Porträt

laut.de-Biographie

Big Daddy Kane

Besonders hierzulande feiert man den Spaßrapper Biz Markie für seine ulkigen Reime. Dabei sollte Erwähnung finden, dass den Großteil seiner Hits aus der Feder eines anderen Mannes geflossen ist. "Nobody Beats The Biz", "Biz Is Goin' Off", "Pickin' Boogers" und "Vapors" gehen alle auf das Konto einer anderen Rap-Legende, die dieses Prädikat durchaus verdient trägt: Big Daddy Kane.

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Antonio Hardy darf in keiner Liste, der einflussreichsten Rapper fehlen. Neben Rakim, KRS-One, Grandmaster Caz und Kool G Rap komplettiert Big Daddy Kane die Runde der ehrenwerten Gentlemen (von der Ostküste), die Rap so gemacht haben, wie man ihn zwischen Brooklyn und Buxtehude kennt.

Aufgrund seiner Ghostwriting-Tätigkeiten für Biz Markie und die junge Roxanne Shanté wird den Menschen in seinem Umfeld schnell klar, dass der talentierte Rapper nicht hinter, sondern auf die Bühne gehört. Dank seines großen Freundeskreis hat er den Fuß bereits in der Tür. Als Teil von Marley Marls Juice Crew avanciert der Wortakrobat schließlich auch zum Styler vor dem Herrn. Bereits auf seiner ersten Single "Raw", die 1987 auf Prism erscheint, kann er seine verschiedenen Persönlichkeiten voll ausspielen. Er ist der smoothe Frauenversteher, der überdurchschnittlich talentierte MC und darüberhinaus der gefürchtete Battlerapper. Auf einem von Marley Marls herrlich geflippten James Brown-Loops reißt der Jungspund auf der 12'' die Hütte ab und wird schnell vom angesagten Cold Chillin' Records mit einem Plattenvertrag bedacht.

"Long Live The Kane" ist schließlich ein Jahr später eine perfekte Momentaufnahme des New Yorker Raps. Kane - der mittlerweile seinen Namen mit der Abkürzung King Asiatic, Nobody's Equal erklärt - präsentiert sich im edlen Zwirn, macht lyrisch auf dicke Hose, bewahrt sich aber einen Hang zu Melodien, der wenige Jahre später mit Teddy Rileys New Jack Swing-Bewegung durch die Decke gehen soll. Im Team mit Produzent Marley Marl und DJ Mister Cee erschafft Big Daddy Kane mit "Long Live The Kane" einen Albenklassiker, der auch zwanzig Jahre später kaum an Relevanz verloren hat.

Der Karriereweg geht in der Folge weiter nach oben: Mit "Ain't No Half Steppin'" landet er einen Underground-Hit, kurz bevor er sich auf dem Cover seines Zweitwerks "It's A Big Daddy Thing" als smoother Sex-Gott mit Goldkette präsentiert. Seine Skills sind weiter unbestreitbar und tatsächlich ist das Album nicht nur voll von Anzüglichkeiten, sondern liefert auch einschüchternde Battle-Tracks, sowie zahlreiche Texte, die man Jahre später conscious schimpfen würde. Auf dem Höhepunkt der Karriere zieht es Kane sogar ins Studio mit Barry White und Dolemite.

Den langsamen Abstieg Kanes aus dem Rap-Olymp besiegelt unter anderem eine aufstrebende neue Rap-Generation. Wu-Tang Clan, Nas und ein gewisser Jay-Z sind die Jungspunde, die sich in den Vordergrund schieben. Letzterer ist in den Jahren zuvor des Öfteren als Hypeman für Kane unterwegs. Kane verpasst zwischen "36 Chambers" und "Illmatic" ein wenig den Anschluss, auch weil er sich in dieser Zeit lieber für das Playgirl Magazin und Madonnas Photobuch "Sex" in Szene setzt.

Sporadische Auftritte für Jurassic 5, Little Brother, DJ Babu und Morcheeba folgen. So lebt Big Daddy Kane das Leben vieler anderer Old School-Legenden, indem er sich die Zeit mit Live-Shows und einem unbestreitbaren Szene-Respekt vertreibt. So mancher selbsternannte Hip Hop-Hustler, der im Post-Millennium-Genre großkotzig ins Mikro spittet, kann sich bei der Erdigkeit des Miterfinders der Spielart auf jeden Fall etwas abschneiden.

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Surftipps

  • Offizielle Seite

    Wenn die OldSchool im Internet-Zeitalter ankommt.

    http://www.officialbigdaddykane.com/

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