laut.de-Kritik

Mit purem Rock 'n Roll aus dem Schatten der Guns 'n Roses.

Review von

"I said I know it's only rock 'n roll but I like it!"

Diese Zeile aus "It's Only Rock'n'Roll" der Stones hat Musikgeschichte geschrieben und seit der Zeit nichts an Wahrheit eingebüßt. Unzählige Bands schlossen sich seither diesem Motto an und musizierten drauf los, was das Zeug hält. So auch Loaded, der neuen Band um Ex-Pistolero Duff McKagan. Zusammen mit dem ebenfalls bei Guns n' Roses ausgestiegenen Geoff Reading sind die beiden die Kreativköpfe, die hinter Loaded stehen. Mittlerweile hat Duff den Bass gegen den Sechssaiter getauscht und lässt den Kommerzgott einen guten Mann sein. Dementsprechend kling "Dark Days" auch. Schön rotziger Rock'n'Roll ohne große Schnörkel, dargeboten von Typen, die wissen, wo der Bartel den Most holt.

McKagan hat nicht nur das Instrument getauscht, er singt jetzt auch und das ganz passabel. Seine Mitstreiter verlegen sich auf solides Spiel, ohne sich zu sehr in den Vordergund zu drängen. Zwar schwebt bei Loaded, wie auch bei den Solo-Versuchen von Slash der Schatten von Guns n' Roses im Hintergrund, er gewinnt aber keine Überhand.

Mit fast schon jugendlichem Elan rockt der Opener "Seattleahead" offensiv nach vorne. Textlich eine Abrechnung mit Los Angeles. Der Stadt, die bis Ende der Achtziger das Mekka der Rockmusik war, bevor Seattle auf den Plan trat. Das Thema Vergangenheitsbewältigung nimmt auch im weiteren Verlauf von "Dark Days" eine prominente Stellung ein. Die Abrechnung eines gefrusteten Musikers mit seiner Vergangenheit? Vielleicht schon, aber in depressive Weinerlichkeiten muss sich Duff nicht zurück ziehen.

Zwar fehlt hier der qualitative Überflieger, der auch mal mit einem Überraschungsmoment um die Ecke kommt, dafür gibt es auch keine Ausreißer nach unten. Grundsolide wird das Rock-Feld beackert, bis auch die letzte Rübe umgepflügt ist und nur noch verwüstete Ländereien übrig bleiben. Biodynamische Schonkost ist wahrscheinlich gesünder, aber eine kräftige Portion spaßiger Schlagzeug-Bass-Gitarre-Cocktail schmeckt besser und macht auch mehr Spaß.

Trackliste

  1. 1. Seattlehead
  2. 2. then And Now
  3. 3. Wrap My Arms
  4. 4. Dark Days
  5. 5. Want To
  6. 6. Misery
  7. 7. Criminal
  8. 8. Queen Janasophina
  9. 9. Shallow
  10. 10. Superman
  11. 11. King Of Downtown
  12. 12. Your Way

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