Porträt

laut.de-Biographie

Helheim

Den nordischen Donnergott und seine Adjutanten besingen bekanntlich unzählige Bands aus dem hohen Norden. Das Bergen-Kollektiv Helheim huldigt den Vorchristen allerdings schon etwas länger als der große Rest. Als V'gandr (Bass), Hrymr (Schlagzeug) und H'grimnir (Vocals, Gitarre) das Reich der germanischen Totengöttin Hel (eben Helheim) 1992 ins Leben rufen, existieren Thyrfing und Einherjer noch gar nicht, selbst Enslaved stecken noch in den Kinderschuhen.

Helheim - raunijaR
Helheim raunijaR
Wildromantisch durch Folk und Schwarzmetall.
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Nach einigen Festivals in Bergen rekrutiert man Rune "Nidhogg" Bjelland als zweiten Gitarrist und vertreibt 1993 ein erstes eigenbetiteltes Demo ausschließlich in Norwegen. Nidhogg verlässt die Band aber schnell Richtung Einherjer. Als dezimiertes Three-Piece bringen Helheim 1994 ihr zweites Demo "Niðr Ok Norðr Liggr Helvegr" auf den Markt.

Das deutsche Label Solistitium (heute Millenium Music) wird auf die Norweger aufmerksam und nimmt sie für die Alben "Jormundgand" (1995) und "Av Norrøn Ætt" (1996) unter Vertrag, die noch sehr Black Metal-lastig und zudem ausschließlich mit norwegischen Lyrics bestückt sind.

Helheim vermischen als eine der ersten Bands, nicht nur traditionellen Black Metal mit Viking-Texten, sondern verwenden auch stilfremde Instrumente wie Trompeten oder Geigen. Trotz beachtlicher Undergrounderfolge wird der Vertrag nicht verlängert, erst 1999 nimmt sich Ars Metalli der Truppe an. Zu dieser Zeit stocken Helheim erneut das Personal auf. Als zweiten Gitarrist integrieren sie Thorbjørn, Lars "Lindheim" Skulstad bedient als Fixmitglied das Keyboard.

Mit der EP "Terrorveldet" (1999) und dem dritten Album "Blod & Ild" (2000) wird auch die europäische Presse auf die Norweger aufmerksam. Die EP "Helsviti" war für 2001 geplant, nach Problemen mit Ars Metalli wird das gute Stück aber auf unbestimmte Zeit verschoben und erscheint schlussendlich 2006 als Bonus-CD der auf 2000 Stück limitierten Ausgabe von "The Journeys And The Experiences Of Death". Der Wandel zu epischeren, erhabeneren Kompositionen stellt laut V'gandr einen logischen Fortschritt dar: "Wir wollten niemals ein zweites 'Jormundgand' aufnehmen, Stagnation kommt für uns nicht in Frage."

2003 machen sich Helheim mit "Yersinia Pestis" wieder bemerkbar, Massacre Records übernehmen die Verantwortung für die Distribution. Obwohl man verstärkt auf englische Texte setzt, erreicht das Album außerhalb Norwegens nur wenige Leute.

2005 verzichten Helheim auf ein fixes Keyboard – und damit einhergehend auf Lars "Lindheim" Skulstad. "The Journeys And The Experiences Of Death" veröffentlichten sie bereits auf ihrem späteren Label Dark Essence Records, ebenso wie das vielgelobte "Kaoskult", auf dem Helheim erneut auf die Tastenkünste von Lindheim zurückgriffen.

Mediale Breitenwirksamkeit erreicht im selben Jahr Helheims Auftritt im Klosteret Barnehage-Kindergarten in Norwegen. Hrymr kommentiert die Aktion wie folgt: "Wir wollen den Kindern etwas über nordische Mythologie erzählen. Schließlich begeistern wir uns selbst bereits seit der Bandgründung dafür." Die zwei vorgetragenen Songs sind rein akustisch.

Nach dem Release von "Kaoskult" ersetzt Noralf Reichborn Gitarrist Thorbjørn. Er machte sich erstmals auf der 2010er EP "Åsgårds Fall" bemerkbar. Mit "Heiðindómr Ok Mótgangr" steht seit Ende Mai 2011 ein weiterer Streich der norwegischen Geschichtenerzähler in den Regalen, auf dem Helheim Gäste wie etwa Hoest von Taake versammelt haben. Der Kampf um den Viking Metal-Thron ist entfacht.

Feindseligkeiten gibt es jedoch keine. Beim nächsten Album steht zum Beispiel Enslaveds Herbrand Larsen am Masterpult. "raunijaR", so der Titel des Werks, führt neben dem mittlerweile neunten Song der "Helheim"-Reihe, die die Band seit Anfang der Karriere verfolgt, die 2010 mit einer EP begonnene "Åsgards Fall"-Story zu Ende.

Alben

Helheim - raunijaR: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2015 raunijaR

Kritik von Manuel Berger

Wildromantisch durch Folk und Schwarzmetall. (0 Kommentare)

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