laut.de-Kritik

Die Finnen schütteln sich ein paar große Melodien aus dem Ärmel.

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Tumoas Saukkonen scheint nach wie vor nichts anderes zu tun, als Songs zu schreiben und aufzunehmen. Nach dem Doppelalbum von Black Sun Aeon sind nun wieder Before The Dawn am Zug. Hier tobt sich der Mann nach wie vor an der Gitarre und am Mikro aus und kombiniert einmal mehr mainstreamlastiges Material mit seinen Growls und dem klaren Gesang von Basser Lars Eikind.

Anscheinend kann sich Tuomas auf nichts anderes mehr, als auf Winter und Schnee konzentrieren, denn wo "Routa" von Black Sun Aeon sich noch auf zwei Alben mit der eisigen Jahreszeit befasst, legt auch "Deathstar Rising" mit dem stimmungsvollen Intro "The First Snow" los und geht nahtlos in das an Amorphis erinnernde "Winter Within" über. Zusammen mit dem folgenden "Deathstar" oder "Remembrance" schütteln sich die Finnen ein paar große Melodien aus dem Ärmel, die sich sofort im Ohr festsetzen.

Vor allem "Judgement" fährt in dieser Hinsicht ganz schwere Geschütze auf und sorgt trotz, oder gerade wegen der Growls im Chorus für ordentlich Gänsehaut. Die klanggewordene Melancholie versprühen sie schließlich mit dem starken "Sanctuary". Allerdings dürfte der Bass von Lars gern auch oberhalb der für Menschen wahrnehmbaren Phonzahl hörbar sein.

Aus diesem Muster brechen sie nur mit dem an Dark Tranquillity erinnernden "Unbroken" und "Butterfly Effect" aus. Letztgenannte Nummer fängt zwar wie ein melodischer Punk Rock-Song an, wird mit Tuomas Gesang dann aber automatisch düsterer und lässt sich somit als satten Death Metal bezeichnen.

Fans von "Soundscape Of Silence" dürften von "Deathstar Rising" nicht enttäuscht sein. Einziger Kritikpunkt könnte der zu glatte Sound sein, der dem Mainstream-Potential auf der anderen Seite recht zuträglich ist. Wer sich daran nicht stört, sollte sich die Scheibe nicht durch die Lappen gehen lassen.

Trackliste

  1. 1. The First Snow
  2. 2. Winter Within
  3. 3. Deathstar
  4. 4. Rememberance
  5. 5. Unbroken
  6. 6. Judgement
  7. 7. The Wake
  8. 8. Sanctuary
  9. 9. Butterfly Effect
  10. 10. Wreith

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4 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    Metall bekommt hier schon mal 3 Sterne gratis und wenn dann auch noch ein Hals (von Stimme möchte ich nicht reden) ins Mikro grunzt ist der 4 Stern schon sicher.
    Von daher ist die Band mit 4 Sternen ja schon fast schlecht bewertet ;-) Aber klar - zwischendurch wird ja auch tatsächlich Gesang versucht.

    Alter Bridge dagegen - da könnte man ja mal von Stimme reden und Gesang verstehen - kommt zu den Mädchen Platten in den Keller.

  • Vor 13 Jahren

    @ tfmail: Meinst du nicht daß der Vergleich mit Alter Bridge(Rock) und Before the Dawn(Dark Metal) ein bißchen hinkt? Da dürfen dann schon mal Growls vorkommen! :-) Und soweit ich mich erinnern kann, hat die letzte Alter Bridge auch 4 Sterne bekommen - wo liegt also das Problem???
    By the way: Die neue Before the Dawn ist richtig geiler Dark Metal aus dem hohen Norden! Große melancholische Melodien!! Und mit "Deathstar" ist auch noch ein Übersong auf der Scheibe!!!

  • Vor 13 Jahren

    Also wird ja viel mit vier Punkten bewertet, was eigentlich totaler Durchschnitt darstellt und so gar noch darunter liegt. Schon berechtigt der Einwand. Für mich zu melodisch, zu wenig melancholisch und der Aha-Effekt bleibt völlig aus. Zu fröhlich - BLACK SUN AEON machen das eindeutig besser. 3 Punkte, obwohl man bei den gehörten Tracks sagen muss, dass das alles schön glattgebügelt ins Ohr säuselt.