Porträt

laut.de-Biographie

Usher

Usher Terry Raymond IV gehört zu den erfolgreichsten Künstlern der Nullerjahre. Sein Album "Confessions" gilt als das meistverkaufte des ersten Jahrzehnts des neuen Millenniums und bringt dem gebürtigen Texaner schnell den Ruf eines neuen Michael Jackson ein.

Superbowl-Halbzeitshow: Usher zieht blank
Superbowl-Halbzeitshow Usher zieht blank
Vom Strip-Club in die Rollschuh-Disco: Um von Taylor Swift abzulenken, assistierten der R'n'B-Ikone unter anderem Alicia Keys, H.E.R., Ludacris und Lil Jon.
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Dabei lassen sich die Werdegänge der beiden Künstler nur schlecht miteinander vergleichen. Startete der King of Pop als einer der fünf Jackson-Brüder bereits in den Kinderschuhen durch, läuft Ushers Karriere eher holprig an. Auch er steht zwar schon als zehnjähriger Dreikäsehoch als Teil einer R'n'B-Formation auf der Bühne, doch die sogenannten NuBeginnings scheinen nicht einmal das lokale Publikum nachhaltig zu begeistern.

Um ihrem Sohn bessere Karrierechancen zu ermöglichen, zieht seine Mutter mit Usher nach Atlanta um. Er besucht eine Talent-Show nach der anderen, nimmt unter anderem an "Star Search" teil. Ein Mitarbeiter von LaFace Records, das sich zum prägenden Label der 2000er mausern soll, entdeckt dort den Burschen mit der gewaltigen Stimme und nimmt ihn unter Vertrag. Als sein selbstbetiteltes Debüt-Album 1994 erscheint, ist Usher 14 Jahre alt.

Obwohl Puff Daddy das Album produziert, floppt "Usher". Label-Inhaber LA Reid beginnt, am Talent seines Schützlings zu zweifeln, lässt sich aber von Ushers Mutter, die ihren Sohn managt, überzeugen. Gute Idee: Die Nachfolger "My Way" und "8701" bescheren Usher einige Platz-eins-Singles.

Den Durchbruch zum Weltstar erreicht er mit dem 2004 erscheinenden "Confessions", die Auskopplung "Yeah" schlägt ein wie eine Bombe und läuft in jedem Club der Welt rauf und runter. Für Kritiker wie Fans prägt Ushers viertes Studioalbum den Sound des modernen R'n'B und hievt ihn in die Riege der absoluten Superstars. Mehrere Grammys für "Confessions" sprechen ebenfalls eine recht unmissverständliche Sprache.

Usher - Coming Home
Usher Coming Home
Meet. Fuck. Cheat. Repeat.
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Seinen Ruf verdankt Usher allerdings nicht nur seiner samtigen Stimme. Er kokettiert mit seinem breiten Lächeln und einem gut trainierten Waschbrettbauch und befeuert mit seinen Lyrics sein Image als Sex-Symbol. 2004 ernennt ihn das People's Magazin zum "Sexiest Man Alive".

Im Nachbeben von "Confessions" reißen sich die großen Namen der Szene um ihn. Usher spielt mit Alicia Keys, Shakira, Jay-Z, Beyoncé oder T.I., nimmt einen Song mit Mary J. Blige auf und steht sogar mit dem Soul-Großmeister James Brown auf der Bühne.

Mit dem 2008 erscheinenden Nachfolger "Here I Stand" macht Usher zwar immer noch ordentlich Welle, bleibt aber deutlich hinter dem Erfolg seines Hit-Albums zurück. Die beiden 2010 nachgelegten Alben "Raymond V Raymond" und "Versus" sowie "Looking 4 Myself" aus dem Jahr 2012 liefern klassischen Dance-Pop und vereinen die Namen der angesagtesten Stars der Zeit.

