Von Rap bis Metal, von Indie bis K-Pop: Überall definieren Musikerinnen die Grenzen der Szene neu, auch abseits des Mainstreams.

Konstanz (elv) - Popstars wie Taylor Swift und Ariana Grande oder Bands wie Paramore oder Evanescence genießen weltweite Bekanntheit. Trotzdem fallen vielen Menschen noch immer kaum Künstlerinnen oder weiblich besetzte Acts ein. Bereits 2017 hielt unser Kollege Sven Kabelitz dem die Reihe "Die Frau in der Musik" entgegen. Sieben Jahre später hat sich zwar ein bisschen was bewegt, aber noch lange nicht genug. Deswegen stellen wir euch heute einen Schwung frische Lieblinge und Geheimtipps vor. Von Rap über Metal bis hin zum K-Pop ist alles vertreten, unter den 25 weiteren ...

... Frauen in der Musik

Natürlich bleibt diese Auswahl weit entfernt von Vollständigkeit, in allen Genres und Bereichen tummeln sich unzählige mehr. Dass die Branche noch immer als Männerdomäne gilt, liegt daran, dass man die Frauen in der Musik oft nicht sieht. In Festival-Lineups etwa, dort sind Männer noch immer deutlich öfter vertreten. Laut der Studie "Gender in Music" der MaLisa Stiftung betrug der Anteil weiblicher Musiker:innen bei kleinen bis mittelgroßen Festivals im Jahr 2022 etwa 29 Prozent.

Deshalb anzunehmen, Frauen hätten weniger Interesse daran, in Bands zu spielen, greift zu kurz. Vor allem fehlt es an ausreichender Repräsentation. Männer sehen bereits in ihrer Kindheit erfolgreiche Musiker und haben dementsprechend viele Vorbilder, die Frauen oft noch immer fehlen. Sexismus und Vorurteile erschweren den Einstieg in die Musikbranche zusätzlich. Mädchen lernen von klein auf, dass nur wenige Musikerinnen erfolgreich sein können. Dies führt oft dazu, dass sie Musik nur als Hobby wählen, statt als Beruf.

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Die Frau in der Musik Folge 2: Deutsche Texte

2017 ist jeder Tag Frauentag. Sortiert nach Genre oder Thema, bringen wir euch 365 Interpretinnen und Bands näher. Heute: Musik auf Deutsch, die Vorreden stammen von Judith Holofernes und Linus Volkmann.

18 Kommentare mit 24 Antworten, davon 6 auf Unterseiten

  • Vor 10 Tagen

    Von wirklich keinem einzigen aufgelisteten Act etwas gehört. Vielleicht doch ein Anzeichen dafür, dass ich langsam alt werde.

  • Vor 10 Tagen

    "Trotzdem fallen vielen Menschen noch immer kaum Künstlerinnen oder weiblich besetzte Acts ein."

    So schlimm ist es jetzt auch nicht. Was etwas dunklere Töne angeht, hat die Branche mit Chelsea Wolfe, Anna von Hausswolff, Emma Ruth Rundle, Kathryn Joseph und vielen anderen mittlerweile eine Menge zu bieten. Zudem finde ich die aktuelle Kelly Moran ganz wunderbar.

    • Vor 10 Tagen

      Ist auch ne Genrefrage. So düstere bis ätherische Gothmucke ist natürlich etwas weiblicher besetzt als z.B. Metal oder Hardcore.

      Ein paar Genres könnten einfach etwas abwechslungsreicher und bunter sein. Nicht weil Frauen automatisch Abwechslung und Farbe reinbringen, sondern weil diese Genres konservativ und eingerostet as fuck sind. Das ist dann eher extrem unsexy für "Außenstehende".

  • Vor 9 Tagen

    Rosalia sollte hier nicht vergessen werden. Überragend. Emma Ruth Rundle natürlich auch nicht. Die Pixies ohne Kim Deal wollte ich nicht mehr hören. PJ Harvey gilt es auch zu erwähnen