Porträt

laut.de-Biographie

Fleur East

Dafür, dass Fleur East aus London seit Kindheitstagen darauf hinarbeitet, mit ihrer Soulstimme Karriere zu machen, kommt der Erfolg dann doch ganz schön plötzlich: Im Dezember 2014 scheint es, als tauche der Jahrgang 1987 wie aus dem Nichts auf. Und Mark Ronson reibt sich verwundert die Augen.

Was passiert war? Fünf Wochen vor der geplanten Veröffentlichung des späteren weltweiten Nummer-eins-Hits "Uptown Funk" hatte sie mit einer Coverversion des Songs die Zuschauer der britischen TV-Talentshow "The X Factor" in Euphorie versetzt. Die stürmen am nächsten Tag die Plattenläden und bringen die Glasfasern der Insel zum Glühen, weshalb die "Uptown Funk"-Version mit einem Mal auf den Spitzenplatz der iTunes-Charts steht.

Mark Ronson, "Uptown Funk"-Sänger Bruno Mars und sämtliche beteiligten Songwriter dürften mächtig geschluckt haben. Die Singleveröffentlichung des Originals wird eilends fünf Wochen vorgezogen. Dem Erfolg des Welthits tat die Coveraffäre bekanntermaßen keinen Abbruch - Lohn ist Ronsons Sprung von Null auf die Eins. Nichtsdestotrotz entschuldigt sich Fleur East unmittelbar nach dem Blick auf die Hitparade bei Ronson.

Der Gesangskarriere verschafft der Überraschungserfolg natürlich einen gewaltigen Schub. Auch wenn sich East damit nicht nur Freunde macht. Denn nicht wenige behaupten etwa ein Jahr später, Easts erste eigene Erfolgssingle "Sax" sei letztlich ein "Uptown Funk"-Abklatsch. Wie dem auch sei, ihr letztlich knapp verpasster Sieg bei "X Factor" wiegt angesichts des Aufmerksamkeitsgewinns nicht mehr schwer. Im März 2016 erscheint ihr Debütalbum "Live, Sax & Flashbacks" via Sony Music in Deutschland.

Wie hart die Londonerin mit ghanaischen Wurzeln mütterlicherseits auf diesen Punkt hingearbeitet hat, zeigt schon ein flüchtiger Blick auf ihre Vita. East übt sich früh nicht nur im Singen, sondern auch als Rapperin, Tänzerin und Fitnessmodel. Einige Male steht sie wegen ausbleibenden Erfolgs kurz vor der Aufgabe. Besondere Engagements als Background-Sängerin setzen ihr zu: "Es ist so schwer: Tausende Menschen in einer Halle feiern die Musik und die Stars, und du stehst hinten im Halbdunkeln."

Also ab nach vorne und weg von depressiven Anflügen, sagt sie sich. Schon 2005 steht die Tochter ambitionierter Eltern als Teil der Girlgroup Addictiv Ladies vor der "X Factor"-Jury. Als der Durchbruch seinerzeit auf sich warten lässt, schreibt sich Fleur East an der Universität ein. Nach einem Journalismus- und Zeitgeschichtsstudium unterschreibt die Sängerin 2012 als Fleur bei Strictly Rhythm ihren ersten Plattenvertrag.

Die EP "She" erscheint 2013 und setzt - oha - mit einem Cover-Mashup von Frank Ocean und Lorde erste Ausrufezeichen. Außerdem ist ihre Stimme auf einigen Drum'n'Bass-Tracks von DJ Fresh vertreten. Für die Langspielpremiere vertraut East dann auf englische und amerikanische Songwriter-Schmieden. Wohl auch dank deren Hilfe erreicht "Love, Sax & Flashbacks" im Vereinigten Königreich Ende 2015 den überaus respektablen 14. Platz.

Fleur East beschreibt ihre Musik als "inspiriert von Urban Pop" und nennt Michael Jackson, Tina Turner, Alicia Keys, Rihanna, Florence Welch und Jessie Ware als Vorbilder: "Ich wollte einen gewissen Oldschool-Vibe in meine Musik bringen", erklärt sie angesichts der starken Funk- und Souleinflüsse in ihren Songs.

Und: "Ich erwarte von Musik, dass sie mich gut gelaunt, ja glücklich macht." Diesem Ziel dürften auch die folgenden Alben gerecht werden, denn mit selbstbewusstem, forschem und vollkommen energiegeladenem Technicolor-Funkpop strahlt Easts Stern heller als die meisten.

Alben

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