Tiefgründigeren Sound bekommen die Fans aber erst im Jahr 2016 wieder: "Hard II Love", Ushers achtes Studioalbum, bewegt sich 2016 weg von den großen Radio-Singles und überrascht mit der Rückkehr zu den R'n'B-Wurzeln des Sängers. Die tragische Erfahrung mit seinem Ex-Stiefsohn, den man nach einem Badeunfall 2012 für hirntot erklärt, verarbeitet er im Text zu "Stronger".

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In den folgenden Jahren versucht sich Usher vergeblich an dem viel beworbenen Album "UR". Zu dem spielt er sogar eine Tour, es erscheint jedoch nie. Erst im Jahr 2018 folgt wieder ein Langspieler, "A", der eine Ode an seine Heimatstadt symbolisieren soll, sich textlich allerdings auf die Beschwörung des anderen Geschlechts beschränkt.

Wenn Usher nicht singt, widmet er sich der Schauspielerei. Er tritt in mehreren Serien auf, spielt einige Hollywood-Hauptrollen, unter anderem in einem Biopic eines lateinamerikanischen Boxers in "Hands Of Stone". Usher bekommt sogar etliche Broadway-Rollen und amtiert mehrfach als Juror bei der amerikanischen Ausgabe von "The Voice". Er bringt Düfte auf den Markt, ist Mitbesitzer des Streaming-Dienstes Tidal und einer Basketballmannschaft. Auch bei der vielbeachteten Graffiti-Zeitschrift Mass Appeal hat der gebürtige Texaner seine Finger im Spiel.

Zudem ebnet er den Weg für andere R'n'B-Sternchen. Ne-Yo sagt zum Beispiel in einem Interview 2015: "Ohne Usher würde es mich nicht geben, Chris Brown nicht und Trey Songz auch nicht." Er gilt außerdem als Mentor für den ewigen Teenie-Star Justin Bieber und beeinflusst maßgeblich einige namhafte Künstler, unter anderem Anderson .Paak oder Zayn Malik.

Anfang 2020 singt Usher einige Songs bei einem Prince-Tribute-Konzert, das am Rande der Grammy-Verleihung stattfindet. Im selben Jahr veröffentlicht er mit "Bad Habits" eine neue Single. Danach hört man eine Weile nichts von Usher, jedenfalls nicht auf unserer Seite des großen Teichs. In den USA liegen die Dinge durchaus anders: Dort genießt Usher ungebrochen Superstar-Status. 2022 tritt er eine Residency in Las Vegas an: Satte einhundert Shows spielt er dort, ehe im Dezember 2023 der letzte Vorhang fällt. Lange bleibt Usher der Glücksspiel-Metropole jedoch nicht fern.

Die Rückkehr ins internationale Rampenlicht könnte kaum entschiedener erfolgen. Im März 2023 erscheint die unter anderem von Lil Jon produzierte Single "GLU" als Vorbote seines neunten Studioalbums "Coming Home", für dessen Promotion sich eine weltweit beachtete Bühne findet: Am 11. Februar spielen in Las Vegas die Kansas City Chiefs gegen die San Francisco 49ers um den Superbowl. Das Halbzeit-Pausenprogramm bestreitet ein noch immer topfitter Usher, Schützenhilfe leisten neben unzähligen Artist*innen, Tänzer*innen und Marching-Bands Alicia Keys, H.E.R., Will.I.Am, Ludacris, Jermaine Dupri und Lil Jon. Yeah!

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Usher - A: Album-Cover
  • Leserwertung: 1 Punkt
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2018 A

Kritik von Anastasia Hartleib

Kläglich gescheitert am Mumble-Stil. (0 Kommentare)

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Pressefotos 2004 Gestatten, Usher!

Gestatten, Usher!, Pressefotos 2004 | © BMG (Fotograf: ) Gestatten, Usher!, Pressefotos 2004 | © BMG (Fotograf: ) Gestatten, Usher!, Pressefotos 2004 | © BMG (Fotograf: ) Gestatten, Usher!, Pressefotos 2004 | © BMG (Fotograf: )

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