Porträt

laut.de-Biographie

Dredg

2002 gab es im Alternative-Bereich genau zwei Bands, die ein seltsam einhelliges Ballyhoo und Frohlockungen der purzelbaumartigen Weise verursachten, dass einem das Wort "Hype" schon ziemlich locker auf der Zunge saß. Die eine Band hört auf den Namen Queens Of The Stone Age, die andere Combo heißt kurz und bündig Dredg. Das sind neben Sänger Gavin Hayes, Gitarrist Mark Engles, Drew Roulette (Bass) und Dino Campanella (Schlagzeug). 1993 wird die Band im kalifornischen Kuhkaff Los Gatos gegründet. Bis zu ihrem High School-Abschluss musiziert die Band in und um die Heimatstadt.

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Aber schon bald kristallisiert sich heraus, dass Dredg nicht so sind wie andere Bands. Dredg mögen keine Genre-Grenzen, deshalb besteht ihr Sound auch aus den aberwitzigsten Collagen. Da finden sich psychedelische Pink Floyd-Anleihen neben Tool'scher Riffgewalt wieder und zwischendrin ein Gesang, der etwas seltsam an eine bekannte norwegische Popband erinnert. Dies sind die Zutaten, aus denen Antihelden gemacht sind. Denn Dredg mögen keine Helden sein. Deshalb mögen sie auch keinen Rummel um ihre Person und Fotos bitteschön nein Danke! Denn Dredg sind anders und das ist auch der Grund, warum ihre Musik alles andere als leicht verdauliche Massenkost ist, denn Dredg sind anders.

So anders sie auch sein mögen, so normal fängt die ganze Chose um die Band an. Wie tausende andere auch nehmen Dredg ein Demo nach dem anderen auf. 1999 werden sie von einer Zeitung in Los Gatos trotz Antihaltung zur "Rockband Of The Year" gekürt. Dem nicht genug, gibts gleich noch diverse Auszeichnungen von Online-Magazinen obendrauf und ausgiebiges Airplay im regionalen Radio. Durch die unermüdliche Live-Präsenz machen sie sich bereits vor der Veröffentlichung ihres Debüts "Leitmotif" einen Namen. Als Band muss man schon über extremes Selbstbewusstsein verfügen, wenn man gleich zu Beginn mit einem Konzeptalbum um die Ecke kommt, aber wir wissen: Dredg sind anders. Dredg sind sogar so anders, dass sie es sich trotz ihrer Ich-möchte-lieber-nicht-Haltung leisten können, sich von Klamotten-Firmen sponsorn zu lassen (NC und Mediocre), ohne dass dabei auch der naiv-alternativ-Status flöten geht.

Nachdem sich das Debüt dann auch ganz gut verkauft, sichert sich Fredl Dursts Interscope die Dienste der Kalifornier. Die veröffentlichen "Leitmotif" dann 2001 auch in Deutschland und eine Tour im Vorprogramm von Alien Ant Farm und 4Lyn bringt sie dem hiesigen Publikum erstmals näher. Dabei haben Dredg mit den erwähnten eigentlich nichts gemein, denn Dredg sind nunmal anders.

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Als Überbrückung bis zum zweiten kompletten Longplayer releasen Dredg die EP "Extended Play" mit Versatzstücken des Debüts und Vorgeschmack auf Album Nr.2, bevor am 14. Oktober 2002 "El Cielo" das Licht der Welt erblickt. Und wie es danach im Blätterwald rauscht! Hurra und heissassa verkündete das deutsche Kritikertum. Und warum? Ist doch klar: Dredg sind aber auch mal sowas von anders, herrgottnochmal!

Das gilt aufs Neue für "Catch Without Arms": Die Kalifornier bauen 2005 keine brüchigen Progrock-Monolithen mehr, sondern überaus eingängige Popsongs. So viel Ohrwurm wie im Titelstück war noch nie: Gitarre, Bass, Drums und ein schüchternes Piano bereiten den Grund für das hochfrequente Organ Hayes', Strophe und Refrain stehen artig nebeneinander, alles wirkt wohl sortiert. Auch inhaltlich, denn die Platte entpuppt sich als kleines Meisterstück in zwei diametral entgegengesetzten Akten.

Das neue Material nehmen die Vier erstmal mit auf die Straße, unter anderem feiern sie mit der Visions das fünfzehnjährige Bestehen der Musikzeitschrift. 2006 kehren Dredg ins Studio zurück, im November wird ein erstes Livealbum angekündigt. Anfang Dezember schon erscheint "Live At The Fillmore", das die Musik in brillianter Qualität live dokumentiert.

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