Porträt

laut.de-Biographie

Echo and the Bunnymen

Schwarze, hochgestellte Haare, dunkle lange Trenchcoats, Post-Punk und traurig komplizierte Texte über das Schlechte dieser Welt. So erscheinen Echo & The Bunnymen 1978 auf der musikalischen Bildfläche.

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In alphabetischer Reihenfolge: Chikinki, Jamie Cullum, Echo & The Bunnymen, Editors, Madrugada, Moneybrother und Nada Surf.

Bald darauf erscheint das Debüt "Crocodiles". Sänger Ian McCulloch, Gitarrist Will Sergeant, Basser Les Pattinson und Drummer Pete De Freitas erfinden damit zwar keine neue Stilrichtung, geben ihr aber maßgeblich Gestalt. Nicht ganz so düster wie Joy Division, nicht so schwierig wie Eyeless In Gaza und mit jeder Menge Doors-Psychedelia ausgestattet, treffen die Bunnymen den Nerv der Zeit.

Hervorgegangen aus der Liverpooler Band The Crucial Three nabeln sich Sergeant und McCulloch zunächst vom Kollegen Julian Cope ab und gründen mit Basser Pattinson Echo. Cope wiederum gründet die Teardrop Explodes. Als Schlagzeuger De Freitas die Drummaschine ersetzt, ist der Vierer komplett, der Bunnymen an den Bandnamen angehängt und im New Wave-Taumel rasch eine ansehnliche UK-Fangemeinde erspielt.

Doch erst mit dem dritten Album "Ocean Rain" kommt 1984 für Echo & The Bunnymen der Durchbruch. Maßgeblich dank des immensen Single-Erfolgs von "The Killing Moon", der die Band erstmals auch in die US-Charts wuppt.

Nachdem mit Mark Fox von Haircut 100 kurzzeitig die Schießbude umbesetzt wird, erscheint De Freitas rechtzeitig wieder, um beim selbstbetitelten '87er Album mitzumischen. Obwohl das recht poppige Werk harminiert die Band immer weniger, was mancher auf das Ausscheiden des heimlichen fünften Mannes, Manager Bill Drummond, zurückführt. Später findet man diesen bei KLF wieder.

Sänger McCulloch sieht bald keine Möglichkeit mehr, aus dem kreativen Dilemma heraus zu kommen und verlässt die Band. Als 1989 Pete De Freitas bei einem Motorradunfall ums Leben kommt, gibt so gut wie keiner mehr einen Pfifferling auf die Truppe. Dennoch veröffentlicht die Rumpfmannschaft mit neuen Mitgliedern (Noel Burke am Mikro, Drummer Damon Reece und dem bisherigen Tour-Keyboarder Jake Brockman) ein Jahr später "Reverberation".

Für das Werk interessiert sich jedoch keiner. Ohne McCullochs charakteristische Stimme scheinen nur wenige die Band hören zu wollen - McCulloch ohne die Bunnymen allerdings auch nicht: Dessen Solodebüt "Candleland" schafft 1989 in England zwar einen 18. Platz, verschwindet aber recht schnell wieder in der Versenkung. Derweil verklagt McCulloch seine Ex-Kumpels wegen der Namensrechte an Echo & The Bunnymen, scheitert aber vor Gericht.

Nach einem zweiten Soloalbum scheint das Kriegsbeil jedoch begraben und McCulloch gründet gemeinsam mit Sergeant das Projekt Electrafixion, das vor Erfolg ebenfalls verschont bleibt. Als beide merken, dass es auch privat immer besser läuft, rufen sie Les Pattinson an, um Echo & The Bunnymen wieder ins Leben zu rufen.

Mit dem Album "Evergreen" zeigt man 1997, dass man längst nicht zum alten Eisen gehört und auch in der Post-Grunge-Zeit noch relevante Songs schreiben können: Wie zu ihren besten Zeiten ist es genau die richtige Musik, um an regnerischen, kalten Tagen im eigenen Bett zu versinken und an all die armen Menschen zu denken, die jetzt draußen in der Welt des Bösen arbeiten müssen.

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Echo & The Bunnymen "Plattenfirmen besitzen deine Seele"
Echo & The Bunnymen gelten als Elder Statesmen des New Wave und sind heute Vorbilder für Bands wie Coldplay oder die Editors. Vor kurzem erschien ihr neues Album "Siberia".

Nach zwei weiteren Alben ("What Are You Going To Do With Your Life?", "Flowers") - Pattinson ist inzwischen wieder ausgestiegen - erscheint 2002 ein Live-Mitschnitt namens "Live In Liverpool". Das Cover natürlich schummrig grau, wie es sich für Anhänger ordentlicher Nebelmaschinen gehört. Mit siebzehn Songs verdeutlichen McCulloch und Co. nachweislich, dass sich die Reunion von 1997 gelohnt hat.

Etwas überraschend spricht sich im Sommer 2005 die Neuigkeit herum, dass am 19. September "Siberia" am 19. September ein neues Bunnymen-Studioalbum in den Startlöchern steht. Zwischenzeitlich erfüllt sich Gitarrist Sergeant einen lange gehegten Traum und veröffentlicht unter dem Namen Glide 2004 das instrumentale Soloalbum "Curvature Of The Earth".

Echo & The Bunnymen bestehen mittlerweile nur noch aus Ian McCulloch und Will Sergeant, die nach Belieben langjährige Weggefährten oder neue Gesichter ins Studio bzw. auf die Bühne bitten. Mit dem ein oder anderen Re-Release oder der Live-DVD "Dancing Horses" bleiben die Bunnymen im Gespräch, bevor McCulloch Anfang 2008 einen neuen Longplayer ankündigt.

Das elfte Studioalbum "The Fountain" erblickt erst im Oktober 2009 das Licht der Welt, wartet dafür aber mit prominentem Gastfeature auf: Chris Martin. Noch vor dem Release trägt die Website Trauer. Langzeit-Tastenmann Jake Brockman ereilt 20 Jahre später dasselbe Schicksal wie Drummer De Freitas. Er erleidet bei einem Motorradunfall auf der Isle Of Wright tödliche Verletzungen.

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