laut.de-Kritik

Derbe Growls, hartes Riffing und gut platzierte Breakdowns.

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Von Mal zu Mal scheint es länger zu dauern, bis Parkway Drive ein neues Album aus der Taufe heben. Vergingen zwischen dem Debüt "Killing With A Smile" und dem Nachfolger "Horizons" noch zwei Jahre, mussten sich die Fans dieses Mal schon deren drei gedulden.

Doch das Warten dürfte sich allemal gelohnt haben. Auch der Produzenten-Wechsel von Killswitch Engage-Weirdo Adam Dutkiewicz zu Joe Barresi (QOTSA, Tool) war mit Sicherheit kein Fehler. Große Veränderungen in Sachen Songwriting gibt es auf "Deep Blue" nicht zu verzeichnen, auch wenn es scheint, dass die Australier eine Spur härter geworden sind und mittlerweile vollständig auf Klargesang verzichten.

Das ist aber alles andere als bedauerlich, denn die zum Teil sehr heftigen Songs passen perfekt zu den Growls und Shouts von Fronter Winston McCall. Die Parallelen zu Unearth hört man auch auf dem dritten Rundling, sie halten sich aber in Grenzen. Klar, das Intro ist absolut typisch für den Metalcore, und auch das Openerdoppel "Unrest" und "Sleepwalker" sind Paradebeispiele für melodisches, hartes Riffing und gezielt platzierte Breakdowns.

Von Emo-Gedudel sind Parkway Drive nach wie vor meilenweit entfernt. Selbst Tracks wie "Alone" (mit sehr guter Arbeit von Drummer Ben Gordon) oder "Deliver Me", bei denen es auch ein paar ruhiger Klänge gibt, hindern Winston nicht daran, auch hier locker drüber weg zu brüllen.

Abwechslung bringen vor allem die sehr geile, an Dismember erinnernde Midtempo Death Metal-Nummer "Wreckage" oder das mit seinen 'wohoo'-Chören leicht epische "Home Is For The Heartless". Hier gibt sich auch Epitaph-Chef und Bad Religion-Gitarrist Brett Gurewitz die Ehre. Auch für "Hollow" haben sich die Jungs mit Marshall Lichtenwaldt (The Warriors) eine Gastshouter gesichert, der seine Sache ebenfalls souverän ausführt.

Die dreijährige Wartezeit hat sich also allemal gelohnt, da auf "Deep Blue" kein einziger schwacher Song steht. Eine neue Bandhymne ist zwar auch nicht dabei, aber mit "Siren's Song" vom Vorgänger oder "Romance Is Dead" vom Debüt, kann man noch ne Zeit lang arbeiten.

Trackliste

  1. 1. Samsara
  2. 2. Unrest
  3. 3. Sleepwalker
  4. 4. Wreckage
  5. 5. Deadweight
  6. 6. Alone
  7. 7. Pressures
  8. 8. Deliver Me
  9. 9. Karma
  10. 10. Home Is For The Heartless
  11. 11. Hollow
  12. 12. Leviathan 1
  13. 13. Set To Destroy

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13 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    achso, naja dann hab ich das falsch verstanden @dragnet, entschudligung. hab mir das album jetzt gekauft und es mehrmals durchgehört. und um hier noch was zum thema beizutragen: geiles teil! ist ne sehr geile sommerscheibe (dabei ist in down under doch winter :P)das ist btw auch ein konzeptalbum, was ich hier noch nirgends gelesen habe. anspieltipps: sleepwalker, wreckage und deliver me!

  • Vor 13 Jahren

    Schön. Zu den Kritikerlieblingen im Juni hat es Deep Blue auch noch geschafft!
    Bei mir wirds wohl auch zu den Lieblingen von ganz 2010 gehören! =)

  • Vor 13 Jahren

    @Möppler (« was bitte ist "baukasten-musik"? musik besteht nun mal aus bekannten elementen (strophe, refrain/riffs, blastbeats usw.), außer bei prog bands vielleicht. wie würdeste du denn cannibal corpse beschreiben? derbe growls? -check, hartes riffing? -check, ok keine breakdowns, dafür splatter lyrics? -check -- mh is das etwa auch baukasten-musik? gleiches spiel mit slayer: harscher, rauer gesang? - check, typisches slayer riff? -check, disharmonische soli? - check! schon wieder baukasten-musik! ist es denn zu fassen? ich könnte das spielchen jetzt auch mit maiden weiterführen aber sparen wir uns das.
    der springende punkt ist, dass diese elemente sehr gut bei parkway drive harmonieren und sie eben nicht so austauschbar klingen.
    metalcore muss nicht immer scheiße sein! ich kann die skepsis verstehen, vorurteile jedoch nicht unterstützen. hab früher viel metalcore gehört, zugegeben das meiste langweilt mich mittlerweile, aber parkway drive sind immer noch geil. hab mir das ding jetzt mal bei myspace reingezogen und es macht spaß. parkway drive sind teil der speerspitze des metalcore, die auch abseits vom trend bestehen kann. »):

    Daumen hoch!