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AUGUST: STORYS

Dieser Yannik™: Haha, endlich mal wieder ein Kanye-Thema. Hey, Mirco, erinnerst du dich noch daran, wie wir bei den Pete Davidson-Sachen dachten, der tiefste Punkt dieses Jahr wäre erreicht? Hahahahaha. Hahaha. Ich weine. Nun ja. Reden wir ... über Kollegah, I guess? Der ist zwar auch sehr dämlich, aber immerhin sticht das nicht mein Herz. Der hat in seinem neuen Album "Free Spirit" nämlich mal wieder die Evolution geleugnet und dazu ein paar großspurige Erklärbär-Formate gepostet, in denen er sich selbst zu seinen wichtigen Ansichten interviewt. Was habt ihr aus denen so gelernt?

Yo Grandma Fromm: Habt ihr das ernsthaft bis zum Ende durchgehalten? Also: ich nicht. Aber ihr seid ja auch die leidgeprüften Kanyejünger hier, ihr könnt einfach mehr vertragen. Während ihr dieses finstere Jammertal durchschritten habt, war ich planschen im seichten Boulevard: Ich hab' mit Alligatoah Hochzeiten gefeiert (naja), Shirin David dafür, dass sie sich nicht in die Jury von DSDS hat kaufen lassen (yeah!), hab' wieder mal beim Bushido-Prozess im Gerichtssaal vorbei geschaut, wo diesmal D-Bo nichts substanziell Neues erzählt hat (Neverending Story!), und das überfällige Ende von Fettes Brot beklatscht (die existierten noch?).

Noch unlustigere Meldungen gabs allerdings auch: Um Haftbefehl hab' ich mir zwischendurch ernsthaft Sorgen gemacht. Um Bözemann nicht mehr, bei dem scheint Hopfen und Malz verloren. Bei Mystikal, dem Drecksack, ohnehin. Gut, dass sie den verknackt haben.

Freshman Mirco: Bei mir ist vor allem diese Reportage der Zeit hängen geblieben, die den Mythos Kolja Goldstein entzauberte und seine oft besungene Gangster-Karriere als eine Reihe von kleinkriminellen Bagatellen entlarvte. Das war schon sehr amüsant anzusehen, wie der Mann danach händeringend versuchte, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass er ganz bestimmt kein kleiner Fisch sei und definitiv schon im Knast saß. Gangster-Image schön und gut, aber wenn man den Bogen so sehr überspannt wie er, dann hat man auch eine solche Quittung verdient.

Gleiches gilt auch für die Köpfe, die sich das Konzept hinter dem KI-Rapper FNMeka ausgedacht haben. Da heuert man ein Team von Weißbroten an, das eine stereotype schwarze Figur designt, lässt die dann das N-Word rappen und wundert sich, dass das nach hinten losgeht. Ganz davon abgesehen, dass nahezu alle Beteiligten schlecht bis gar nicht für ihre Arbeit kompensiert wurden. Ne, es ist schon ganz gut, das das Projekt FNMeka genau so schnell, wie es auf der Bildfläche auftauchte, auch wieder in sich zusammenfiel.

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