange kein modernes Bossa Nova-Album", heißt es zu recht über "Supresa".

Den Hype um den runden Geburtstag des Bossa Nova warten die Wiesbadener Hoteliers geschickt ab. "Supresa" erblickt 2009 das Licht der Welt, das ist der Bossa schon 51 und die Veröffentlichungswelle zum Thema ebbt ab. Genau der richtige Zeitpunkt also, um mit einer haushohen Latinwelle Europa zu überfluten.

Denn, dass sich Hotel Bossa Nova mit Leib und Seele dem Bossa Nova verschrieben hat, quillt aus jeder Note. Auf ihrem Zweitling bannt die junge Band eine geballte Ladung frischer Latin-Munition, die einem exklusiven brasilianischen Feuerzauber verdammt nahe kommt und die Zukunft des Bossa Nova kreativ und mitgestaltet. Doch der Reihe nach ...

Wir schreiben das Jahr 2005 als Liza da Costa (Gesang), die vom Tingeln mit Captain Jack die Faxen dicke hat, Tillmann Höhn (Gitarre), Alexander Sonntag (Kontrabass) und Wolfgang Stamm (Schlagzeug, Percussion) beschließen, Hotel Bossa Nova zu sein. Von einer "Residenz des Wohlgefühls" sprechen die vier Musiker fortan, wenn sie vom Hotel schwärmen. Von einer "Oase der Erholung" und von neuen Bossa Nova-Ufern.

Das Schönste daran, all das hört man in ihrer Musik: "befreit und entfesselt, schlüssig und souverän"! Liza da Costa, Tochter eines Inders und einer Portugiesin, verzaubert mit einem himmlischen Organ, die der melancholischen Lebensfreude des Bossa Nova und des Fado, seiner portugiesischen Entsprechung, eine wundervolle Stimme verleiht.

Ein paar Jahre ihrer Kindheit verbringt die gebürtige Deutsche in Lissabon, wo sie das portugiesische Lebensgefühl in sich aufsaugt. "Mit der Entscheidung, portugiesisch zu singen, habe ich zu mir selbst gefunden", beschreibt sie die Situation im Hotel Bossa Nova. Einen ersten Eindruck welche Möglichkeiten des Ausdrucks diese Entscheidung in sich birgt, gewährt Lisza da Costa und ihr Trio 2006. Das Debüt "Ao Vivo" lockt dennoch niemanden hinter dem Ofen vor, enthält es doch zu zwei Dritteln bekanntes Songmaterial altgedienter Bossa-Heroen.

Das ändert sich auf "Supresa" maßgeblich. Ausgerüstet mit dreijähriger gemeinsamer Liveerfahrung und einem Kessel voller Ideen, würzt das Quartett ihre Salsa auf "Supresa" mit eigenen Aromen. Lediglich der Jobim-Klassiker "Corcovado" schleicht sich als einzige Fremdkomposition in den Topf. Als Gastköche engagiert die Hotelcrew die im Umgang mit Brazil-Spice erfahrenen Sauciers Harold Todd (Lenny Kravitz) an der Flöte, den Tastenmann Ulf Kleiner und die Akkordeonistin Anne Cratz.

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