Vor Gericht präsentiert der Rapper neue Zeugen, die sich selbst belasten: den Vater seiner Freundin und den Fitnesscoach der 187 Strassenbande.

Hamburg (dük) - Der 187 Strassenbande-Rapper Gzuz steht derzeit wegen Verstößen gegen das Waffengesetz, versuchten Diebstahls und Körperverletzung in Hamburg vor Gericht. Wie der NDR berichtet, traten am dritten Verhandlungstag plötzlich ungeladene Entlastungszeugen auf.

Der Vater von Gzuz' Freundin sagt aus

Zunächst hatte TV-Anwalt Christopher Posch, der Gzuz verteidigt, einen Antrag gegen den Richter wegen Befangenheit gestellt. Dieser wurde abgelehnt. Am Dienstag ging es unter anderem darum, dass ein Sanitäter Gzuz beim Betreten eines Rettungsfahrzeugs gesehen haben soll, wie hoch das Einkommen des Rappers ist und um ein Video, das Gzuz beim Abfeuern einer Schreckschusspistole zeigt.

Dieses Video war an Neujahr 2019 für kurze Zeit auf Gzuz' eigenem Instagram-Profil zu sehen. Der Vater von Gzuz' Freundin sagte nun gestern zugunsten des Rappers aus: Der 59-Jährige gab dem NDR zufolge an, die Waffe, mit der der Rapper an Silvester geschossen hatte, gehöre ihm und nicht Gzuz. Die Hamburger Morgenpost zitiert den Fliesenleger wie folgt: "Ich renoviere viele Altbauten, da findet man so was". Er sei gerade wegen eines Geburtstagsessens in der Stadt und habe sich deswegen für die Zeugenaussage entschieden.

Ein kiffender Fitnesstrainer?

Doch nicht nur diese Aussage warf Zweifel beim Richter auf. Auch der zweite, ungeladene Zeuge sorgte mindestens für Stirnrunzeln. Wie der NDR weiter berichtet, habe der Fitnesscoach der 187 Strassenbande und Freund von Gzuz ausgesagt, die 2018 in Gzuz' Wohnung gefundenen Drogen seien sein Eigentum. Er sei ein leidenschaftlicher Kiffer, habe ein halbes Jahr in der Wohnung des Angeklagten gelebt, könne sich aber nicht mehr an die Adresse erinnern.

Sowohl der der Vater von Gzuz' Freundin als auch der Fitnesscoach verweigerten nach der auf die Anhörung folgenden kurzen Besprechung mit dem von der Verteidigung organisierten Anwalt weitere Aussagen. Mit einem Urteil sei frühestens Mitte August zu rechnen, heißt es. Bereits im Juni wurde 187-Mitglied Maxwell wegen Drogen- und Waffenbesitzes zu einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro verurteilt. Dem einschlägig vorbestraften Gzuz könnte möglicherweise ein härteres Urteil drohen.

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