laut.de-Kritik

Reicht an Idole wie Ministry oder Rob Zombie nicht heran.

Review von

Stevie Banch könnte dem ein oder anderen schon untergekommen sein, sollte er sich mit der Geschichte der Revolting Cocks eingehender befasst haben. Ministry-Mastermind Al Jourgensen hatte den Sänger und Gitarristen auf der letzten Scheibe "Cock'n'Loaded" mit dabei. Auf der aktuellen Scheibe remixt er zudem den Track "Bitter".

Nach der 2004 erschienenen EP "Bugs Crawl In" liegt vier Jahre später der erste Longplayer vor. Auch darauf hat sich Stevie selbst verwirklicht und sämtliche Gitarren, Bass und Keyboardspuren im Alleingang eingespielt sowie programmiert. Herausgekommen ist, wie schon auf der EP, eine Mischung aus Ministry, Nine Inch Nails, Rob Zombie und den Murderdolls. Allerdings gelingt es Mr. Banch nur bedingt, an die Klasse genannter Bands heranzukommen.

Sämtliche Songs der EP sind auf dem Longplayer enthalten, so dass man sich fragen muss, was der Kerl den in den vergangenen Jahren gemacht hat. Wie dem auch sei, "Bugs Crawl In" macht ordentlich Dampf und hat in Sachen Produktion durchaus Klasse. Der Drive stimmt, die Grooves reißen mit und Stevies fiese Stimme geht in Ordnung.

Auch das doomige "Goodbye" hat seinen Charme und zeigt den Sänger in den Strophen von einer melodischeren Seite. "Days Go On" setzt wieder mehr auf Tempo und macht genau wie der Opener gehörig Feuer unterm Arsch. Das sollte den ein oder anderen zum Tanzen animieren.

Das bereits erwähnte "Bitter" klingt anschließend wie ein typischer Ministry-Track. Die Rasenmäher-Gitarren, die Maschinengewehr-Drums - alles da, was man bei Onkel Al schätzt. Mit "Watch You Die" folgt der erste neue Song, der an sich ganz gut taugt.

Rob Zombie lässt von den Grooves her grüßen, aber die Produktion klingt einfach viel zu dumpf. Mit "Lips Of Red" steht ein weiterer Track der EP an, der mit typischen spooky Sounds vom Keyboard und einer wieder deutlichen besseren Produktion groovt.

"Sex Action" muss sich ebenfalls mit einer Keller-Produktion herumschlagen und klingt irgendwie ein wenig unausgegoren. Noch massiver trifft das auf "Raining When I Go" zu. Wenn man vom ohnehin etwas zu stumpfen Industrial-Riff in der Strophe absieht, wundert man sich über den Refrain, der auf seine Art ebenfalls unvollständig wirkt.

Auch "The Worms" ist nicht unbedingt der Knaller, bekommt seinen speziellen Charme aber durch den Walzertakt für jung gebliebene Leichen. Allerdings schmerzt der Sound der Sologitarre doch sehr in den Lauschern.

Mit einem doch schwer an Cyndi Laupers "Be Bop" erinnernden Riff legt mit "We All Fall Down" der letzte Track der EP los und macht den Produktionsunterschied nochmal umso deutlicher. Denn "Sacred Heart" strapaziert gleich mal wieder die Trommelfelle und das abschließende "Kill The King" klingt einfach nur nach einem mittelprächtigen Demo.

Warum auf "Let Us Prey" dieser Gegensatz an Qualität vorhanden ist, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Das versaut nicht nur die Note, sondern auch ein wenig den Wunsch, die Scheibe regelmäßig zu hören. Das nächste Mal bitte etwas mehr Sorgfalt!

Trackliste

  1. 1. Rock Star
  2. 2. Bugs Crawl In
  3. 3. Goodbye
  4. 4. Days Go On
  5. 5. All The Hits
  6. 6. Bitter
  7. 7. Watch You Die
  8. 8. Lips Of Red
  9. 9. Sex Action
  10. 10. The Worms
  11. 11. We All Fall Down
  12. 12. Sacred Heart
  13. 13. Raining When I Go
  14. 14. Kill The King

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