laut.de-Kritik

Nicht nur ein gutes Gesöff, sondern auch eine geile Scheibe.

Review von

Dass man über das letzte Album "Recipe For Hate" auf laut.de nichts gelesen hat, lag ausschließlich an der Veröffentlichungsflut dieser Zeit, in der die Scheibe leider untergegangen ist. Im Nachhinein ärgere ich mich selbst noch darüber, aber die Jungs aus Syracuse, New York machen's mir ja leicht und legen ein Jahr später schon den nächsten Rachenputzer namens "Tequilla" nach.

Wenn man nicht wüsste, dass die Jungs tatsächlich alle von der Ostküste kommen, man würde sie bestimmt nicht nur aufgrund des mexikanischen Nationalgesöffs im tiefsten Süden der USA verorten. Genau wie auf dem Debüt und dem bereits erwähnten Vorgänger, bietet auch "Tequilla" wieder allerfeinsten Southern Hardrock wie man ihn von Bands wie Black Label Society, Corrosion Of Conformity oder Nashville Pussy her kennt. Vom Schuss Motörhead ganz zu schweigen.

Los geht's mit einem leicht spanisch klingenden Intro, das schon bald in die fetten Riffs von "Said And Done" hinüber driftet. Genau wie das darauf folgende "Did Me Wrong" groovt die Nummer im Midtempo durch tiefste New Orleans-Sümpfe. Wie bekommt man so einen Sound ins Blut, wenn man gar nicht aus der Ecke stammt? Was wirklich geile Soloduelle sind, zeigen die beiden Axtschwinger Kris Wichmann (Ex-Earth Crisis) und Kenny Dunham spätestens bei "Spare The Agony".

Eine kurze Pause gönnt man sich mit "Ice Man", doch dann gibt es den deftigen Bluesrock eines frühen Glen Danzig auf die Ohren und auch Sänger Joe Altier versucht sich ein wenig am Stil des Muskelzwergs. Black Sabbath oder Kyuss lassen bei "Old" grüßen. Der Titel besitzt einen derart melodischen Chorus, dass sich das Teil fast schon im Radio etablieren könnte. Ähnliches lässt sich auch über den mehrstimmigen Refrain von "See The Sun" sagen.

Richtig auf's Gas drücken sie beim heftigen "Motormeth", das rockt wie Hölle und in jeden Robert Rodriguez-Streifen passen würde. Um sich von dieser Anstrengung wieder zu erholen, geht es daraufhin bei "Numeros Dos" schon wieder deutlich langsamer zu. Irgendwie hat die Nummer etwas von Nickelback. Nach einer weiteren, kurzen Pause in Form von "Elegio", folgt mit "Reaper Man" ein weiterer Klassetrack, den Pete Steele teilweise mit seiner Stimme mit veredelt.

Nach einer letzten, akustischen Zwischeneinlage namens "Acehole" präsentieren uns Brand New Sin noch ihre Version des Klassikers "House Of The Rising Sun". Zum Schluss gibt es noch eine Akustikversion von "Crank It Up", dem Song den sie für den Wrestler Big Show geschrieben haben. "Tequilla" ist ab heute nicht nur ein gutes Gesöff, sondern auch ne wirklich geile Scheibe.

Trackliste

  1. 1. Said And Done
  2. 2. Did Me Wrong
  3. 3. Spare The Agony
  4. 4. Ice Man
  5. 5. The Proposition
  6. 6. Old
  7. 7. Worm Whore
  8. 8. See The Sun
  9. 9. Motormeth
  10. 10. Numeros Dos
  11. 11. Elogio
  12. 12. Reaper Man
  13. 13. Acehole
  14. 14. House Of The Rising Sun
  15. 15. Crank It Up - Acoustic Performance (Videoclip)

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