Porträt

laut.de-Biographie

The Alchemist (US)

Viel entfernter von sozialen Brennpunkten als in Beverly Hills kann man wohl nicht aufwachsen. Geografisch liegen Downtown L.A. und das Ghetto zwar nur ein Katzensprung voneinander entfernt, sozial trennen die Luxusgegend und die heißen Pflaster jedoch etliche Stufen in der Einkommenspyramide.

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Um so verwunderlicher, dass Alan Maman, geboren und aufgewachsen in Beverly Hills, zu einem der einflussreichsten Produzenten des Hip Hop-Genres aufsteigt. Das hat bekanntermaßen seine Wurzeln in ganz anderen Gegenden.

Ende der Achtziger infiziert sich der junge Alan trotzdem mit dem Hip Hop-Virus und teilt seine Leidenschaft mit dem aus Venice stammenden Evidence, der Jahre später als Teil der Dilated Peoples zu großem Erfolg kommt. Mit einem anderen Freund gründet er, blutjunge 14 Jahre alt, das Duo The Whooliganz und stößt Anfang der Neunziger auf DJ Muggs und B-Real von der Latino Rapcrew Cypress Hill.

Zu dieser Zeit sind der Produzent und der Rapper schon durch Klassiker wie "I Wanna Get High" und "Hits From The Bong" weit über die örtliche Kiffergemeinde L.A.s bekannt. Will heißen: Mit dem Kontakt zu Muggs und B-Real hat Alan das große Los gezogen.

Kurz darauf signt Tommy Boy, Label von De La Soul und Naughty By Nature, die Whooliganz. Es folgt die Single "Put Cha Hands Up", deren B-Seite Everlast vergoldet.

Das Debütalbum "Make Way For The W" steht in den Startlöchern. Allerdings verhindern Labelprobleme die Veröffentlichung. Trotzdem sorgt im gleichen Jahr der Buchstabe "W" für Furore. Der Wu-Tang Clan öffnet seine "36 Chambers" und präsentiert New Yorks Shaolin der Welt. Doch der Big Apple ist weit, und zu Alchemists Anfangstagen bleibt der Produzent seinen Westcoastwurzeln noch treu.

Er etabliert sich im Soul Assassins-Umfeld von Cypress Hill, Funkdoobiest und House Of Pain, aber seiner guten Kontakte an der amerikanischen Westküste zum Trotz zieht es Alchemist weiter nach New York. Dort packt ihn der Arbeitseifer: Mit Fat Joe, Pharoahe Monch, Royce da 5'9'', Defari, Big Pun, Capone'N'Noreaga, Jadakiss, Cormega, Nas, Tha Eastsidaz, Casual von den Hieroglyphics, Snoop Dogg, Ghostface Killah, Kool G Rap und sogar der Oldschool-Legende Big Daddy Kane arbeitet er zusammen.

Einen großen Erfolg markiert zudem eine Kollaboration mit den langjährigen Freunden Dilated Peoples: "The Platform" sollte wahrlich jedem Head ein Begriff sein. Sogar genrefremde Künstler wie Linkin Park oder Morcheeba kommen in den Genuss einer Zusammenarbeit mit dem Beat-Alchemisten.

MIKE, Wiki & The Alchemist - Faith Is A Rock
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Klassische Eastcoast-Kopfnicker und viel Melancholie.
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Neben all den großen Namen ist es aber vor allem eine Crew, der The Alchemist seine Stellung im Game zu verdanken hat: Mobb Deep. Dank dem Duo aus Queens wird der Name Alchemist mit einer unschätzbaren Kredibilität verbunden. Der Sound wird düsterer, die Hardcore-Einstellung des Mobbs überträgt sich auch auf den Produzenten.

Den Kontakt zu Cypress Hill verliert Alchemist trotzdem nicht. Und so helfen B-Real und Co. ihm erneut auf dem Karriereweg weiter. 2004 nimmt ihn Paul Rosenberg, Manager von Eminem, Xzibit und eben Cypress Hill, unter seine Fittiche und verschafft ihm somit weitere Chancen auf ein Großpublikum. Via Score zu einem landesweiten Coca-Cola-Spot generiert Alchemist weitere Aufmerksamkeit.

2004 wird ALC Records gegründet, dann steht "1st Infantry" in den Läden der Welt. Klar dass bei Alchemists Kontakten die Gästeliste lang und eindrucksvoll ausfällt. Hier nur eine Auswahl: The Game, Havoc, Prodigy, Lloyd Banks, B-Real, Twista, T.I., Nas, Stat Quo, Styles P, Dilated Peoples. Die Single "Hold You Down" rutscht dank poppiger Unterstützung von Nina Sky sogar in bis dato unbekannte Charthöhen.

Später beschränkt sich The Alchemist nicht mehr nur aufs Produzieren. Er greift auch selbst zum Mikrofon. Unter dem Banner Gangrene entspinnt sich zudem eine fruchtbare und drogengeschwängerte Zusammenarbeit mit Oh No. Eminem beschäftigt The Alchemist als seinen Tour-DJ.

Auf seine Vielseitigkeit ist The Alchemist stolz: "Als Produzent beweist du deine Bandbreite, wenn du eine Rock- oder eine R'n'B-Platte produzierst und gleichzeitig ein Hip Hop-Album. Dir steht das gesamte musikalische Spektrum zur Verfügung."

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