Porträt

laut.de-Biographie

IVE (K-Pop)

Korea hat ein Geschäftsmodell aus Pop-Bands gemacht, die in explosiven Survival Shows gecastet werden, um dann nur für einen begrenzten Zeitraum aktiv zu sein. Das klingt erst einmal unintuitiv, hat sich aber mit Gruppen wie IOI oder Kep1er als durchaus erfolgsversprechend bewiesen. Da die Survival Shows nicht nur sehr gut beworben werden, sondern auch ein schnelles Kennenlernen und emotionales Vertrautwerden mit Idols ermöglichen, lösen die Debüts dieser temporären Gruppen regelmäßig ziemlich viel Hype aus. Keine Gruppe aus diesem Genre hat jedoch die Höhen von Iz*One erreicht. Die vor allem in Japan sofort mega-viral explodierte Girlgroup schießt 2019 mit Hits wie "La Vie En Rose" oder "Secret Story Of The Swan" in den Orbit. Sie glüht unrühmlich aus, weil der Verdacht von Schiebung der Survival Show so weit reicht, dass die Serie dichtgemacht werden muss, die Gruppe ganz oben zerschossen wird und sogar manche Hinterleute dafür in den Bau wandern.

Als all das verglüht, stehen Fans von Iz*One vor einem Scherbenhaufen. Nur eine Sache gibt es, an der es sich festzuhalten gilt: Die Mitglieder der Gruppe selbst sind nicht verbrannt. Sie sind immer noch talentiert, hungrig und populär. Und jetzt könnte jedes Label des Landes ihre Hände auf sie legen, um sie in neue Gruppen zu sortieren.

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Sakura, Chaewon und Yunjin werden vom BTS-Label HYBE aufgegriffen und debütieren als Teil der Gruppe Le Sserafim. Aber gerade das Gesicht und die Leaderin der Gruppe geht andere Wege. Gemeinsam mit Kollegin Yujin geht Wonyoung zum Label Starship Entertainment. Nicht unbedingt eins der ganz großen, deren Gruppen wie Sistar, Monster X, Cosmic Girls und Cravity immer im soliden oberen Mittelfeld der Szene spielten. Die beiden wissen aber scheinbar durchaus, was sie da tun: Starship hat nämlich einen Plan.

Noch 2020 gehen die ersten Teaser live, dass da etwas köchelt, das diesmal noch mehr Budget und Ambition auf dem Köcher haben könnte als bisherige Gruppen. Das Projekt heißt IVE und schickt eine elegante, ätherische Ästhetik voraus. Anfang 2021 debütiert die Gruppe mit der Single "Eleven". Die sechs Mitglieder heißen Yujin, Gaeul, Rei, Wonyoung, Liz und Leeseo - und zu sagen, dass "Eleven" ein Erfolg wird, wäre untertrieben: der Song wird ein bahnbrechender Erfolg. "Eleven" bricht den Rekord für das meistverkaufte Girlgroup-Debüt in der ersten Woche, chartet in den Billboard World-Charts und in Japan und gewinnt fulminante dreizehn Mal am Stück die wöchentlichen Musikshows.

Wo vereinzelte Skeptiker nun schon argwöhnen, dass dieses Tempo wohl kaum aufrecht erhalten werden kann, legen IVE im Sommer nicht nur nach, sondern einen drauf. "Love Dive" wird zu einem der Sensations-Songs des K-Pop-Jahrs, einer der seltenen Fälle, in dem eine Rookie-Gruppe Anrecht auf die großen Song-Trophäen des Jahres erheben darf. Der Song geht in einem halben Jahr drei Mal Platin, führt alle koreanischen Charts an und geht mit seiner Choreo auch auf TikTok mit über 200 Millionen Aufrufen viral.

Spätestens an diesem Punkt des Jahres scheint klar: IVE werden absolute Superstars. Und sie haben keine Pläne, langsamer zu werden. Im Herbst folgt bereits ihr zweites Comeback, "After Like", eine opulente Disco-Nummer, die auf ein halsbrecherisches Tempo "I Will Survive" von Gloria Gaynor samplet. Erneut: Der Song erzielt mehrere Perfect-All-Kills, gewinnt endlose Musikshows, verkauft in einem Dritteljahr weit über eine Million Einheiten und ist ein zertifizierter Smash-Hit.

Mit so einem Erfolg von einem Jahr gewinnt IVE quasi selbstverständlich den Rookie des Jahres. Man könnte vermutlich kaum mehr in einem Jahr erreichen, egal ob neu oder nicht. Aber das Rezept von IVE scheint eben rückblickend doch zu erfolgversprechend. Nicht nur sind in der Gruppe ohnehin schon megapopuläre Idols aus Iz*One verbaut, dazu kommt noch ein extrem stimmiges visuelles wie musikalisches Konzept und Songwriting, das zu den besten Camps in Korea gehört. Die Songs sind alle stimmig, elegant, vertraut, haben Mörderhooks und keine schlappe Sekunde.

Da überrascht auch nicht, dass IVE im Gegensatz zu Gruppen wie BTS oder Blackpink gar nicht nur über Hardliner-Fans und internationalen Appeal funktioniert, sondern den koreanischen Markt über herkömmliche Mittel und Appeal an die große Mehrheit der Hörerinnen und Hörer überrollt hat. Wenn man solche Songs macht, die man jenseits der K-Pop-Standards aber wirklich auch jedem zeigen kann, lässt sich so etwas wohl machen.

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