Am kommenden Freitag wird es ernst für die VIVA-Mitarbeiter. Wohl dem, der schon eine neue Beschäftigung gefunden hat ...

Köln/Recklinghausen (joga) - Am kommenden Freitag soll die Hauptversammlung der Viva Media AG den sogenannten 'Beherrschungsvertrag' beschließen, der die Übernahme von VIVA durch MTV/Viacom endgültig besiegelt. Kurz darauf tritt das neue Programmschema in Kraft, das mit seinen verminderten Qualitätsansprüchen zahlreiche hochqualifizierte VIVA-Mitarbeiter überflüssig machen wird. Die Höchstzahl der aus Köln zu übernehmenden Mitarbeiter liest der Betriebsrat einem Bericht der FAZ zufolge an der Tatsache ab, dass MTV seine Berliner Firmenräume um 46 Arbeitsplätze erweitert.

Da darf sich glücklich schätzen, wer den Absprung schon gefunden hat. So wie die ehemalige Fast Forward-Moderatorin Charlotte Roche, die seit ihrer spontanen Kündigung bei VIVA so viel gearbeitet hat "wie nie zuvor". In einem Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung berichtet sie unter anderem von ihrem Schauspiel-Debüt bei den Dreharbeiten zum Spielfilm "Eden" von Michael Hoffmann.

Noch bevor der Film in die Kinos kommt, ist Charlotte Roche bereits auf der Bühne zu sehen. Am 28. Januar liest sie im Ruhrfestspielhaus gemeinsam mit Christoph Maria Herbst aus einer 1978 erschienenen Doktorarbeit mit dem Titel "Penisverletzungen bei Masturbation mit Staubsaugern". Der Autor der Arbeit habe die Idee auch merkwürdig gefunden, erzählt Charlotte, inzwischen aber fühle er sich geschmeichelt, dass seine Facharztarbeit zum Urologen auf diese Weise berühmt werde.

Christoph Maria Herbst sei ihr Wunschpartner gewesen, seit sie ihn in Anke Engelkes "Ladykracher" gesehen habe: "Ich hatte sofort das Gefühl, bei dem ist der Wahnsinn nicht nur gespielt." Dabei ist der Auftritt im Ruhrfestspielhaus nur der Auftakt zu einer ganzen Reihe von Lese-Terminen, verspricht Charlotte: "2005 steht ganz im Zeichen des Penis".

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